Der Krieg der Welten Der Angriff War of the Worlds: The Attack
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Der Krieg der Welten: Der Angriff

„Der Krieg der Welten: Der Angriff“ // Deutschland-Start: 22. September 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die drei Astronomiestudenten Herbert (Sam Gittins), Ogilvy (Alhaji Fofana) und Hannah (Lara Lemon) radeln nachts durch einen nebligen Wald, um einem vermeidlichen Meteoritenphänomen auf die Spur zu kommen. Während sie noch über Theorien über außerirdisches Leben plaudern, ahnen die Freunde noch nicht, dass der abgestürzte Meteorit eigentlich ein Raumschiff ist. Eines von vielen. Die Invasion hat begonnen.

Zerstörerischer als die laserschießenden Aliens

Nach einem eher generischen Intro, das kaum einen Genre-Fan hinterm Ofen hervorlocken wird, folgen wir den drei Hauptfiguren durch einen Wald. Es ist dunkel und neblig und man schafft es mit dieser Location für kurze Zeit eine mysteriöse Stimmung zu etablieren. Leider dauert es nicht lange, bis man sich fragt, ob das ernst gemeint ist, was uns hier präsentiert wird. Viel zerstörerischer als die Aliens im Film sind die oft hölzernen Dialoge für die Geschichte. Da werden dann sinngemäß Sätze gesagt wie: „Wir können sie nicht besiegen.“ – „Wir haben gesehen wie einer zerstört wurde.“ – „Das spielt keine Rolle!“ ChatGPT, bist du es? Zudem gibt es ein paar Unstimmigkeiten in den Figurenentwicklungen und unlogische Entscheidungen, die durch ein oft eher hölzernes Schauspiel dann oft noch untermalt werden.

Die Marsmännchen mal wieder

Wenn man dieses Werk so interpretieren würde, dass Außerirdische bereits gelandet und bemüht sind, die Herrschaft mit Hilfe von trashigen Science-Fiction-Filmen zu erlangen, ist Der Krieg der Welten: Der Angriff gelungen: Die Aliens sind da. Spaß beiseite. Die Milchstraße der Buchverfilmungen ist voll von Invasionsfilmen, die den Roman von H. G. Wells in eine filmische Form übersetzt haben. Da wäre etwa Kampf der Welten von 1953 oder Krieg der Welten, das unter der Regie von Steven Spielberg entstanden ist. Erwähnen kann man auch die US-amerikanisch-französische Fernsehserie von 2019, die ebenfalls Krieg der Welten heißt. Bestimmt kennen viele noch die Parodie aus der Scary Movie-Reihe. Bei der Fülle an Interpretationen könnte man also die Frage stellen: Hat Der Krieg der Welten: Der Angriff eine spannende oder neue Perspektive auf das Alienthema zu bieten? Eher nein.

Emotional wie ein Funkgerät

Warum folgen wir genau diesen Figuren? Sie studieren Astronomie und das sorgt für ein paar Momente, die nicht ganz uninteressant anklingen, mit denen aber kaum bis gar nichts entwickelt wird. Die Unterschiede zwischen Erde und Mars werden mal erwähnt, aber so wirklich eine Rolle spielt das später nicht mehr. Hier hätte es bestimmt noch Luft nach oben gegeben. Ihre emotionale Reise ist auch kein Grund, diesen Figuren zu folgen. Ein Beispiel: Nach dem ersten Angriff fahren die Studenten nach Hause zur Mutter von Herbert, um sie zu warnen. Die ist schon weg. Naja. Erstmal den Fernseher anknipsen. Dr. Stint (Kathe DeCouto) gibt im Wald ein Interview zu den Aliens und ist genervt. Emotional ist das nicht mitreißend.

Wer sich auf einen Invasionsfilm freut, der durch dramatische Szenen besticht, eine Geschichte mit Horrorelementen, eine Geschichte über Freundschaft, vielleicht gewürzt mit spannenden Wendungen, der sollte sich ein anderes Werk aussuchen, um das Science-Fiction-Wochenende zu starten.

Wenig Action, wenig Spannung

Das Drehbuch tut den Schauspielern keinen Gefallen. Neben den oft hölzernen Dialogen, rennt man hier von A nach B nach C und Action gibt es kaum. Wenn es Action gibt, ist die selten spannend. Die wenigen Momente, wenn die Aliens ins Bild staksen, wird schon etwas Science-Fiction-Stimmung transportiert. Die Effekte funktionieren auch ganz gut bzw. reißen nicht aus der Immersion. Konflikte verlaufen sich aber recht schnell und haben teilweise keine Auswirkung auf Handlung oder Figuren.

Die Handlung plätschert meist dahin und man hat selten mal das Gefühl, dass die Figuren ernsthaft in Gefahr sind – in einer Szene sitzen sie direkt an der Tür, durch die sie fliehen könnten – oder eine Mission haben, ihre Liebsten retten möchten. Wollen Hannah und Ogilvy niemanden kontaktieren oder in Sicherheit bringen? Wenn das Werk sich wenigstens selbst nicht so ernst nehmen würde, hätte man hier womöglich manchmal noch Spaß beim Schauen. So ist es leider fast nur anstrengend. Wir folgen hier zudem Figuren, die sich besonders zum Ende hin mitunter unsympathisch verhalten. Stichwort „Teamwork“.

Die wenigen guten Momente und Figurenentwicklungen

Hin und wieder gibt es Momente, zum Beispiel der Soldat Ben Baxter (Leo Staar) im Badezimmer oder auch Herbert und Hannah in einem Gespräch im Wald, wo der Funke überspringt. Hier merkt man, dass die Geschichte viel tiefer und stärker hätte sein können, emotional packender als das, was sie in ihrer Gänze geworden ist. Ärgerlich. Zumal diese Situationen teilweise wieder gebrochen werden, sodass man nicht das Gefühl einer nachvollziehbaren Entwicklung erhält, dass man sich manchmal fragt: Sind das noch dieselben Charaktere?

Ogilvy stellt noch am ehesten eine Ausnahme dar. Seine lustige Art schlägt hin und wieder eine Brücke, über die man gehen kann. Stellenweise kann man schmunzeln. Außerdem überrascht die Figur manches Mal dadurch, dass sie die hanebüchenen Aktionen anderer Figuren als solche benennt und sich das Publikum nicht ganz verloren vorkommen muss. Am Ende reichen die wenigen Lichtblicke aber nicht aus, um aus Der Krieg der Welten: Der Angriff einen unterhaltsamen Science-Fiction-Film zu machen.

Credits

OT: „War of the Worlds: The Attack“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Junaid Syed
Drehbuch: Junaid Syed, Tom Jolliffe
Musik: Filipe Goulart, Milton Nuñez
Kamera: Neil Oseman
Besetzung: Sam Gittins, Leo Staar, Cincent Regan, Alhaji Fofana, Lara Lemon, Kathi DeCouto, Frances Mather, Fredi „Kruga“ Nwaka

Bilder

Trailer

https://youtu.be/7HDj-EeoAN0

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Der Krieg der Welten: Der Angriff
fazit
Mit „Der Krieg der Welten: Der Angriff“ wurde ein weiteres Mal das Buch von H. G. Wells verfilmt. Diesmal leider mit flachen Dialogen, unlogischen Handlungen, wenig Action oder Spannung und teils unsympathisch geschriebenen Figuren. Ein paar Momente und Ansätze sind nicht schlecht. Insgesamt nimmt sich der Film zu ernst, um noch als lustiger Trash zu funktionieren.
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