Zom 100 Bucket List of the Dead Netflix Streamen online
© Masako Iwasaki /Netflix

Zom 100: Bucket List of the Dead

Zom 100 Bucket List of the Dead Netflix Streamen online
„Zom 100: Bucket List of the Dead“ // Deutschland-Start: 3. August 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Die Freude war groß bei Akira Tendo (Eiji Akaso), als er eine Stelle in der Werbeagentur Master Shot erhält. Ein Jahr später ist von dieser Freude nicht viel übriggeblieben, sein despotischer Chef Gonzô Kosugi (Kazuki Kitamura) macht ihm tagtäglich das Leben zur Hölle. Sofern man angesichts der nicht enden wollenden Überstunden überhaupt noch von einem Leben sprechen kann. Als eines Tages in Japan eine Epidemie ausbricht und das gesamte Land von Zombies überrannt wird, findet Tendo das gar nicht so schlimm. Schließlich heißt das, dass er nicht mehr ins Büro muss. Klar, seine eigenen Tage sind damit wahrscheinlich auch gezählt. Umso wichtiger ist, dass er sich noch ein paar lang gehegte Träume erfüllt. Und so erstellt er eine Liste mit all den Dingen, die er noch erleben will, bevor er selbst zu einem Zombie wird …

Zombie-Angriff auf verschiedenen Kanälen

Auch wenn natürlich jedes Land seine eigene filmische Tradition und damit verbundene Vorlieben hat, so gibt es doch ein paar Themen, die so universal sind, dass man sie überall findet. Dazu gehören beispielsweise Liebe oder die Herausforderungen beim Aufwachsen. Und auch Zombies sind inzwischen praktisch überall zu Hause – und damit eben auch in Japan. So kam aus dem Land der aufgehenden Sonne unter anderem die kultige Sensation One Cut of the Dead über einen chaotischen Filmdreh. Die Light-Novel-Adaption Highschool of the Dead hatte ebenfalls ihre Fans. Nun kommt auf Netflix mit der Horrorkomödie Zom 100: Bucket List of the Dead ein weiterer Vertreter, der vollgepackt ist mit Zombies und dabei einen Weg einschlägt, der gleichzeitig originell und altbekannt ist.

So könnte ein japanophiles Publikum diesen Titel bereits aus anderen Kontexten kennen. Am Anfang stand wie so oft ein Manga, genauer die auch in Deutschland erhältliche Reihe von Haro Aso (Alice in Borderland), die 2018 begann und es inzwischen auf 14 Bände bringt. Kurios ist, dass nahezu gleichzeitig neben dem Live-Action-Film auch eine Animeserie erscheint, die dann beim spezialisierten Streamingkollegen Crunchyroll verfügbar ist. So richtig gut ist das Timing nicht, da machte man sich gegenseitig unnötig Konkurrenz. Andererseits kann Zom 100: Bucket List of the Dead auf diese Weise eine größere Zielgruppe erreichen. Und dass die Geschichte zumindest im Grundsatz das Potenzial hat, beweist der besagte Manga. Tatsächlich ist die Kombination aus klassischer Zombie-Epidemie und humoristischer Selbstverwirklichung durchaus reizvoll, als Alternative in dem Genre.

Nicht das erhoffte Highlight

Leider wird aus dem Ganzen aber zu wenig gemacht. Das fängt schon damit an, dass die sogenannte Bucket List, also die Liste zu erledigender Punkte, ziemlich langweilig ist. Wenn die Sachen, die du vor dem Ende deines Lebens unbedingt machen möchtest, so Sachen enthält wie das Putzen der Wohnung, dann darf man sich schon fragen, ob das nicht ein bisschen banal ist im Angesicht des Weltuntergangs. Zom 100: Bucket List of the Dead wird da weder so komisch noch so berührend, wie der Film sein könnte. Da hatten andere Listen-Filme mehr anzubieten. Und auch in anderer Hinsicht wird hier zu wenig aus dem Potenzial gemacht. Wenn Tendo unter den sklavenähnlichen Bedingungen bei der Arbeit leidet, die ihm immer mehr das Menschsein aussaugen, dann ist der Vergleich zu den Zombies, die ebenso unfrei durch die Stadt streifen, eigentlich ein No-Brainer. Irgendwie wird diese Verbindung aber nie hergestellt.

Das heißt dann nicht, dass man hiermit nicht seinen Spaß haben könnte. An manchen Stellen wird es so überzogen, dass es doch irgendwie lustig ist. Gerade auch eine groteske tierische Begegnung gegen Ende gehört zu den Höhepunkten. Außerdem geht das Ensemble schon mit recht viel Schwung an die Sache, was es sowohl für die komödiantischen Momente wie die Horror-Szenen braucht. Zusätzlich zu Tendo dürfen sich dann auch Kencho (Shuntaro Yanagi) und Shizuka (Mai Shiraishi) durchs Leben schlagen. Wer unbedingt eine neue Zombie-Komödie braucht, kann deshalb auch aufgrund der derzeit überschaubaren Konkurrenz hier schon mal sein Glück versuchen. Das erhoffte Highlight ist Zom 100: Bucket List of the Dead aber sicher nicht geworden, dafür zieht sich der Film trotz der konstanten Bedrohung zu sehr.

Credits

OT: „Zom 100: Bucket List of the Dead“
Land: Japan
Jahr: 2023
Regie: Yûsuke Ishida
Drehbuch: Tatsuro Mishima
Vorlage: Haro Aso, Kotaro Takata
Musik: Yoshiaki Dewa
Kamera: Taro Kawazu
Besetzung: Eiji Akaso, Mai Shiraishi, Shuntarô Yanagi, Yui Ichikawa, Mayo Kawasaki, Akari Hayami, Miwako Kakei, Kurumi Nakata, Kazuki Kitamura

Trailer

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fazit
Nach Manga und Anime kommt nun mit „Zom 100: Bucket List of the Dead“ auch die Live-Action-Variante. Die Idee, inmitten einer Zombie-Pandemie eine Liste mit Wünschen abzuarbeiten, ist schon originell. Draus gemacht wird aber nicht viel. Nur selten wird das hier so komisch, wie es sein könnte. Zwischenzeitlich wird es sogar richtig zäh.
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