Als der Schweinebauer Silas Hinnerksen (Thomas Bloem) ermordet und öffentlich aufgehängt wird, steht die Polizei vor einem Rätsel. Wer könnte das nur getan haben? Über einen Mangel an Verdächtigen können sich dabei die ermittelnden Schwestern Viktoria (Lena Dörrie) und Feli Lorentzen (Caroline Hanke) nicht beklagen. So war die Ehe mit Marthe (Lina Wendel) zerrüttet, auch das Verhältnis zu Tochter Clara (Anna Bachmann) war schlecht. Beruflich hatte der nicht immer ganz sauber arbeitende Landwirt auch viel Dreck am Stecken, was zu regelmäßigen Konflikten mit Aktivisten geführt hat. Denn der Tote hat systematisch Tiere gequält, um seinen Profit zu steigern …
Ein Bauer mit vielen Feinden
Halbzeit bei der neuen Staffel der ZDF-Krimiserie Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Nachdem an den vergangenen beiden Freitagen die Folgen Die Made und Ruby liefen, kommt nun mit Schweinepriester bereits die dritte von sechs Episoden. Fans freuen sich über den Nachschub, der Rest zuckt mit den Schultern. Schließlich war der Auftakt vergleichbar zur ersten Staffel, die letztes Jahr gelaufen war, ziemlich mäßig. Da war immer viel Drama, aber wenig Krimi, zumindest kein guter. Angesichts der zahlreichen Konkurrenz war das zu wenig. Immerhin: Beim dritten aktuellen Fall ist eine kleine Steigerung zu beobachten, womit dieser immerhin ein Durchschnittsniveau erreicht.
Vom Prinzip her hat sich dabei nicht wirklich viel getan. Wie sonst auch haben wir es mit einem klassischen Whodunnit zu tun, wenn auf eine Leiche gleich mehrere potenzielle Täter und Täterinnen kommen. Denn wie das so ist, da haben immer mehrere Leute ein Motiv, warum sie den Mord begehen haben könnten. Diese sind üblicherweise privater oder beruflicher Natur. Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Schweinepriester variiert das insofern, da es auch einen ideologischen Grund geben könnte. Wer kaltschnäuzig Tiere quält, weil das profitabler ist, wird natürlich zur Zielscheibe des Tierschutzes. Die Frage ist nur: Ist Zielscheibe hier wortwörtlich oder im übertragenen Sinne zu verstehen? So etwas kann schnell moralisch werden, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen kommt das gern mal vor. Hier hält sich das aber in Grenzen, auch weil die Zeit gar nicht ausreichen würde.
In Ordnung
Das Ergebnis ist ganz in Ordnung. Der Fall nimmt, wie in diesem Genre üblich, unterwegs ein paar Wendungen. Glaubwürdig ist die Geschichte dabei nicht, wird aber immerhin gut genug vorbereitet. Da wird nicht erst zum Schluss noch eine ganz neue Erkenntnis ausgepackt und das Publikum betrogen. Zu einem absoluten Highlight reicht es dadurch nicht. Aber es reicht, um sich damit eine knappe Stunde lang die Zeit zu vertreiben, zumal sich Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Schweinepriester dieses Mal mit dem Familiendrama der Protagonistinnen zurückhielt, die oft zu konstruiert sind und wertvolle Zeit kosten. Die neue Folge konzentriert sich stärker auf den Krimipart und hat mit dem Bauernhof zudem ein stimmungsvolles Setting.
OT: „Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Schweinepriester“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Suki Maria Roessel
Drehbuch: Sabine Radebold, Richard Caesar
Musik: Oliver Thiede
Kamera: Mathias Prause
Besetzung: Lena Dörrie, Caroline Hanke, Tamer Trasoglu, Claudiu Marc Draghici, Mathias Harrebye-Brandt, Petra Friedrich, Anne Moll, Jonah Djalili, Lina Wendel, Artemis Chalkidou, Anna Bachmann, Lennart Lemster
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