Maksym Osa – Das Gold des Werwolfs
© Neue Pierrot Le Fou

Maksym Osa – Das Gold des Werwolfs

„Maksym Osa – Das Gold des Werwolfs“ // Deutschland-Start: 29. September 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als im Jahre 1636 ein Trupp Kosaken überfallen wird und das Gold des polnischen Königs verschwindet, wird der berüchtigte Krieger Maksym Osa (Vasiliy Kukharski) damit beauftragt, die wertvolle Fracht wiederzufinden. Zugleich will er den Gerüchten nachgehen, dass angeblich ein Werwolf die Soldaten überfallen und niedergemetzelt habe. Da der Transport streng geheim gehalten wurde, verdächtigt der König auch seine Vertrauten am Hofe, die Verbindungen zu den Umstürzlern haben könnten, vor denen er das Gold verstecken wollte. Bei seinen Ermittlungen stößt Maksym auf ein Massaker und einen tiefen Glauben an die übernatürlichen Monster, die sich in dem Wald verstecken sollen, in dem der Überfall stattfand. Die Nachforschungen des Kriegers sind jedoch nicht von allen gerne gesehen, und schon bald sieht er sich ebenfalls in der Reihe der Verdächtigen, sodass er nun auch seine Unschuld beweisen muss, wenn er nicht hingerichtet werden will.

Was lange währt …

Auf dem Papier ist die Verfilmung der Graphic Novel Maksym Osa von Autor Ihor Baranko, die ihrerseits auf einer ukrainischen Legende beruht, ein lukratives Projekt. Jedoch sollte es viele Jahre dauern, bis der Film fertiggestellt werden konnte, wobei die langen Pausen zum einen  aufgrund der unsicheren Finanzierung zustande kamen sowie schließlich dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Als Regisseur Myrsolav Latyk endlich zum Projekt dazu kam, waren schon eine Reihe an Szenen gedreht und es lag nun an ihm und seinem Team, die Dreharbeiten nun endlich abzuschließen, was sich als große Aufgabe erwies. Herausgekommen ist eine Mischung aus Fantasy und Mystery, der zudem noch einige Horrorelemente aufweist. Das Ganze hat an vielen Stellen Potenzial, doch die schwierige Genese merkt man dem Film auch an.

Die Idee, den reichen Schatz an Legenden und Mythen eines Landes als Fundament für einen Film zu nehmen, ist sehr lohnenswert. Zuletzt zeigten Projekte wie beispielsweise Paul Urkijos Irati – Age of Gods and Monsters, dass gerade diese Geschichten auch über die Ursprungskultur hinaus ein Publikum begeistern können. Dies ist in Ansätzen auch bei Maksym Osa zu finden, der sich tief in die Mischung aus Legende und Folklore begibt, die das Ausgangsmaterial ausmacht und die Graphic Novel vor allem visuell ansprechend macht. Die großen Massenszenen sind es nicht, die Regisseur Latyk und sein Team kreieren, sondern vielmehr fokussieren sie sich auf den Hauptcharakter und seine Ermittlungen. Die Handlungsorte werden entsprechend düster und stimmungsvoll in Szene gesetzt, wie auch bestimmte Nebencharakter, beispielsweise die Waldhexe, die Osa an einer Stelle befragen wird. Es ist eine Vielzahl an Elementen und Stimmungen, welche man hier unter einen Hut bringen will, was nicht durchweg funktioniert, doch zumindest für einige sehr sehenswerte Momente sorgt.

Fantasy und Intrigen

Eine Grund, warum Maksym Osa insgesamt funktioniert, ist die Darstellung Vasiliy Kukharskiys. Dass sich der Mann nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine für die Politik Putins ausgesprochen hat, mag nicht unbedingt für ihn als Menschen sprechen, doch über seine schauspielerische Leistung als kosakischer Haudegen gibt es nicht viel zu beklagen. Vielmehr sieht man dem Darsteller seine Spielfreude in vielen Szenen an, zum Beispiel dem Kampf in dem Gasthaus gleich zu Anfang, was seine Durchtriebenheit und Schlagkraft unterstreicht. Aber er ist bei weitem nicht der tumbe Haudrauf, für den ihn seine Gegner halten, und weiß zu überraschen, wenn diese es am wenigsten erwarten. Insbesondere das gegen ihn gerichtete Intrigenspiel gewinnt so an Dynamik, selbst wenn man eigentlich schon lange vorher herausgefunden hat, was es mit dem verlorenen Gold vielleicht auf sich haben könnte und warum ausgerechnet Osa am Hofe ein Dorn im Auge so mancher Charaktere ist.

Credits

OT: „Maksym Osa“
Land: Ukraine
Jahr: 2022
Regie: Myroslav Latyk
Drehbuch: Myroslav Latyk, Andrey Babik
Vorlage: Ihor Baranko
Musik: Dario Vero, Maksym Yachmin
Kamera: Tetyana Dudnyk, Konstantin Ponomariov
Besetzung: Vasiliy Kukharskiy, Olga Makeeva, Vladimir Yushchenko, Sergey Denga, Volodymyr Hurin

Bilder

Trailer

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Maksym Osa – Das Gold des Werwolfs
fazit
„Maksym Osa“ ist eine ganz solide Mischung aus Fantasy und Mystery. Die schwierigen Produktionsbedingungen merkt man Myroslav Latyks Film zwar an, doch vor allem dank eines gut aufgelegten Hauptdarstellers sowie einem Händchen beim Inszenieren von Stimmungen bietet der Film gute Unterhaltung.
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