The Texas Chain Saw Massacre (2023)

Lange war es sehr still im Bereich der Horrorspiele. Abgesehen von Reihen wie Resident Evil, die sich durch den siebten Teil neu erfanden und nun mittels moderner Versionen der alten Teile erfolgreich sind, gab es kaum neue Konzepte oder IPs. Das veränderte sich mit diversen Titeln, wozu unter anderem das asymmetrische Horrorspiel Dead by Daylight gehört, das die Spieler entweder in die Rolle eines Killers oder eines seiner potenziellen Opfer schlüpfen lässt. Die Kritiken auf Steam sprechen für sich und schließlich dachte man sich wohl, dass es nun an der Zeit wäre, die berühmten Figuren des Horrorgenres in Videospielen zu verewigen. Nachdem der aus Freitag der 13. bekannte Jason Vorhees in einem sehr unterhaltsamen und blutigen Videospiel sein Unwesen treiben durfte, ist nun die Familie Hewitt aus Texas Chain Saw Massacre dran, deren Mitglied Leatherface wohl vielen bekannt sein dürfte. In dem Spiel kann man sich als einer der Hewitts auf die Jagd nach Teenagern machen oder eben selbst zu einem der Mädchen und Jungen werden, die verzweifelt versuchen der kreischenden Kettensäge der Killers mit der Maske aus menschlicher Haut zu entkommen.

Drei gegen Vier

Wer die oben angeführten Titel bereits kennt, weiß schon, was ihn erwartet. Im Gegensatz zu Dead by Daylight oder dem Freitag der 13.-Spiel gibt es den Unterschied, dass nun auch die Killer als Team arbeiten müssen (oder können). In Maps, die angelehnt sind an Locations des Kultfilms von Tobe Hooper, muss man sich auf die Jagd nach den Eindringlingen machen, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Freundin auf dem Anwesen der Hewitts gelandet sind. Die „Opfer“ wie auch die Familie haben sehr unterschiedliche Fähigkeiten, die, wenn man sie richtig kombiniert, zum Erfolg führen können. So kann Leatherface mit seiner Kettensäge Hindernisse zerkleinern, doch er ist darüber hinaus auch langsam und macht sehr viel Lärm. Die ebenfalls aus dem Film bekannten Figuren des Anhalters und des Kochs hingegen können Fallen stellen oder verfügen über ein gutes Gehör. Auch die Opfer haben sehr unterschiedliche Fähigkeiten, was Teamplay nahelegt und einen Alleingang wenig nahelegt.

Auf den Maps gibt es wiederum verschiedene Fluchtwege, die es zu entriegeln oder eben zu sichern gilt, ebenso wie unterschiedliche Lärmquellen oder Verstecke. Dazu kommt noch, dass auf Seiten der Familie Hewitt Grandpa, das Oberhaupt der Familie und ein gefürchteter Killer, durch Versorgung mit Blut potenzielle Opfer orten kann.

Adrenalinschübe bei Jäger und Gejagtem

Fans der Reihe, die eine Playstation, eine Xbox oder einen PC besitzen, werden sicherlich nicht lange überlegen, ob sie sich Texas Chain Saw Massacre als Videospiel holen werden. Visuelle Zitate wie auch Dialoge verweisen immer wieder auf bekannte Szenen aus dem Film, ebenso wie das Sounddesign, welches sich bemüht, die Atmosphäre des Films ins Videospiel zu übertragen. Der Rost, der Dreck und vor allem die texanische Hitze, die mittels der Unreal Engine durchaus effektvoll zur Geltung kommen, werden so manchen Spieler vielleicht zu einer Entdeckungstour der einzelnen Maps bringen. Bei dieser Liebe zum Detail, auch bei den Sprechern der Charaktere, wird schnell klar, dass die Entwickler ebenfalls Fans der Filmreihe sind.

Dieser letzte Aspekt wird nicht zuletzt in der Gewaltdarstellung deutlich. Zwar sind es keine Exzesse wie in den Remakes von Texas Chain Saw Massacre, doch allein die Exekutionen können sich sehen lassen, insbesondere natürlich die von Leatherface. Eingeleitet wird jedes Match zudem durch eine kurze Sequenz, in der ein hilfloses Opfer die Kettensäge am eigenen Leib zu spüren bekommt, sodass kein Zweifel mehr sein sollte, mit was für einem Spiel man es zu tun hat. Alles in allem bietet das Spiel aus dem Hause Gun Interactive sehr kurzweilige Unterhaltung und viele spannende Partien, wobei Lust und Frust naturgemäß abhängig von den Spielern ist, mit denen man das Match bestreitet.