James Bond 007 Der Morgen stirbt nie Tomorrow Never Dies
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James Bond 007: Der Morgen stirbt nie

James Bond 007 Der Morgen stirbt nie Tomorrow Never Dies
„Der Morgen stirbt nie“ // Deutschland-Start: 18. Dezember 1997 (Kino) // 15. September 2023 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als der britische Geheimagent James Bond (Pierce Brosnan) einen Markt infiltriert, auf dem Terroristen Waffen kaufen und verkaufen, kommt es beinahe zur Katastrophe. Nur in letzter Sekunde kann er das Unglück noch verhindern. Auch der Medienmogul Elliot Carver (Jonathan Pryce) hat sich auf dem besagten Markt eingedeckt und verfolgt einen perfiden Plan. So ist er entschlossen, einen Krieg zwischen China und Großbritannien zu provozieren. Davon würde auch er indirekt profitieren, kann er mit Nachrichten zum Geschehen doch die Verkaufszahlen seiner Zeitung „Der Morgen“ ankurbeln. Bei seinen Ermittlungen trifft Bond auf seine chinesische Kollegin Wai Lin (Michelle Yeoh), aber auch Paris Carver (Teri Hatcher), mit der er Jahre zuvor eine Affäre hatte und die nun mit Carver verheiratet ist …

Ein typischer Bond

Nach den zahlreichen Problemen, die das James Bond Franchise bei GoldenEye hatte und die zu jahrelangen Verzögerungen führten, stimmte das Ergebnis versöhnlich. Nicht nur dass das Comeback des Geheimagenten gelungen war mit dem Versuch, Altbewährtes zu modernisieren. Die Geschichte um einen besonderen Satelliten, den das Spionage-Urgestein zurückholen soll, war außerdem an den Kinokassen ein gewaltiger Erfolg. Der 17. Teil der Filmreihe spielte mehr als das Doppelte seines direkten Vorgängers Lizenz zum Töten ein. Dass es einen 18. Teil geben würde, stand daher schnell fest. Tatsächlich hatte man erste Planungen bereits vorgenommen, noch bevor der erste Film mit Pierce Brosnan in die Kinos kam. Und so folgte rund zwei Jahre später mit Der Morgen stirbt nie bereits der nächste Auftritt des Geheimagenten.

Viel getan hatte sich in der Zwischenzeit nicht. So wurde die Regie ausgewechselt: Nachdem Martin Campbell, der GoldenEye inszeniert hatte, nicht wieder zur Verfügung stand, durfte sein Kollege Roger Spottiswoode (Under Fire – Unter Feuer, Bob, der Streuner) das Projekt übernehmen. Und noch ein anderer großer Wechsel fand hinter den Kulissen statt. Albert R. Broccoli, der alle offiziellen Teile der Reihe produziert hatte, angefangen bei James Bond jagt Dr. No, war inzwischen verstorben, weshalb der neue Film ihm gewidmet war. Vor der Kamera kamen hingegen die bekannten und bewährten Gesichter noch einmal zurück. An der Machart änderte sich sowieso nichts, Der Morgen stirbt nie setzt auf die typische Bond-Mischung aus explosiven Actionszenen, wahnsinnigen Superschurken und schönen Frauen, dazu noch der eine oder andere Schauplatzwechsel.

Gute Action, verschenktes Potenzial

Neugierig durfte man natürlich sein, was man sich für den Antagonisten einfallen lassen würde. Nachdem die bösen Russen als Feindbild weggefallen waren, brauchte man irgendeinen Ersatz. Und so ersann man einen Medienmogul, der einen weiteren Weltkrieg inszenieren möchte, um sich damit zu bereichern. Das kam einem als Fan irgendwie bekannt vor. Schon Der Spion, der mich liebte und Man lebt nur zweimal erzählten davon, wie zwei Nationen gegeneinander ausgespielt wurden, um einen bewaffneten Konflikt zu provozieren. Bei Der Morgen stirbt nie war das dann wieder mit knallharten wirtschaftlichen Interessen verbunden. So richtig überzeugend ist diese Verbindung nicht. Tatsächlich ist die Geschichte sogar irgendwie ziemlich dämlich, was bei James Bond schon etwas heißen muss.

So richtig viel Eindruck hinterlässt der Superschurke dann auch nicht. Jonathan Pryce ist ohne Zweifel ein fantastischer Schauspieler. Bedrohlich wirkt er jedoch kaum. Auch Kampfkünstlerin Michelle Yeoh wurde hier geradezu fahrlässig verschwendet, da wäre doch mehr drin gewesen. Insgesamt ist Der Morgen stirbt nie ein nur solider Teil der Reihe, der den direkten Vorgängern unterlegen ist. Selbst das Titellied Tomorrow Never Dies von Sheryl Crow kann es mit den beiden direkten Vorgängern nicht aufnehmen. Dafür ist Pierce Brosnan charismatisch, auch die Actionszenen können sich sehen lassen. Wenn der Film sowieso gerade im Fernsehen läuft oder man einen Bond-Marathon plant, macht man hiermit nicht wirklich etwas verkehrt. Innerhalb der Reihe gibt es aber spannendere Teile.

Credits

OT: „Tomorrow Never Dies“
Land: UK, USA
Jahr: 1997
Regie: Roger Spottiswoode
Drehbuch: Bruce Feirstein
Vorlage: Ian Fleming
Musik: David Arnold
Kamera: Robert Elswit
Besetzung: Pierce Brosnan, Jonathan Pryce, Michelle Yeoh, Teri Hatcher, Joe Don Baker, Götz Otto

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Golden Globes 1998 Bestes Lied Sheryl Crow, Mitchell Froom („Tomorrow Never Dies“) Nominiert

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James Bond 007: Der Morgen stirbt nie
fazit
„Der Morgen stirbt nie“ ist ein prinzipiell klassischer Bond, der sich mit einem Medienmogul einen ungewöhnlichen Antagonisten aussucht. Das überzeugt aber nur bedingt, trotz guter Actionszenen. Manches ist hier irgendwie ziemlich unsinnig, auch wird das hochkarätige Ensemble verschwendet.
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