Super Volcano
© The Asylum

Super Volcano

„Super Volcano“ // Deutschland-Start: 25. August 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Begeisterung ist groß bei Dr. Molly Martin (McKenzie Westmore), als sie mit ihren beiden erwachsenen Kinder Clay (Jessie B. Evans) und Chrissy (Tori Griffith) nach Hawaii fliegen darf. Dort will sie aus nächster Nähe beobachten, wie das von ihr entwickelte Vulkanausbruchfrüherkennungssystem zum Einsatz kommt. Weniger begeistert ist sie, als sie dort auch Griffin Richards (Tyler Christopher) über den Weg läuft. Immer wieder sind die beiden in der Vergangenheit aneinandergeraten, weil die Wissenschaftlerin den Raubbau seines Unternehmens aufs Schärfste verurteilt – was ihn aber wenig interessiert. Dass auch der auf der Insel ist, kann nichts Gutes bedeuten. Tatsächlich wird sie aber wohl oder übel bald auf dessen Hilfe angewiesen sein, wenn sie eine große Katastrophe verhindern will …

Die nächste Katastrophe von The Asylum

Auch wenn man die Trash-Schmiede The Asylum in erster Linie mit den zahlreichen Mockbustern in Verbindung bringt, bei denen sie bekannte Blockbuster imitieren, hat das Studio doch auch erstaunlich viele Original-Entwicklungen im Laufe der Zeit vorgestellt. Da wären beispielsweise der Science-Fiction-Thriller Robot Apocalypse, die Horror-Groteske Headless Horseman – Pakt mit dem Teufel oder der maritime Alptraum Devil’s Triangle – Das Geheimnis von Atlantis, die allesamt ohne namhafte Vorbilder auskommen müssen. Neuestes Beispiel dafür, dass die US-Amerikaner auch eigenen Schrott produzieren können, ist Super Volcano. Zwar gab es 2005 einen nahezu gleich klingenden Fernsehfilm, der sich ebenfalls um ein Vulkandesaster drehte. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass dieser als Vorlage genommen wurde, ist eher gering.

Das soll dann nicht heißen, dass der neue Film origineller wäre. Stattdessen ist die Geschichte ein billig zusammengestelltes Stückwerk bekannter Elemente. Auch an Stereotypen mangelt es nicht, sei es etwa beim Unternehmer Griffin, der stellvertretend für die Wirtschaft allgemein als dankbares Feindbild herhalten muss. Dass er irgendwas mit dem sich anbahnenden Unglück zu tun haben muss, ist schließlich von Anfang an klar. Das Einzige, was bei Super Volcano in der Hinsicht zumindest irgendwie interessant ist: Hier ist es ausnahmsweise mal die Mutter, welche die Kinder in die Gefahrenzone schleppt, während der Vater der Vernünftige ist. Wer großzügig ist, darf das als Fortschritt zu früher verkaufen, zumal die Mama auch Wissenschaftlerin ist.

Effekte aus der Grabbelkiste

Intelligente Dialoge gibt es deshalb aber nicht. Das darf man bei The Asylum ebenso wenig erwarten wie gute Spezialeffekte. Bei Super Volcano sind diese aber ganz besonders schäbig. Wenn in einer längeren Szene die Familie nicht nur vom Pech verfolgt wird, sondern auch von der Lava des nahen Vulkans, dann ist das ein derart scheußlicher Anblick, dass man sich mehrfach vergewissert: Ist das tatsächlich ein Film von 2023? Natürlich darf man bei einer solchen Produktion keine Wunderwerke erwarten. Wenn die Effekte aber deutlich schlechter sind als die anderer Vulkanfilme, etwa Volcano und Dante’s Peak, die ein Vierteljahrhundert zuvor erschienen sind, dann läuft da etwas grundlegend verkehrt.

Dass das hier so negativ auffällt, liegt aber auch daran, dass der Film ohnehin nicht viele Actionszenen hat. Stattdessen wird bei Super Volcano – so wie praktisch immer bei The Asylum – ewig lang gequasselt. Anstatt tatsächliche Spannung zu erzeugen, indem die Figuren in brenzligen Situationen gezeigt werden, muss das Ensemble so tun, als würde gerade etwas außerhalb des Gezeigten geschehen. Das ist lächerlich, aber billiger. Immerhin, ein paar aus dem Ensemble wissen zumindest, wie man schauspielert, was bei den anderen Machwerken nicht immer der Fall ist. Außerdem gibt es dann und wann mal eine Naturaufnahme, die für ein bisschen visuelle Abwechslung sorgt. Das hilft dann aber auch nicht mehr sehr viel, der Kampf gegen die Katastrophe ist selbst katastrophal.

Credits

OT: „Super Volcano“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Jared Cohn
Drehbuch: Marc Gottlieb
Musik: Mikel Shane Prather
Kamera: Marcus Friedlander
Besetzung: McKenzie Westmore, Grant Bowler, Tyler Christopher, Jessie B. Evans, Tori Griffith, Adam H. Marchand

Trailer

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Super Volcano
fazit
„Super Volcano“ ist ein weiteres grausiges Machwerk von The Asylum, bei dem eine Wissenschaftlerin gegen eine Vulkan-Katastrophe ankämpft. Nur ist das Ergebnis ebenfalls katastrophal. Die meiste Zeit über geschieht nichts. Und wenn dann doch mal eine brenzlige Situation gezeigt werden soll, machen einem die scheußlichen Spezialeffekte einen Strich durch die Rechnung.
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