Happy Ending Netflix Streamen online
© Elmer van der Marel / Jurre Rompa / Netflix

Happy Ending

Happy Ending Netflix Streamen online
„Happy Ending“ // Deutschlad-Start: 31. August 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich sind Luna (Gaite Jansen) und Mink (Martijn Lakemeier) ziemlich glücklich miteinander. Seit einem Jahr sind die beiden liiert, verbringen jede freie Minute zusammen, sind auch schon in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Nur eins will nicht so recht klappen: der Sex. Zwar ist Luna gern mit Mink im Bett, kommt dabei aber nie zum Höhepunkt. Da sie ihn aber nicht verletzen will, täuscht sie jedes Mal einen Orgasmus vor. Ihre besten Freundinnen schlagen ihr daraufhin vor, es doch einmal mit einem Dreier auszuprobieren und so neue Erfahrungen zu sammeln. Mink, der nichts von den Hintergründen ahnt, lässt sich darauf ein. Kurze Zeit später tritt Eve (Joy Delima) in ihr Leben. Die gegenseitige Sympathie ist groß, sie genießen den Sex zu dritt. Tatsächlich hat Luna dabei erste Orgasmen – was die Geschichte für sie deutlich komplizierter macht …

Die Suche nach dem weiblichen Orgasmus

Girls Just Wanna Have Fun. Auch wenn manche in der Welt da draußen noch mit dem Konzept hadern, Frauen haben ein ebenso großes Anrecht darauf, beim Sex befriedigt zu werden wie Männer. Das ist natürlich auch Filmschaffenden nicht verborgen geblieben, in den letzten Jahren hat es eine Reihe von Filmen und Serien gegeben, die sich eben dieses Themas annehmen. In Das reinste Vergnügen vermittelt eine besondere Agentur leicht bekleidete Männer an Frauen, wo sie putzen und andere körperliche Dienstleistungen verüben dürfen. In der Serie Sexify entwickeln einige Studentinnen eine App, die zu einem besseren Orgasmus führen soll. Und auch in der Netflix-Komödie Happy Ending geht es darum, dass die Protagonistin beim Sex mit ihrem Freund einfach keinen Höhepunkt bekommt.

Wobei es Regisseurin und Drehbuchautorin Joosje Duk längere Zeit offenlässt, was nun der Grund für diese Malaise ist. Ist Mink einfach nicht gut im Bett oder aufmerksam genug, um die Bedürfnisse seiner Freundin zu erfüllen? Oder hat er vielleicht das falsche Geschlecht? Wenn Luna in Happy Ending ausgerechnet dank einer Frau ihr sexuelles Glück findet, wirft das schließlich Fragen auf – sowohl bei ihr wie auch beim Publikum. So oder so ist die Absicht hinter dem Film klar. Es geht darum, dass die Protagonistin und damit Frauen allgemein sich nicht einfach mit dem Status Quo zufriedengeben sollten, sondern sich auf die Suche nach Erfüllung machen dürfen. Die feministische Ausrichtung des Films ist daher kaum zu leugnen.

Eine schwierige Lösung

Während es zeitweise aber so aussieht, als sei dies mit der Abwertung der Männer verbunden, zeigt sich der Film im weiteren Verlauf dann doch von einer nuancierteren Seite. So muss Luna erkennen, dass sie sich letztendlich nur selbst geschadet hat, indem sie nie mit Mink das Gespräch suchte. Die absurde Eskalation und Verkomplizierung wären nicht nötig gewesen. Wobei Happy Ending auch da nicht zu einseitig auf die Protagonistin einschlägt und ihr die Schuld zuschiebt. Der Film macht durchaus deutlich, wie schwierig die Situation für Luna war und ist. Mit jedem vorgetäuschten Orgasmus wurde die Sache verfahrener, da gab es keinen guten Ausweg mehr, nur die Wahl zwischen mehreren unangenehmen Optionen.

Das hätte prinzipiell auch als Drama funktioniert. Abgesehen vom Endspurt, wenn wie zu erwarten das Lügenkonstrukt zusammenkracht, versucht es Duk aber mit einem leichten, lockeren Ton. Sowohl beim Einstieg, wenn wir im Schnellverfahren die beiden Hauptfiguren kennenlernen, wie auch den etwas unbeholfenen ersten Dreier-Schritten setzt die Filmemacherin auf Humor. Das hätte schnell zotig werden können, ist aber doch recht zurückhaltend erzählt. Für manche sicher zu zurückhaltend: Auf große Lacher sollte man hier nicht warten, es gibt nur hin und wieder einzelne Schmunzelmomente. Das lässt sich alles ganz gut anschauen, auch wenn von Happy Ending nicht so wahnsinnig viel zurückbleibt. Die Aufforderung, mehr und besser miteinander zu sprechen, ist ein Allgemeinplatz, der hier nicht nennenswert ausgebaut wird. Das ist alles schon recht nett, mehr aber nicht.

Credits

OT: „Happy Ending“
Land: Niederlande
Jahr: 2023
Regie: Joosje Duk
Drehbuch: Joosje Duk
Musik: Alexander Reumers
Kamera: Ezra Reverda
Besetzung: Gaite Jansen, Martijn Lakemeier, Joy Delima, Sinem Kavus, Claire Bender, Sidar Toksöz

Bilder

Trailer

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fazit
„Happy Ending“ erzählt von einer unbefriedigten Frau, die bei einem Dreier endlich Orgasmen hat – und nicht weiß, was sie damit anfangen soll. Die feministisch ausgerichtete Komödie ist letztendlich ein Plädoyer, mehr für eigene Bedürfnisse einzustehen und offen miteinander zu sprechen. Das ist alles ganz nett, mehr aber auch nicht.
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