The Living Daylights The Computer Game
© Domark

The Living Daylights: The Computer Game

The Living Daylights The Computer Game

Inhalt / Kritik

Die 1980er waren für Fans von James Bond eine spannende Zeit. Nicht nur, dass es insgesamt drei Darsteller gab, die in die Rolle des beliebten Geheimagenten schlüpften – von dem Besetzungskrimi, als Roger Moore aufhörte, ganz zu schweigen. Es war auch das Jahrzehnt, in dem man daheim selbst Bond spielen durfte. Und das wortwörtlich: In dieser Zeit erschienen die ersten Computerspiele, bei denen man die Leinwandvorlage daheim nachspielen konnte. Das war seinerzeit schon irgendwie cool. Weniger cool ist, dass die ersten Spiele überwiegend ziemlich schlecht war. A View to a Kill war 1985 ein streckenweise bizarres Game, das heute allenfalls aufgrund seines kuriosen Designs einen Blick wert ist. Beim Nachfolger The Living Daylights gab es 1987 nicht einmal das.

Acht Levels voller Kämpfe

Dafür war die Levelanzahl deutlich höher. Insgesamt acht Stück wurden hier geboten, die von den Ereignissen in Der Hauch des Todes inspiriert war. So wie Timothy Dalton, der in dem Film erstmals den britischen Geheimagenten James Bond spielte, kämpfen wir uns beispielsweise durch die Konzerthalle, aus der im Film der russische Überläufer gerettet werden soll. Auch Afghanistan statten wir einen Besuch ab. Dadurch ist visuell schon Abwechslung geboten, zumindest im Rahmen dessen, was die Computer seinerzeit so darstellen konnten. An manchen Stellen gibt es noch ein wenig Parallax Scrolling, wenn der Vordergrund schneller vorbeiläuft als der Hintergrund. Akustisch ist man weniger ambitioniert. Von einige wenigen Stellen abgesehen, in denen Musik ertönt, gibt es in The Living Daylights: The Computer Game nur spärliche Soundeffekte.

Spielerisch geht die Abwechslung sowieso gegen Null. Anders als bei A View to Kill, wo sich jedes der drei Level komplett unterschiedlich spielte, laufen wir in The Living Daylights: The Computer Game von links nach rechts und ballern uns durch die Gegend. Ein bisschen darf man noch springen oder sich ducken. Davon sollte man sich aber nicht zu viel erhoffen. Zusammen mit der recht trägen Steuerung führt das dazu, dass der Spielspaß beim zweiten Bond-Lizenzspiel der Softwarefirma Domark schon ziemlich überschaubar ist. Da war Contra – seinerzeit bei uns als Probotector veröffentlicht – doch der deutlich unterhaltsamere Vertreter des sogenannten Run and Gun-Prinzips, bei dem wir durch meist horizontal scrollende Level rennen und kämpfen. Daher auch der Name.

Nur wenig Spaß

Später erschien das Spiel noch in Adaptionen als Light-Gun-Shooter, was bei dem Aufbau der Level tatsächlich ein naheliegender Gedanke ist. Sonderlich interessant ist The Living Daylights: The Computer Game dennoch nicht, so wie die wenigsten Lizenzspiele aus den 80ern tatsächlich empfehlenswert waren. Allenfalls ein Publikum, das neugierig ist, wie ein Bond-Spiel vor den später dominierenden Ego-Shooter-Varianten aussah, kann hier einmal reinschauen. Da reicht aber auch ein Blick auf YouTube-Videos, die das Gameplay zusammengeschnitten haben und damit ein Gefühl vermitteln, wie wenig man durch ein Nichtspielen verpasst.

Credits

OT: „The Living Daylights: The Computer Game“
Land: UK
Jahr: 1987
Designer: Richard Naylor
Music FX: David Whittaker
Publisher: Domark
Entwickler: Domark
Plattformen: Amstrad CPC, Amstrad PCW, Atari 8-bit, BBC Micro, Commodore 64, MSX, ZX Spectrum

Bilder

Video



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The Living Daylights: The Computer Game
fazit
Der Film „Der Hauch des Todes“ war ein sehenswertes Comeback des Geheimagenten James Bond. Das dazugehörige Spiel „The Living Daylights: The Computer Game“ konnte man hingegen getrost ignorieren. Wenn man sich hier durch acht Level schießt, ist die visuelle Abwechslung zwar groß. Spaß macht das aber kaum.
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