Vacation Friends 2

Nachdem sie bei ihrem ersten gemeinsamen Urlaub noch die eine oder andere Anfangsschwierigkeit zu bewältigen hatten, sind die beiden Paare Marcus (Lil Rel Howery) und Emily (Yvonne Orji) sowie Ron (John Cena) und Kyla (Meredith Hagner) enge Freunde geworden. Und so beschließen sie, ein zweites Mal zusammen zu verreisen. Begleitet von Maurillio (Carlos Santos), der auf das Baby von Ron und Kyla aufpassen soll, wollen sie sich in einem karibischen Resort so richtig ausspannen. Zumindest denken sie das. Tatsächlich will Marcus jedoch aus geschäftlichen Gründen mit den Eigentürmern des Resorts sprechen, es geht um einen großen Bauauftrag. Einfach wird das nicht, da sein Ansprechpartner Yeon (Ronny Chieng) offensichtlich keine besonders hohe Meinung von ihm hat. Richtig kompliziert wird es jedoch, als Kylas krimineller Vater Reese (Steve Buscemi) plötzlich vor ihnen steht und den Aufenthalt so richtig durcheinanderbringt …

Der mäßige Urlaub geht weiter

Zuletzt schien man bei Disney+ alles dranzusetzen, um möglichst das Publikum zu vergraulen. So wurden reihenweise hauseigene Titel aus dem Programm geworfen, selbst solche, die erst kurz zuvor veröffentlicht wurden. Anderweitigen Nachschub gibt es aber auch nicht. So wurden mehrere Serien, die bereits angekündigt waren, ohne Angabe von Gründen doch nicht veröffentlicht. Die ohnehin schon sehr überschaubaren Neuveröffentlichungen wurden damit noch ein Stück erbärmlicher. Und wenn dann doch mal etwas kommt, ist das Ergebnis oft ernüchternd. Zuletzt machte man sich bei den Filmen Jagged Mind und Miguel Wants to Fight nicht einmal mehr die Mühe, sie noch zu synchronisieren. Insofern grenzt es fast schon ein Wunder, dass mit Vacation Friends 2 doch mal wieder ein neuer Film erscheint.

Wundern durfte man sich aber auch deshalb, weil Disney nicht viel Werbung im Vorfeld machte. Tatsächlich dürften die wenigsten mitbekommen haben, dass es überhaupt eine Fortsetzung zu Vacation Friends gibt, das vor zwei Jahren für den Streamingdienst erschienen ist. Bei den monatlichen Ankündigungen wurde der Film lediglich in der Liste geführt, nicht unter den Highlights. Wobei das gewissermaßen sogar ehrlich ist. Schließlich ist der Film weit davon entfernt, ein Highlight zu sein. Nicht dass man das erwarten durfte. Schon der erste Teil über zwei ungleiche Paare, die durch unglückliche Umstände den Urlaub zusammen verbringen müssen, war recht mäßig. Die Fortsetzung hat im Vergleich nicht eben zugelegt, das Niveau ist weiter auf niedrigem Niveau.

Mehr Abwechslung, aber nicht mehr Spaß

Immerhin: Clay Tarver, der erneut die Regie übernommen hat und diesmal allein für das Drehbuch zuständig ist, begnügt sich nicht damit, das Konzept vom Auftakt nur zu wiederholen. Das hätte auch kaum funktioniert, schließlich waren am Ende von Vacation Friends die zwei Paare eng miteinander befreundet. Da kann man nicht so tun, als wäre das alles nicht geschehen. Ein bisschen arbeitet zwar auch Vacation Friends 2 mit dem Kontrast zwischen dem normalen und dem durchgeknallten Paar. Das steht aber nicht mehr im Fokus. Stattdessen versucht Tarver, durch die neue Figur Reese und damit verbundene Krimistränge für mehr Spannung zu sorgen. Das klappt zum Teil. Wo der erste Teil noch damit zu kämpfen hatte, dass die Witze recht bald auserzählt waren, und man sich mühselig über die Ziellinie schleppte, da gibt es hier mehr Abwechslung.

Und doch ist das Ergebnis nicht wirklich spaßiger geworden. Zwar konnte man hier diverse große Comedy-Talente versammeln. Dazu gibt es eine idyllische Gegend, die schon auch irgendwie Lust macht, noch mehr Zeit mit den Figuren zu verbringen. Es lohnt sich nur nicht so wirklich. Die Witze sind dafür letztendlich zu einfallslos, das Ensemble wird zu wenig genutzt, das hysterische Herumgekreische ist eher ermüdend als mitreißend. Natürlich gibt es schlimmere Komödien. Solche, die aktiv nerven, anstatt wie hier nur zu langweilen. Wenn man bei Disney+ aber hoffte, den kriselnden Streamingdienst wieder voranzubringen, dann ist Vacation Friends 2 der falsche Film dafür.