Als der Pilot David Randall (Richard Derr) zu einem Observatorium in Südafrika gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass die Fracht, die er in die USA bringen soll, sein Leben wie auch das von Millionen von Menschen verändern wird. Der Draufgänger und Frauenheld hat sich bisher nur für seine Bezahlung interessiert, doch er erfährt, dass dieses Geld schon bald nichts mehr wert sein wird. In den USA angekommen hört er vom Empfänger des Paktes, Dr. Cole Hendron (Larry Keating), dass der Stern Bellus sowie der Planet Zyra in die Umlaufbahn der Erde kommen werden, und das schon in wenigen Monaten. Während das Erscheinen Zyras einhergeht mit Naturkatastrophen, Überschwemmungen und Zerstörung wird das von Bellus die Vernichtung der Erde nach sich ziehen. Die Politiker der Welt glauben den Erkenntnissen Hendrons nicht, doch dank eines reichen Investors kann er mit der Arbeit an einem Raumschiff beginnen, mit dem man versuchen will, auf Zyra zu landen, dessen Atmosphäre der der Erde gleichen soll. Mit jedem Tag wird der Welt klar, dass man sich getäuscht hat, und Hendron Recht hat, sodass die weltweite Panik immer größer wird. Derweil hilft Randall beim Bau des Raumschiffes mit und verliebt sich dabei in Joyce (Barbara Rush), die Tochter Hendrons.
Eine neue Arche Noah
In When Worlds Collide beschreiben die Autoren Philip Wyle und Edwin Balmer ein Szenario, in dem das Ende der Erde bevorsteht und die Menschheit sich gezwungen sieht, ihre Heimat zu verlassen, wenn sie sich retten will. Nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs sowie der Entwicklung der Atombombe spiegelt sich in der Geschichte die gesellschaftliche Angst wider, dass es mit dem Ende der Welt nicht mehr lange hin sein wird, sollte es zu einem erneuten Krieg kommen. In Der jüngste Tag findet sich daher viel von dieser angespannten Atmosphäre wieder, der Erkenntnis, dass das Leben, wie wir es kennen, nicht mehr dasselbe sein wird. Es ist ein Film, der für seine Zeit sehr konsequent dieses Szenario zu Ende denkt, beeindruckende Bilder schafft, doch dessen biblische Verweise nicht so gut gealtert sind.
Die Bibelzitate (oder mehr -anspielungen) am Beginn und am Ende von Der jüngste Tag machen sehr deutlich, wie die Geschichte verstanden werden möchte. Spätestens wenn man die Tiere sieht, die an Bord des Raumschiffs kommen sollen und mit deren Hilfe ein Neubeginn auf diesem neuen Planeten gelingen soll, ist klar, dass Rudolph Matés Film so etwas wie die Science-fiction Variante der Arche Noah-Geschichte sein soll. Insbesondere die Chorgesänge, mit denen man die thematische Rahmung von Der jüngste Tag unterlegt, sind arg dick aufgetragen, was zwar nichts Neues ist für einen Film der 1950er Jahre, doch aus heutiger Sicht nicht mehr zum Rest der Handlung passen will. Die Angst der Menschen, die Veränderung ihrer Werte und die ausbrechende Panik werden nicht zuletzt durch die Darsteller wie auch die Bilder, kombiniert mit beeindruckenden Modellbauten, hervorgehoben, was Der jüngste Tag zu einer packenden Vision einer bevorstehenden Untergangs werden lässt, der auch ohne den religiösen Hintergrund auskommt.
Das Ende der Welt
Während Richard Derr in der Hauptrolle ganz passabel ist und man versucht noch so etwas wie eine Liebesgeschichte in die Handlung einzuflechten, ist ein ganz anderer Konflikt derweil viel interessanter. Die Art und Weise, wie Drehbuchautor Sydney Boehm den Kontrast zwischen Wissenschaft und Kommerz thematisiert, ist gut gelöst und von Larry Keating wie auch John Hoyt (in der Rolle des Geschäftsmann Sydney Stanton) solide gespielt. Auf der einen Seite sieht man die Verbitterung um die mangelnde Anerkennung für die Forschung und auf der anderen Seite das Bestehen auf Kontrolle, was man durch Geld und Geschäftsbeziehungen forcieren will. Die Szenen, in denen Stantons Personal beginnt, gegen diesen aufzubegehren, gehören sicherlich schauspielerisch zu den besten Momenten des Filmes, auch wenn sie für die Gesamthandlung keine sonderlich große Rolle spielen. Besser als die schon beschriebene Liebesgeschichte sind diese Ideen auf jeden Fall, bleiben aber leider auf der Strecke und enden unbefriedigend.
OT: „When Worlds Collide“
Land: USA
Jahr: 1951
Regie: Rudolph Maté
Drehbuch: Sydney Boehm
Musik: Leith Stevens
Kamera: W. Howard Greene, John F. Seitz
Besetzung: Richard Derr, Barbara Rush, Peter Hansen, John Hoyt, Larry Keating
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|
Academy Awards | 1952 | Beste Kamera (Farbe) | John F. Seitz, W. Howard Greene | Nominiert |
Beste Spezialeffekte | Sieg |
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