Vergiftet Die schmutzige Wahrheit über unser Essen Poisoned: The Dirty Truth About Your Food Netflix
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Vergiftet: Die schmutzige Wahrheit über unser Essen

Vergiftet Die schmutzige Wahrheit über unser Essen Poisoned: The Dirty Truth About Your Food Netflix
„Vergiftet: Die schmutzige Wahrheit über unser Essen“ // Deutschland-Start: 2. August 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Wir alle tun es, täglich, die meisten sogar mehrfach pro Tag: essen. Unsere Körper sind darauf angewiesen, dass wir ihnen regelmäßig Nahrung zuführen und mit dem versorgen, was sie brauchen. Dabei sind wir uns oft nicht wirklich bewusst, was wir da in uns hineinstecken. Vor allem sind wir uns der Gefahren nicht bewusst. Früher war es normal, dass Lebensmittel immer ein Risiko bedeuteten. Inzwischen sind dank Regulierungen, Kontrolle und allgemeinen verbesserten Möglichkeiten die Risiken so stark gesunken, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen. Umso schockierender ist, wenn doch wieder etwas geschieht. Der Netflix-Dokumentarfilm Vergiftet: Die schmutzige Wahrheit über unser Essen erinnert daran, indem er ein paar besonders tragische Fälle vorstellt.

Das tragische Geschäft mit dem Tod

Genauer wird erzählt, wie Salat und Fleisch von Keimen befallen waren. Das Ergebnis war fatal, in Folge wurden mehrere Menschen schwer krank. Einige kostete es sogar das Leben. Besonders zu Herzen gehen dabei natürlich die Fälle, bei denen Kinder sterben mussten. Wer rechnet schon damit, dass der Besuch bei einer Fast-Food-Kette dir dein Kind nehmen könnte? Leider belässt es der Film dabei nicht einfach damit, neutral von diesen Ereignissen zu berichten. Stattdessen zeigt Regisseurin Stephanie Soechtig bei Vergiftet: Die schmutzige Wahrheit über unser Essen einen unangenehmen Hang zum Voyeurismus und zur Manipulation. Da wird gnadenlos das Publikum in die emotionale Zange genommen, wohl wissend, dass tote Kinder immer eine Wirkung zeigen.

Ein weiteres Manko ist, dass der Film nicht wirklich an einer unvoreingenommenen Auseinandersetzung mit dem Thema interessiert ist. Vielmehr handelt es sich bei der Dokumentation um eine, deren Ergebnis am Anfang schon feststeht. Und dieses Ergebnis lautet, dass die Lebensmittelindustrie ihren Pflichten nicht nachkommt und des Profits wegen die Gesundheit der Menschen aufs Spiel setzt. So etwas zieht immer, Unternehmen sind ideale Feindbilder. Während aber beispielsweise der Spielfilm Les algues vertes über schmutzige Machenschaften in der Landwirtschaft zumindest streckenweise darum bemüht war, auch die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen und die Komplexität der Situation zu veranschaulichen, da macht man es sich bei Vergiftet: Die schmutzige Wahrheit über unser Essen einfach. Zwischendurch darf eine Frau die anderen vertreten. Das geht aber nur wenige Minuten, ansonsten hat ein Anwalt das Sagen, der geschädigte Familien vertritt.

Wichtige Fragen, oberflächlich behandelt

Das bedeutet aber nicht, dass der Film nichts zur Debatte beizutragen hätte. So stellt er zumindest implizit wichtige Fragen etwa zur Selbstverantwortung der Einzelnen. Und natürlich auch: Wie viel ist uns unsere Sicherheit und unsere Gesundheit wert? Wären wir bereit, im Zweifel mehr für unser Essen auszugeben als heute, wenn dadurch gewährleistet wäre, dass es zu keinen Vorfällen mehr kommt? Wenn die Bedingungen in der Lebensmittelindustrie zum Teil haarsträubend sind, wie uns Vergiftet: Die schmutzige Wahrheit über unser Essen vor Augen führt, dann hat das natürlich auch wirtschaftliche Gründe. An der Stelle wäre es daher spannend gewesen, noch tiefer zu bohren, sich vielleicht auch mal mit Experten und Expertinnen zu unterhalten, die weder zu den Opfern noch zur Industrie gehören.

Stattdessen beschränkt sich der Film darauf zu sagen, dass die Argumente der Industrie keine sind, dass es sich nur um Ausreden handelt. Das darf man natürlich, ist in der Form aber etwas dünn. Vergiftet: Die schmutzige Wahrheit über unser Essen ist eine dieser Dokus, die knallhart auf den Skandalfaktor setzen, um damit ein Publikum aufzurütteln. Wer dafür empfänglich ist, wird sich der Wirkung kaum entziehen können. Man muss sich nur darauf einstellen, dass es hierbei weniger um Aufklärung geht, sondern man im Stil diverser Umweltdokus der letzten Jahre eine klare Aussage und Absicht verbunden ist, wie der reißerische Titel bereits vorwegnimmt.

Crdits

OT: „Poisoned: The Dirty Truth About Your Food“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Stephanie Soechtig
Drehbuch: Jeff Benedict

Bilder

Trailer

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Vergiftet: Die schmutzige Wahrheit über unser Essen
fazit
„Vergiftet: Die schmutzige Wahrheit über unser Essen“ hat nicht nur einen reißerischen Titel. Auch inhaltlich ist die Doku alles andere als eine neutrale Auseinandersetzung. Das Thema Lebensmittel und wie wir als Gesellschaft mit ihnen umgehen ist zweifelslos wichtig. Statt diesen Fragen aber nachzugehen, setzt man bei dem Film auf den Skandalfaktor sowie Manipulation mittels toter Kinder.
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