Rififi am Karfreitag The Long Good Friday Tv Fernsehen arte DVD kaufen Streamen online Mediathek
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Rififi am Karfreitag

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„Rififi am Karfreitag“ // Deutschland-Start: 22. Januar 1987 (Kino) // 27. Januar 2017 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Lange hat der Gangsterboss Harold Shand (Bob Hoskins) daraufhin gearbeitet, nun scheint sein Plan endlich in Erfüllung zu gehen: Zusammen dem amerikanischen Mafioso Charlie (Eddie Constantine) und dem Stadtrat Harris (Bryan Marshall) will er in einem heruntergekommenen Londoner Viertel ein Olympiastadion bauen. Davon verspricht er sich viel Prestige. Vor allem verspricht er sich davon sehr viel Geld, will er doch die Welt des Verbrechens hinter sich lassen und als seriöser Geschäftsmann ein neues Leben mit seiner Frau Victoria (Helen Mirren) beginnen. Doch ausgerechnet an dem Wochenende, an dem die Amerikaner in der Stadt sind, kommt es zu einer Reihe von Anschlägen auf ihn und seine Leute. Einige werden dabei auch getötet. Außer sich vor Wut macht sich Shand auf die Suche nach den Verantwortlichen und schwört, sie für diese Tat bezahlen zu lassen …

Ein Gangster will aussteigen

Natürlich hat Bob Hoskins im Laufe seiner Karriere in den unterschiedlichsten Werken mitgespielt, von der Musical-Serie Tanz in den Wolken über den Zeichentrick-Mix Falsches Spiel mit Roger Rabbit bis zu dem grotesken Videospielmurks „Super Mario Bros. Und doch werden nicht wenige den englischen Schauspieler in erster Linie mit zwei Thrillern aus den 1980ern in Verbindungen bringen spielte. Mit Rififi am Karfreitag feierte er 1980 seinen filmischen Durchbruch. Für seinen Auftritt in Mona Lisa erhielt er 1986 sogar eine Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller. Gemeinsam ist den beiden Filmen dabei nicht nur das Genre. Hoskins spielte zudem jeweils einen Gangster, der sich nach einem regulären Leben sehnt, ohne viel Erfolg dabei zu haben.

Wobei die Figuren dennoch nur bedingt miteinander zu vergleichen sind. Wo George in Mona Lisa ein hilfsbereiter und zurückhaltender Mensch ist, da ist Harold ein cholerischer Zeitgenosse, der keine Scheu davor hat, bei anderen Leuten Gewalt anzuwenden. Wenn er sich von der Welt des Verbrechens zurückziehen will, dann geschieht das sicherlich nicht aus moralischen Beweggründen. Zwar sind ihm andere offensichtlich nicht zwangsläufig egal, der Mord an Colin (Paul Freeman) geht ihm doch ziemlich nahe. Dabei ist es nicht ganz leicht zu sagen, ob die heftige Reaktion des Protagonisten nun dem Verlust seines Bekannten zu verschulden ist oder der Befürchtung, dass sein geplantes Geschäft nicht mehr zustande kommt. So oder so zeigt Rififi am Karfreitag ihn als jemanden, der es gewohnt ist, seinen Willen durchzusetzen, koste es, was es wolle.

Eine düstere Spirale der Gewalt

Nur dass das hier erwartungsgemäß nicht ganz einfach ist. Wäre es das, gäbe es schließlich keine Geschichte zu erzählen. So aber darf das Publikum dabei sein, wie der Film recht bald hart zur Sache geht. Der unbedingte Wille, das alles aufzuklären und zu berichten, führt zu weiterer Gewalt. Die ist dann nicht unbedingt immer zielführend, vielmehr gehen mit Harold die Pferde durch. Auch das unterscheidet den Film von Mona Lisa: Wo man dort dem Protagonisten schon die Daumen drücken wollte, dass er sein Ziel erreicht, da kettet einen Rififi am Karfreitag an eine Figur, die wohl niemand als sympathisch bezeichnen würde. So darf man hier zwar neugierig sein, was es mit all dem auf sich hat. Wirklich mitleiden tut man aber nicht unbedingt.

Aber das ist ja auch kein Muss. Es trägt sogar zu der Atmosphäre bei, dass hier eigentlich niemand ist, den man als gut bezeichnen wollte. Wir bewegen uns in Kreisen von Verbrechern und korrupten Polizisten, auch bei der Stadt ist man primär an der eigenen Bereicherung interessiert. Hinzu kommt die damals noch aktive IRA, die immer für einen blutigen Anschlag zu haben ist. Das erzeugt schon eine sehr düstere Stimmung. Vor allem zum Ende hin dreht Rififi am Karfreitag noch einmal richtig auf und nimmt einem jede Hoffnung auf eine unblutige Lösung. Wenn dann auch noch die Auflösung kommt, warum das alles geschieht, wird es richtig bitter. Insofern ist es eigentlich gut, dass die mal angedachte Fortsetzung letztendlich nie gekommen ist. Denn dies hätte die fatalistische Anmutung beim Finale womöglich zunichte gemacht.

Credits

OT: „The Long Good Friday“
Land: UK
Jahr: 1980
Regie: John Mackenzie
Drehbuch: Barrie Keeffe
Musik: Francis Monkman
Kamera: Phil Meheux
Besetzung: Bob Hoskins, Helen Mirren, Dave King, Bryan Marshall, Derek Thompson, Eddie Constantine

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
BAFTA 1982 Bester Hauptdarsteller Bob Hoskins Nominiert

Filmfeste

Berlinale 2020

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Rififi am Karfreitag
fazit
„Rififi am Karfreitag“ ist ein Klassiker des Gangsterfilms, der besonders von seiner düsteren Stimmung sowie einem skrupellos auftretenden Bob Hoskins lebt. Die Geschichte um einen Gangsterboss, der einen Immobiliendeal anstrebt, nimmt uns mit in eine Welt der Gewalt, gibt sich ganz einer Eskalation und einem bitteren Fatalismus hin.
Leserwertung18 Bewertungen
5.2
8
von 10