In Los Angeles ist die Hölle los, mal wieder. So wird die Stadt der Engel von zwei konkurrierenden Drogenkartellen unsicher gemacht. Wenn es darum geht, die Straßen und damit die Dollars der Menschen für sich zu gewinnen, scheuen weder die Jamaikaner noch die Kolumbianer vor Gewalt zurück. Im Zweifel gehen beide Seiten über Leichen, immer wieder kommt es zu brutalen Auseinandersetzungen zwischen den Verbrechern und der Polizei. Auch Detective Mike Harrigan (Danny Glover) hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Stadt etwas sicherer zu machen. Einfach ist das nicht, denn die Kämpfe werden immer blutiger, geradezu bestialisch. Und das aus gutem Grund: So manche Leiche geht gar nicht auf das Konto der konkurrierenden Banden. Vielmehr treibt auch ein Außerirdischer sein Unwesen und macht geheim Jagd auf die Menschen …
Die Rückkehr des jagenden Aliens
Wenn bei einem Budget von unter 20 Millionen US-Dollar rund das Fünffache wieder eingespielt wird, dann liegt eine Fortsetzung auf der Hand. Denn trotz der eher bescheidenen Kritiken war Predator 1987 ein echter Publikumserfolg, der bis heute Kultstatus hat. Knapp drei Jahre später versuchte man, an diesen noch einmal anzuschließen. So richtig wollte das aber nicht klappen. Obwohl das Budget bei Predator 2 ein ganzes Stück über dem des Originals lag, brachen die Einspielergebnisse ein. Ein Verlustgeschäft war das am Ende zwar nicht, wohl aber eine herbe Enttäuschung. So enttäuschend, dass es – vom Crossover-Spin-off Alien vs. Predator abgesehen – lange kein Wiedersehen gab. Tatsächlich sollte es 20 Jahre dauern, bis ein dritter Hauptfilm erschien.
Ganz so schlecht, wie einen dieses Ergebnis glauben lässt, ist der zweite Teil dabei gar nicht. Der größte Vorwurf, den man dem Film machen kann: Arnold Schwarzenegger ist nicht mehr dabei. Es muss nicht zwangsläufig ein Problem sein, wenn der Hauptdarsteller ausgetauscht wird. In Horrorfilmen, zumindest der Slasher-Abteilung, ist es sogar üblich, dass dies geschieht. Und zumindest teilweise ist Predator 2 durchaus ein Film, den man in der Richtung einordnen kann. Hier ist es dennoch schwierig, zu sehr war Predator drei Jahre zuvor rund um den Actionstar aufgebaut. Wer so präsent ist wie Arnie, der lässt sich nicht ohne Weiteres ersetzen. Mit Danny Glover fand man zwar einen Schauspieler, der dem Genre nicht fremd ist, Lethal Weapon gehörte ebenfalls zu den großen Erfolgsgeschichten. Aber er ist nun einmal kein riesiger Spaß-Macho, wie es Schwarzenegger war. Keiner schaffte es wie er, gleichzeitig rumzuballern und witzige Sprüche um sich zu werfen.
Chaos im Großstadt-Dschungel
Daneben gibt es ein paar andere Punkte, welche die zwei Filme voneinander unterscheiden. Offensichtlich ist der Wechsel des Settings. Während der erste Teil maßgeblich von seiner Dschungelatmosphäre lebte, geht es dieses Mal in den Großstadtdschungel. Das ist nicht ganz so stimmungsvoll. Mitten in der Wildnis um sein Leben zu kämpfen, wo auf Meilen hinweg keine Hilfe zu erwarten ist, das ist dann doch noch mal etwas anderes, als in einer Millionenstadt unterwegs zu sein. Wobei Letztere durchaus auch ihre Vorzüge hat. So macht es zumindest zu Beginn von Predator 2 Spaß, wenn die verschiedenen Fraktionen sich gegenseitig bekämpfen, ohne zu ahnen, dass da noch ein weiteres Wesen unterwegs ist, das Jagd auf Menschen macht.
Das Monster ist dieses Mal deutlich häufiger zu sehen. Wo man beim Auftakt noch ein Geheimnis daraus machte, wer sich da durch den Urwald metzelt, ist dieses hier natürlich schon gelüftet. Dafür erfahren wir an anderer Stelle in Predator 2 Neues, wenn ein bisschen tiefer die Hintergründe des extraterrestrischen Invasors beleuchtet werden. Auch in der Hinsicht kommt es daher zu kleinen Unterschieden der beiden Teile. Das bedeutet nicht, dass der zweite Film etwas komplett Anderes nicht. Das Grundprinzip ist schon mehr oder weniger dasselbe und dabei nicht gehaltvoller geworden. Aber es wird genügend variiert, damit man bei der Rückkehr des Monsters nichts das Gefühl hat, alles schon einmal gesehen zu haben. Das Ergebnis ist daher besser als sein Ruf, wenngleich im direkten vergleich der Vorgänger schon die Nase vorne hatte.
OT: „Predator 2“
Land: USA
Jahr: 1990
Regie: Stephen Hopkins
Drehbuch: Jim Thomas, John Thomas
Musik: Alan Silvestri
Kamera: Peter Levy
Besetzung: Danny Glover, Gary Busey, Rubén Blades, María Conchita Alonso, Bill Paxton, Robert Davi
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