In der kleinen Ortschaft Linda Rosa im US-Bundeststaat Kalifornien kommt es zu einem aufsehenerregenden Ereignis, als in einem nahen Feld ein Meteorit einschlägt. Während viele der Unternehmer schon überlegen, wie sie daraus ein Geschäft machen können, fallen dem Atomphysiker Clayton Forrester (Gene Barry) Unregelmäßigkeiten an dem vermeintlichen Meteoriten auf. Auch das Militär ist in Alarmbereitschaft, denn überall auf der Welt ist von ähnlichen Vorkommnissen die Rede. Bevor man jedoch den Meteoriten genauer unter die Lupe nehmen kann, kommt es zu einem Angriff, als dieser zu einer Art Kampfmaschine wird, die mit ihrem Hitzestrahl ganz Landstriche verwüsten kann. Gemeinsam mit der Wissenschaftlerin Sylvia Van Buren (Ann Robinson) gelingt Forrester in letzter Minute die Flucht, als das Militär zu einem letzten Angriff gegen die Feinde aus dem All anrückt. Auch in anderen Ecken der Welt kommt es zu Angriffen und man sieht sich einer Invasion gegenüber, die die Unterjochung des gesamten Planeten zur Mission hat.
Feinde aus dem All
Der Roman Krieg der Welten gehört neben Die Zeitmaschine zu den bekannten Werken des englischen Autors H.G. Wells, der mittlerweile schon einige Male fürs Kino, fürs TV und fürs Radio adaptiert wurde. Unvergessen ist Orson Welles’ Radiostück, das bei seiner Erstausstrahlung dafür sorgte, dass die Zuhörer in Panik gerieten und tatsächlich dachten, die Erde würde angegriffen werden. Einige Jahre jedoch sollte es dauern, bis es zu einer ersten Verfilmung kam, bei der man besonders technisch einiges auffahren wollte, unter anderem die damals sehr populäre 3D-Technik. Inhaltlich erlaubte sich das Drehbuch einige Freiheiten gegenüber der literarischen Vorlage, sodass man Kampf der Welten bisweilen als eine Parabel auf die McCarthy-Ära sehen kann.
Auch wenn Wells’ Romane Science-fiction sind, folgen sie einem realistischen Ansatz, einem durchdachten „Was wäre, wenn“-Szenario, wenn man so will. Im Falle von Krieg der Welten wird dies deutlich durch die Dialoge des Protagonisten mit Überlebenden der Invasion. Das Vorrücken der Invasoren wird als Kampf gegen eine Übermacht dargestellt, bei der sich die vermeintliche Überlegenheit der Menschen als fataler Irrtum entpuppt. Byron Haskin bleibt diesem Ansatz, von wenigen Ausnahmen abgesehen, treu, sodass seine Verfilmung an vielen Stellen für einen Film der 1950er ungewohnt düster wirkt. Die spinnenähnlichen Maschinen wirken beängstigend, gnadenlos und unbezwingbar, sodass weder Waffen noch Wissenschaft etwas gegen sie auszurichten vermag. Neben den Effekten, wie dem bereits erwähnten Hitzestrahl, sind dabei vor allem die Modelle der Kampfmaschinen interessant sowie die Welt an sich, die sich durch den Angriff naturgemäß verändert und immer verwüsteter aussieht. Es ist ein Schreckensszenario, das Wells in seinem Roman beschreibt, und dem Haskin treu bleibt, selbst wenn so mancher Effekt in die Jahre gekommen ist, (aber für einen Film aus der Zeit schon sehr beeindruckend ist).
Die ungewisse Zukunft
Die Charaktere in Kampf der Welten kann man als Repräsentanten von Wissenschaft und Militär betrachten. Darüber hinaus wird man sich schwer tun mit ein paar der Figuren, insbesondere mit der Besetzung Gene Barrys, der an und für sich ein guter Schauspieler ist, dem man aber den Wissenschaftler zu keiner Zeit abnimmt, was leider auch bei Ann Robinsons Figur der Fall ist. In einem amüsanten Moment des Filmes finden die beiden Unterschlupf in einem verlassenen Farmhaus, wo sich Sylvia anscheinend an ihre Pflichten gegenüber dem Mann erinnert und sich sogleich ums Essen kümmert. Das sind natürlich Szenen, die typisch sind für die 50er Jahre und die man vielleicht nicht so streng betrachten sollte, jedoch fallen sie auf in einem Film, der in allen anderen Belangen weitestgehend zu überzeugen vermag.
Gerne hätte man sich, ähnlich wie in Steven Spielbergs Verfilmung des Stoffes, ein paar mehr Begegnungen der Protagonisten mit Überlebenden der Invasion gewünscht, was das Panorama des Schreckens sicherlich noch verstärkt hätte.
OT: „The War of the Worlds“
Land: USA
Jahr: 1953
Regie: Byron Haskin
Drehbuch: Barré Lyndon
Vorlage: H.G. Wells
Musik: Leith Stevens
Kamera: George Barnes
Besetzung: Gene Barry, Ann Robinson, Les Tresmayne, Robert Cornthwaite, Sandro Giglio
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
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Academy Awards | 1954 | Beste Spezialeffekte | Sieg | |
Bester Ton | Loren L. Ryder | Nominiert | ||
Bester Schnitt | Everett Douglas | Nominiert |
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