Normalerweise schreibt Bettina Döring (Marion Kracht) nur über Morde. Jetzt ist die Autorin, die mit ihren Romanen um Kommissar Hensleff zu Ruhm gekommen ist, selbst in einen Mordfall verwickelt. So wurde ihre Putzfrau Katerina Mlinar tot in der Gartensauna der Schriftstellerin gefunden, ist gemeinsam mit dieser verbrannt. Was zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht, stellt sich schnell als mehr heraus: Jemand hat die Tote vorher betäubt. Viktoria Lorentzen (Lena Dörrie) und Sami Farhadi (Tamer Trasoglu) nehmen daraufhin einen Ex-Freund unter die Lupe, der Mlinar gedroht haben soll. Aber sie sind auch in der VIP-Szene unterwegs, schließlich war Döring nicht die einzige Prominente, für die sie gearbeitet hat …
Die bislang beste Folge der Krimiserie
Hat man einen Teil gesehen, kennt man sie alle. Zumindest bei deutschen Fernsehproduktionen drängt sich schnell der Eindruck auf, dass es bei den Fließbandproduktionen keinen Raum für Schwankungen gibt. Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache zeigt aber gerade, dass es auch anders geht. Nachdem die erste Staffel sowohl Die Made wie auch Ruby, die ersten beiden Folgen der zweiten Staffel, alle ziemlich mäßig waren, ging es letzte Woche mit Schweinepriester voran. Es reichte immerhin für Durchschnitt, was da schon mehr war, als man erwarten durfte. Mit Hensleffs letzter Fall steht nun eine signifikante Steigerung an. Tatsächlich ist die achte Episode der ZDF-Krimiserie die bislang beste.
Das liegt einerseits an dem Humor, der hier bewiesen wird. So wird die Begegnung mit der Krimiautorin zum Anlass, immer mal wieder Momente der Komik einzubauen. Sehr nett ist beispielsweise, wie Oliver Wnuk, Hauptdarsteller der Krimireihe Nord Nord Mord, eine fiktionalisierte Version seiner selbst spielt. Insgesamt gibt es in Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Hensleffs letzter Fall ein paar spöttische Szenen, bei denen sowohl Prominente wie auch das Krimigenre als solches aufs Korn genommen werden. Dazu gehören dann auch die Szenen, in denen sich Chef Owe (Mathias Harrebye Brandt) als großer Fan der Hensleff-Krimis outet und voll von Bewunderung für sein Idol ist. Auch wenn da noch mehr drin gewesen wäre, gerade auch bei Meta-Elementen, ist das doch recht amüsant.
Konstruiert, aber spaßig
Hinzu kommt, dass der Fall deutlich spannender ist als die meisten der Serie. Obwohl wieder nur wenig Zeit zur Verfügung stand, 58 Minuten sind es pro Episode, werden doch mehrere mögliche Fährten verfolgt, die in unterschiedlichste Richtungen gehen. Die Ermittlungen funktionieren besser als sonst, bestehen mehr als nur aus zufälligen Erkenntnissen. Auch die Auflösung trägt zum Unterhaltungsfaktor bei, da wurde schon Arbeit in die Konstruktion gesteckt. Glaubwürdig ist das Ganze natürlich nicht. Tatsächlich ist die Geschichte von Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Hensleffs letzter Fall ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Allerdings war man sich dessen hier offensichtlich bewusst, weswegen das mit dem Augenzwinkern eine gute Idee war. Ein Höhepunkt des Krimigenres ist die Folge damit zwar nicht. Sie macht aber Spaß, womit die wichtigste Aufgabe erfüllt wird.
OT: „Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Hensleffs letzter Fall“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Christine Repond
Drehbuch: Lasse Nolte
Musik: Oliver Thiede
Kamera: Timo Moritz
Besetzung: Lena Dörrie, Caroline Hanke, Tamer Trasoglu, Claudiu Marc Draghici, Mathias Harrebye-Brandt, Petra Friedrich, Anne Moll, Jonah Djalili, Sarah Palarczyk, Marion Kracht, Oliver Wnuk
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