Soulcatcher Netflix
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Soulcatcher

Soulcatcher Netflix
„Soulcatcher“ // Deutschland-Start: 2. August 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich sollten die beiden Brüder Kiel (Piotr Witkowski) und Piotr (Michał Burdan) und der Rest ihres Söldnerteams nur Eliza (Michalina Olszańska) befreien, die im Besitz einiger kompromittierender Fotos zu dem Verbrecher General Yousif Mamadov (Mariusz Bonaszewski) ist. Doch als die Männer auf der abgelegenen Insel eintreffen, müssen sie feststellen, dass dort eine deutlich größere Gefahr auf sie wartet als andere Söldner. So ist der General im Besitz einer Waffe, welche andere Menschen in wildgewordene Bestien verwandelt. Auch Piotr ereilt dieses Schicksal, weshalb Kiel nichts anderes übrigbleibt, als seinen eigenen Bruder zu töten. Zurück in seiner polnischen Heimat erfährt Kiel durch den Politiker Jan (Jacek Koman) von den Hintergründen und wird beauftragt, die Maschine, die sie auf den Namen „Soulcatcher“ taufen, zurückzubekommen …

Nachschub aus dem Actiongenre

Man kann es gar nicht oft genug sagen: Ohne Netflix wäre man im Hinblick auf polnische Produktionen deutlich ärmer dran, regelmäßig bringt der Streamingdienst Filme und Serien unserer östlichen Nachbarn zu uns. Inzwischen sind da alle möglichen Genres dabei. Allein dieses Jahr gab es so unterschiedliche Filme wie die Liebeskomödie Bitterer Wodka und süße Küsse, die Nazi-Satire Operation: Nation oder das LGBT-Drama Fanfic. Da wird also eine schöne Bandbreite abgedeckt, zumindest prinzipiell ist da für jeden Geschmack etwas dabei. Doch es sind vor allem die düsteren Stoffe, an denen Netflix Interesse zu haben scheint: Krimi, Thriller und Action sind die am häufigsten vertretenen Genres, wenn es um diese polnischen Importe geht. Und auch Soulcatcher gehört dazu.

Der Titel hört sich dabei nach einem Horrorfilm an. Stattdessen handelt es sich hierbei um einen Actionstreifen. Der hat durch die gefährliche Waffe, die ursprünglich einmal Krebs heilen sollte, eine Science-Fiction-Richtung. Zu viel sollte man hiervon aber nicht erwarten. So gibt es zu Beginn eine längere Szene, in der die Maschine zum Einsatz kommt und die nicht von ungefähr an Zombie-Filme erinnert. Auch später wird sie noch mal ausgepackt. Ansonsten ist sie lediglich Objekt der Begierde und Anlass, warum sich immer wieder Männer gegenseitig bekämpfen. Das ist einerseits schade, weil eine solche Konstruktion doch mal etwas anderes ist und dabei hilft, Soulcatcher ein wenig von anderen Filmen abzuheben. Andererseits ist das schon ziemlicher Schwachsinn, was da erzählt wird.

Zwischen Trash und Langeweile

Tatsächlich schwankt der Film auf diese Weise zwischen üblem Trash und generischem Actioneinerlei. Zwar ist Regisseur und Co-Autor Daniel Markowicz in diesen Genres durchaus erfahren, hat beispielsweise die ebenfalls auf Netflix erhältlichen Stundenplan und Bartkowiak inszeniert. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass das deshalb alles immer überzeugt. Manche Szenen sind ganz brauchbar. Bei anderen darf man sich hingegen fragen, ob es denn da niemandem im Team gab, der ein fachmännischen Auge auf diese Kämpfe hätte werfen können. Wer Vergnügen hat an sorgfältig auschoreografierten Auseinandersetzungen, kann sich Soulcatcher sparen. Die gibt es hier nämlich nicht.

Dafür fühlte man sich offensichtlich genötigt, noch eine Liebesgeschichte einzubauen. Die wird nie so wirklich konsequent verfolgt, ist aber trotzdem da. Denn wenn da irgendwo eine Frau ist, dann braucht die auch einen Mann oder so ähnlich. Das ist schade, weil das Szenario schon Potenzial hatte. Auch die spätere Wendung, so vorhersehbar sie ohne Zweifel ist, hätte prinzipiell funktionieren können – kollidiert hier dann aber mit dem besagten Trash. Offensichtlich konnte man sich bei Soulcatcher nicht wirklich entscheiden, in welche Richtung das gehen sollte. Vielleicht merkte man auch einfach nicht, wie lächerlich vieles ist. So oder so: Den Film darf man getrost überspringen. Bei der Häufigkeit, mit der polnische Titel veröffentlicht werden, dürfte es nicht lange dauern, bis etwas Besseres zur Verfügung steht.

Credits

OT: „Operacja: Soulcatcher“
Land: Polen
Jahr: 2023
Regie: Daniel Markowicz
Drehbuch: Daniel Markowicz, Dawid Kowalewicz
Besetzung: Piotr Witkowski, Jacek Koman, Jacek Poniedzialek, Mariusz Bonaszewski, Aleksandra Adamska, Vansh Luthra, Michalina Olszańska

Trailer

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Soulcatcher
fazit
„Soulcatcher“ hat ein irgendwie kurioses Szenario, wenn Söldner um eine Maschine kämpfen, die alle verrückt macht. Nur schwankt der Film dabei zwischen Trash und generischem Actionstreifen, ohne beidem gerecht zu werden. Da nicht einmal die Actionszenen empfehlenswert sind, kann man sich das hier getrost sparen.
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