Der Kurpfuscher Znachor Netflix Streamen online
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Der Kurpfuscher

Der Kurpfuscher Znachor Netflix Streamen online
„Der Kurpfuscher“ // Deutschland-Start: 27. September 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als Gehirnchirurg genießt Rafal Wilczur (Leszek Lichota) großes Ansehen, er gilt als Koryphäe und soll demnächst im Krankenhaus befördert werden. Aber dann kommt alles anders. Erst verlässt ihn seine Frau, die auch noch die gemeinsame Tochter mitnimmt. Als er sich später auf die Suche macht, wird er brutal zusammengeschlagen und verliert dabei sein Gedächtnis. 15 Jahre später ist aus der Tochter Marysia eine junge Frau (Maria Kowalska) geworden. Rafal selbst ist ebenfalls kaum mehr wiederzuerkennen. Noch immer weiß er nicht, was vorgefallen ist und wer er ist, weshalb er unter dem Namen Antoni Kosiba ein neues Leben begonnen hat. Sein Leben nimmt jedoch eine entscheidende Wendung, als er Zoska (Anna Szymanczyk) kennenlernt und im Anschluss mehreren Menschen bei gesundheitlichen Problemen hilft. Denn auch wenn er sich an nichts erinnern kann, weiß er instinktiv was zu tun ist, weshalb er bald den Ruf eines Wunderheilers genießt …

Neu-Verfilmung eines bekannten Romans

Und die Welle an polnischen Titeln auf Netflix ebbt nicht ab. Zuletzt gab es da so unterschiedliche Werke wie der Hip-Hop-Action-Krimi Freestyle, das Coming-of-Age-Drama Infamia und die romantische Komödie Für immer Liebe². Für Nachschub ist also gesorgt, noch dazu aus den unterschiedlichsten Genres. Wer das alles schon durch hat, für den bietet der Streamingdienst mit dem Film Der Kurpfuscher nun etwas Neues. Wobei man das „neu“ in Anführungszeichen setzen sollte. Zum einen basiert es auf dem Roman Znachor von Tadeusz Dolega-Mostowicz, der bereits 1937 veröffentlicht wurde. Zum anderen wurde dieses auch zuvor schon adaptiert: einmal im selben Jahr wie das Buch, einmal im Jahr 1982. Letztere trug ebenfalls schon den Titel Der Kurpfuscher.

Manche werden die Geschichte daher vielleicht schon kennen. Auf Versuche, diese in irgendeiner Form zu modernisieren, wurde jedoch verzichtet. Tatsächlich ist das hier alles ganz betont und bewusst altmodisch gestaltet. Der zeitliche Kontext spielte zwar bei dem Roman keine wirklich große Rolle, sieht man einmal von den Behandlungsmethoden ab, die damals noch üblich waren. Man hätte das prinzipiell also alles in die Gegenwart verlegen können. Vielleicht befürchtete man aber, dass Der Kurpfuscher dann zu unglaubwürdig würde. Dass ein Mann mit Gedächtnisverlust durch die Straßen läuft und seine Identität nicht rekonstruiert werden kann, ist heute zumindest kaum vorstellbar. Vor allem, wenn diese Person verheiratet ist, ein angesehener Arzt und in der Gesellschaft integriert.

Unglaubwürdig und kitschig

Aber Glaubwürdigkeit ist hier ohnehin nicht angesagt. Tatsächlich ist die Geschichte dermaßen konstruiert und hanebüchen, dass man das eigene Gehirn besser schon vor dem Anfang auf Standby schaltet. Das betrifft nicht nur die Ausgangssituation. Auch später kommt da einiges, was man nicht weiter hinterfragen sollte. Wenn beispielsweise Rafal ganz zufällig Marysia wieder über den Weg läuft, ist das ebenso fragwürdig wie die Sache mit dem Wiedererkennen. Dass die Tochter ihren Vater nicht erkennt, dafür aber ein Junge, den Rafal vor Ewigkeiten operiert hat und den er damals nur kurz gesehen hat, muss man das wohl so akzeptieren. Der Kurpfuscher gleitet da mitunter ins Märchenhafte ab,

Während man über diese Passagen vielleicht noch hinwegsehen könnte, wird die Vorliebe zum Kitsch zu einem ernsten Problem. Klar, dass es irgendwann eine tränenreiche Reunion von Vater und Tochter geben wird. Und weil das noch nicht genug war, gibt es gleich zwei Liebesgeschichten, von der einer dem Klischee „Prinz verliebt sich in einfache Frau“ folgt. Da wird dann von einer wahren Liebe fantasiert, die alle Grenzen überschreitet und bei der Geld keine Rolle spielt. Und damit das Publikum auch möglichst nicht vergisst, dass es ganz viel fühlen soll, wird ungeniert eine furchtbar aufdringliche Musik draufgeklatscht. Immerhin, visuell macht Der Kurpfuscher einiges her. Aber das gilt auch für die Herzkino-Filme, die zudem den Anstand haben, nur anderthalb Stunden lang zu sein, anstatt 140 Minuten für sich einzufordern. Auch wenn es grundsätzlich zu begrüßen ist, dass Netflix so viele Titel aus Polen zu uns holt, auf diesen hier hätte man leicht verzichten können.

Credits

OT: „Znachor“
Land: Polen
Jahr: 2023
Regie: Michal Gazda
Drehbuch: Marcin Baczynski, Mariusz Kuczewski
Vorlage: Tadeusz Dolega-Mostowicz
Musik: Pawel Lucewicz
Kamera: Tomasz Augustynek
Besetzung: Leszek Lichota, Maria Kowalska, Ignacy Liss, Anna Szymanczyk, Izabela Kuna, Mikolaj Grabowski

Bilder

Trailer

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Der Kurpfuscher
fazit
Basierend auf einem Roman aus den 1930ern erzählt „Der Kurpfuscher“ von einem begnadeten Gehirn-Chirurgen, dem die Ehefrau davonläuft und der nach einem Überfall sein Gedächtnis verliert. Die Geschichte des Dramas verzichtet auf jegliche Form von Glaubwürdigkeit, setzt dafür auf jede Menge Kitsch.
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