Mord wie er im Buche stand El club de los lectores criminales Killer Book Club Netflix Streamen online
© Netflix/Felipe Hernández

Mord, wie er im Buche steht

Mord wie er im Buche stand El club de los lectores criminales Killer Book Club Netflix Streamen online
„Mord, wie er im Buche steht“ // Deutschland-Start: 25. August 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Ángela (Veki Velilla) liebt Bücher. Nicht nur, dass sie gemeinsam mit den anderen Studierenden Sebas (Alvaro Mel), Nando (Ivan Pellicer), Rai (Carlos Alcaide), Sara (Ane Rot), Koldo (Hamza Zaidi), Eva (Maria Cerezuela) und Virginia (Priscilla Delgado) einen Buchclub bildet, mit dem sie sich regelmäßig austauscht. Sie hat auch selbst schriftstellerische Ambitionen und träumt davon, einen großen Horrorroman zu schreiben. Stattdessen wird ihr eigenes Leben zum Horror, als einer ihrer Literatur-Professoren zudringlich wird. Zwar kann sie sich noch aus der Situation retten, doch damit ist die Geschichte noch nicht vorbei. Schließlich beschließt der Buch-Club, ihm gemeinsam eine Lektion zu erteilen. Doch dabei kommt es zu einem unvorhergesehenen Zwischenfall, der auch ihr eigenes Leben bedroht – in Gestalt eines blutrünstigen Killer-Clowns …

Horrorfilm mit bekannten Vorbildern

Beim Anschauen von Horrorfilmen dürften sich die meisten irgendwann einmal darüber aufregen, wie schrecklich doof die Figuren doch sind. Nicht nur, dass die Filme immer wieder Standardsituationen abspulen. Die Figuren verhalten sich zudem so, als seien diese Situationen nicht altbekannt für Leute, die selbst Horrorfilme ansehen. Scream machte seinerzeit aus dieser Not eine Tugend und verwandelte die mörderische Jagd zu einem Meta-Slasher, bei dem sich alle der Klischees bewusst sind und versuchen, daraus Überlebensstrategien abzuleiten. Das Ergebnis war ein Ausnahmewerk, das viele Fans fand. Und immer noch findet, wie vor einigen Monaten Scream VI bewiesen hat. Mit dem Netflix-Film Mord, wie er im Buche steht kommt nun ein Titel, der Vergleiche geradezu provoziert, auch wenn hier der Kontext des Horrorfilms gegen den des Horrorromans ausgetauscht wird.

Aber auch andere bekannte Horror-Titel bieten sich als Referenz an. Da wäre zum einen das Motiv des Killer-Clowns, den die meisten mit Stephen Kings Es in Verbindung bringen werden. Hier wird es zwar nicht übernatürlich, hinter der Maske steckt ein normaler Mensch. Prinzipiell ist die Sache mit dem Clown auch völlig irrelevant. Es hätte auch ein beliebiger anderer Bösewicht sein können, selbst wenn mit der Erwähnung von Coulrophobie – einer übergroßen Angst vor Clowns – mal ein unerwarteter Fachbegriff in Mord, wie er im Buche steht auftaucht. Die andere offensichtliche Vergleichsmöglichkeit ist Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast. Auch dort wird eine Freundesgruppe von ihrer Vergangenheit eingeholt und muss vor einem unbekannten Killer fliehen.

Ganz unterhaltsam

Wobei die Flucht nur ein Aspekt ist. Genau geht es um die Frage, wer denn hinter der Maske stecken könnte – und weshalb. Diese Anleihen an das Krimi-Genre kennt man ebenfalls von Scream, wo das Publikum parallel zu den Protagonisten und Protagonistinnen darüber spekulieren darf, wer der Mörder ist. Was Mord, wie er im Buche steht von den obigen Titeln unterscheidet und damit für Momente der Eigenständigkeit sorgt, ist das Thema des kreativen Schaffens. Denn während die Filmfreaks sich darauf beschränkten, die Werke anderer zu rezipieren, da will Ángela selbst etwas schreiben. Dabei verschwimmen dann auch schon mal die Grenzen zwischen Kunst und Realität, wenn nicht mehr klar ist, was von beidem zuerst da war. Dann und wann ist das sogar mit etwas Kritik verbunden, wenn es darum geht, wie voyeuristisch und ausbeuterisch künstlerische Arbeit sein kann.

Zu viel sollte man dann aber doch nicht erwarten. Die Adaption des Romans El club de los lectores criminales von Carlos García Miranda ist insgesamt mehr an der bloßen Unterhaltung interessiert, weniger an einer tiefschürfenden Auseinandersetzung. Das funktioniert dafür über weite Strecken ganz gut. Wenn der jugendliche Club abwechselnd spekuliert und türmt, zwischendurch auch richtig paranoid werden darf, ist das ganz kurzweilig, zumal ein paar der entsprechenden Stellen auch ganz schick in Szene gesetzt wurden. Große Impulse für das Genre gibt der spanische Film dabei zwar nicht. Wer die aber gar nicht braucht, kann hier schon seinen Spaß haben.

Credits

OT: „El club de los lectores criminales“
IT: „Killer Book Club“
Land: Spanien
Jahr: 2023
Regie: Carlos Alonso Ojea
Drehbuch: Carlos García Miranda
Vorlage: Carlos García Miranda
Musik: Arnau Bataller
Kamera: Pablo Diez
Besetzung: Veki Velilla, Álvaro Mel, Priscilla Delgado, Daniel Grao, Iván Pellicer, Hamza Zaidi, María Cerezuela, Ane Rot

Bilder

Trailer

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Mord, wie er im Buche steht
fazit
Eine Gruppe Studierender diskutiert Bücher, bis sie nach einem fatalen Zwischenfall von einem Killer-Clown verfolgt wird. Das Ergebnis ist eine Mischung aus „Scream“ und „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“, behandelt zusätzlich auch die Verbindung aus Kunst und Realität. Große neue Impulse sollte man nicht erhoffen. Aber es erwartet einen solide Unterhaltung.
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