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Merz gegen Merz: Hochzeiten

„Merz gegen Merz: Hochzeiten“ // Deutschland-Start: 28. September 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Eigentlich sind Erik (Christoph Maria Herbst) und Anne (Annette Frier) inzwischen getrennt, die Scheidung ist durch. Und doch kommen sie nicht wirklich voneinander los. Das hat auch mit ihrem Sohn Leon (Philip Noah Schwarz) zu tun, bei dem gerade jede Menge los ist. So hat er sich trotz der gescheiterten Ehe seiner Eltern entschlossen, Soraya (Süheyla Ünlü) zu heiraten. Das soll groß gefeiert werden, parallel zu Oma Renate (Carmen-Maja Antoni) und Opa Günter (Bernd Stegemann), die ihr Ehejubiläum begießen wollen. Dabei ist Leon, der heimlich sein Medizinstudium geschmissen hat, gar nicht zum Feiern zumute. Und auch bei seinen Eltern geht es nicht sonderlich harmonisch zu. Schließlich stehen bei Anne die Wechseljahre an. Dafür hat sie mit Jonas (Nikolaus Benda) einen deutlich jüngeren Freund, was Erik unter Druck setzt, es ihr gleichzutun …

Fortsetzung der humorvollen Serie

Eine Scheidung ist natürlich nie schön. Selbst wenn diese einvernehmlich abläuft und man sich nicht wegen materieller Fragen oder der Kinder wegen bekriegt, ist es doch immer traurig, wenn eine Beziehung zu Ende geht. Das heißt aber nicht, dass man mit diesem Thema nicht auch Spaß haben kann. Ein gutes Beispiel ist hierfür Merz gegen Merz. In drei Staffeln erzählte die ZDF-Serie davon, wie sich ein Paar immer wieder streitet, sich zwischendurch noch mal zusammenrauft, nur um dann doch getrennte Wege zu gehen. Wer deswegen davon ausgegangen war, dass die Geschichte damit auserzählt ist, wird nun eines Besseren belehrt. Zwar soll die Serie tatsächlich nicht fortgesetzt werden. Dafür gibt es mit Merz gegen Merz: Hochzeiten noch einmal Nachschlag im Filmformat.

Ob es diesen unbedingt gebraucht hätte, darüber kann man sich natürlich streiten. So richtig viel Neues hat Autor Ralf Husmann, der zuvor schon die Drehbücher der meisten Folgen geschrieben hat, nicht zu erzählen. Außerdem setzt er bei dem Film schon einiges an Vorwissen voraus. Grundsätzlich steht die Geschichte von Merz gegen Merz: Hochzeiten zwar schon für sich. Wer die Serie nicht kennt, wird trotz allem keine größeren Verständnisschwierigkeiten haben, da sich alles aus den Ereignissen ergibt. Und doch baut der Film natürlich stark auf dem auf, was sich in den vorangegangenen 24 Episoden zugetragen hat. Die Feinheiten dieser komplexen Familienbeziehung erschließen sich einem nicht, wenn man das erste Mal den Charakteren gegenübersteht. Man versteht ja zunächst nicht einmal, in welchem Verhältnis die alle zueinanderstehen.

Unterhaltsam und lebensnah

Aber auch wenn sich der Film recht eindeutig an bestehende Fans richtet, lohnt sich ein Blick für ein unkundiges Publikum. Denn Merz gegen Merz: Hochzeiten hat dieselben Stärken, welche die Serie bereits hatte. Ganz weit vorne ist das hervorragende Ensemble. Ob sich nun Christoph Maria Herbst und Annette Frier wieder mal gegenseitig ein paar giftige Pfeilchen zuwerfen oder die Großeltern durch ihre Schrullen auffallen, das macht schon Spaß. Die Komik entsteht dabei aus der Figurenkonstellation, weniger aus den Situationen. An und für sich geschieht in dem Film nicht so wahnsinnig viel. Die gelegentliche Peinlichkeit entsteht nicht durch Missgeschicke oder Missverständnisse, sondern die Charaktere, die alle irgendwie zu kämpfen haben und sich dabei dann auch schon mal idiotisch verhalten.

Gleichzeitig verhalten sie sich nachvollziehbar. Selbst wenn natürlich das eine oder andere lustvoll überzeichnet ist, orientiert man sich bei Merz gegen Merz: Hochzeiten doch an der Realität. Die Komödie, die auf dem Festival des deutschen Films 2023 Premiere hatte, bietet den Zuschauern und Zuschauerinnen viel Identifikationsfläche. Gerade die komplizierten Gefühle des ehemaligen Paares oder die Konflikte zwischen Eltern und Kindern sind so lebensnah, dass man sich selbst darin wiederfindet. Auch wenn die Frage, ob es den Film gebraucht hat, legitim ist, ist es doch schön, dass es ihn gibt. Im Kontext der im deutschen Fernsehen oft sehr ernüchternden Komödien wie Mit Harpunen schießt man nicht ist das Alltagschaos von Familie Merz immer ein Lichtblick.

Credits

OT: „Merz gegen Merz: Hochzeiten“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Felix Stienz
Drehbuch: Ralf Husmann
Kamera: Berta Valin Escofet
Besetzung: Christoph Maria Herbst, Annette Frier, Philip Noah Schwarz, Michael Wittenborn, Claudia Rieschel, Bernd Stegemann, Carmen-Maja Antoni, Süheyla Ünlü, Nikolaus Benda, Yasemin Cetinkaya

Bilder

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Merz gegen Merz: Hochzeiten
fazit
Wie schon die Serie ist auch „Merz gegen Merz: Hochzeiten“ eine gleichermaßen unterhaltsame wie lebensnahe Komödie um eine Familie, bei der es ständig chaotisch zugeht. Gerade die komplizierten Gefühle zwischen (Ex-)Paaren sowie Eltern und Kinder bieten Identifikationsfläche, machen dank des exzellenten Ensembles aber auch einfach Spaß. Man sollte die Serie dabei gesehen haben, da der Film schon stark auf dieser aufbaut.
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