Die Spezialität der früheren Zeichentrickfilme von Disney war es, Tiere zu vermenschlichen, ihnen Namen und Stimmen zu geben, oft auch Kleidung, und sie komische Abenteuer erleben zu lassen. Aber es gibt auch Ausnahmen, bei denen Tiere wirklich Tiere sein durften. Das sicherlich bekannteste Beispiel ist Pluto, der zwar wie Goofy auch ein Hund ist, aber nach wie vor auf allen vieren geht und nicht sprechen kann. Meistens taucht er als Nebenfigur in Micky-Maus-Geschichten auf, etwa in Mickys Revue, wo er in einer kurzen Szene zu sehen ist. Aber es gibt auch welche, bei denen er stärker im Mittelpunkt steht. Eines dieser Beispiele ist Pluto, der Caddie aus dem Jahr 1941.
In diesem ist Micky bei einer Partie Golf und spannt hierfür seinen treuen Hund ein. Vor allem soll dieser die Bälle seines Herrchens suchen und Micky helfen, diese zu finden. Das geht ganz gut, bis er auf eine Taschenratte trifft, die dummerweise auf dem Golfplatz ihr Zuhause hat und ein wenig ungehalten darauf reagiert, dass da ständig irgendwelche Leute herumstapfen und alles kaputtmachen. Ab dem Zeitpunkt ist Micky für eine Weile abgemeldet. Stattdessen befasst sich Pluto, der Caddie damit, wie die beiden Tiere ihren persönlichen Kleinkrieg starten, was dann wie in einem Cartoon üblich schnell ausartet. Denn es kann nur ein Vierbeiner gewinnen.
Alles recht schlicht
Das ist dann schon irgendwie ganz nett. Mehr als das ist der Kurzfilm aber nicht. Der Humor war in den Kurzfilmen natürlich immer etwas einfacher, da auch ein jüngeres Publikum angesprochen werden sollte. Dennoch haben andere Produktionen dieser Reihe, etwa die Klassiker Die Uhrenreiniger oder Einsame Geister aus dem Jahr 1931, deutlich mehr zu bieten. Das liegt sicher auch daran, dass Micky, Donald und Goofy doch etwas prägnantere Persönlichkeiten haben. Aber auch die Erlebnisse der drei in den genannten Werken sind einfach interessanter als das, was Pluto auf dem Golfplatz so durchmacht.
Visuell war bei anderen Kurzfilmen auch mehr los. So ist das Setting des Golfplatzes natürlich weniger dankbar als eine abgelegene Villa, die vollgestopft ist mit irgendwelchen Einrichtungen. Hier gibt es nur Bäume, Rasen und den Himmel. Die Animationen sind von gewohnter Qualität, an Ausdruck mangelt es bei den Figuren auch nicht. Wirklichen Eindruck hinterlässt Pluto, der Caddie aber kaum.
OT: „Canine Caddy“
Land: USA
Jahr: 1941
Regie: Clyde Geronimi
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)