Der Griff nach den Sternen A Million Miles Away Amazon Prime Video Streamen online
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Der Griff nach den Sternen

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„Der Griff nach den Sternen“ // Deutschland-Start: 15. September 2023 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

José Hernandez (Michael Peña) war es von klein auf gewohnt, immer unterwegs zu sein. Seine aus Mexiko stammende Familie tingelte als Wanderarbeiter durch die USA, das Konzept eines festen Zuhauses kannten sie nicht, auch wenn sein Vater Salvador (Julio Cesar Cedillo) alles dafür tat, um seinen Kindern Halt und Orientierung zu geben. Nun ist Jose erwachsen, ist glücklich mit Adela (Rosa Salazar) verheiratet, mit der er auch mehrere Kinder hat. Doch ganz angekommen ist er nicht, hat er doch insgeheim einen Wunsch, von dem er niemandem erzählt hat. Er möchte unbedingt einmal ins All fliegen. Tatsächlich hat er bereits mehrere Bewerbungen an die NASA geschickt, ohne Erfolg. Aber Aufgeben kommt für ihn nicht in Frage …

Ein Mann mit hohen Zielen

Diese Woche sind biografische Geschichten mal wieder hoch im Kurs. Genauer darf das Publikum eine Reihe von Männern kennenlernen, die auf ihre Weise Beeindruckendes erreicht haben. So erzählte das fürs Heimkino veröffentlichte Drama Spinning Gold – Der Soundtrack deines Lebens von dem Gründer des Plattenlabels Casablanca Records, der nach großen Anfangsschwierigkeiten einige bedeutende Stars etablieren konnte. Die Netflix-Serie Tapie drehte sich um Bernard Tapie, der mit tolldreisten Methoden unternehmerische und politische Erfolge feiern konnte. Da will Amazon Prime Video nicht nachstehen und geht mit Der Griff nach den Sternen und einem Protagonisten an den Start, der in seinem Leben ganz besonders hoch hinauswollte.

Im Gegensatz zu den beiden obigen Figuren, die sehr ambivalent angelegt waren und bei denen man zwischendurch nicht wirklich sagen konnte, ob sie gut sind oder nicht, da ist hier der Fall klar. José M. Hernandez ist ein Held, der die Menschen vor den Bildschirmen inspirieren soll. Da der Film auf der Autobiografie von Hernandez basiert, verwundert es nicht wirklich, dass es hier keinerlei Schattierungen oder Grautöne gibt. Da wird nie kritisiert oder hinterfragt. Der größte Vorwurf, den man dem Protagonisten noch machen kann, ist dass er seine Ambitionen vor seiner Frau geheim hielt und sich ohne ihr Wissen bei der NASA beworben hat. Ansonsten zeichnet ihn Der Griff nach den Sternen als vorbildlichen Familienmenschen, intelligent und fleißig, ein Mensch, der so toll ist, dass er wie erfunden wirkt.

Wohlfühlen ohne wenn und aber

Überhaupt verzichtet Regisseurin und Co-Autorin Alejandra Márquez Abella, die zuvor das sehenswerte Thrillerdrama Northern Skies Over Empty Space gedreht hat, auf jegliche Ecken und Kanten. So mutig und beeindruckend es ist, was Hernandez in seinem Leben vollbracht hat, so sehr geht das Biopic auf Nummer sicher. Der Anfang ist noch ganz stimmungsvoll, wenn es um die Familie und das Leben als Wanderarbeiter geht. Auch die späteren Szenen innerhalb der neu gegründeten Familie sind ganz süß geworden. Der eigentliche Aufstieg in Der Griff nach den Sternen ist jedoch sehr konventionell, folgt den ausgetretenen Pfaden. Das soll alles ganz schön sein, ein Wohlfühlfilm für trübe Tage. Selbst ein großes Unglück wird hier mit so viel Watte verpackt, dass kein Schmerz mehr zu spüren ist. Das wird zwar nicht ganz so geschmacklos wie die entsprechende Stelle in Gran Turismo. Etwas fragwürdig ist die Stelle aber schon.

Richtig emotional ist das Ergebnis nicht. Dafür ist das Ganze zu oberflächlich, scheut sich auch nicht vor ein bisschen Wohlfühlkitsch. Aber es ist schon alles ziemlich nett. Zudem ist der Film gut besetzt. Zwar ist Michael Peña für die früheren Szenen, wo er die junge Ausgabe des Protagonisten spielen soll, zu alt. Aber er bringt doch einen unbeholfenen Charme mit, von dem eine solche Underdog-Geschichte maßgeblich lebt. Wessen Herz von solchen Werken zuverlässig berührt wird, kann sich bei Der Griff nach den Sternen ganz entspannt zurücklehnen und sich von dem Traum anstecken lassen, dass in dieser Welt alles möglich ist. Und manchmal eben auch außerhalb dieser Welt.

Credits

OT: „A Million Miles Away“
Land: USA, Mexiko
Jahr: 2023
Regie: Alejandra Márquez Abella
Drehbuch: Alejandra Márquez Abella, Bettina Gilois, Hernán Jiménez
Musik: Camilo Lara
Kamera: Dariela Ludlow
Besetzung: Michael Peña, Rosa Salazar, Bobby Soto, Sarayu Blue, Veronica Falcón, Julio César Cedillo, Garret Dillahunt, Eric Johnson

Bilder

Trailer

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Der Griff nach den Sternen
fazit
„Der Griff nach den Sternen“ erzählt die Geschichte eines mexikanisch-stämmigen Wanderarbeiters, der unbedingt Astronaut werden will. Das Biopic will besonders inspirierend sein und verzichtet zu diesem Zweck auf jegliche Ambivalenzen. Das ist etwas eintöniges Wohlfühl-Einerlei, aber doch gut gespielt und insgesamt ziemlich nett.
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von 10