One Piece Unlimited World Red Videospiel
© Bandai Namco Games

One Piece: Unlimited World Red

One Piece Unlimited World Red Videospiel

Inhalt / Kritik

Als Eiichiro Oda mit seinem Manga One Piece über eine Piratengruppe an den Start ging, hätten wohl selbst die optimistischen Naturen nicht damit gerechnet, was für ein durchschlagender Erfolg das sein würde. Mehr als 100 Bände wurden veröffentlicht, weit mehr als 500 Millionen Exemplare gingen über die Ladentheke. Die Anime-Serie bringt es auf über 1000 Folgen und hat eine Reihe von Kinofilmen nach sich gezogen, zuletzt Red, das neue Rekorde für die Reihe aufstellte. Und selbst die lange misstrauisch beäugte Live-Action-Serie auf Netflix wurde begeistert aufgenommen, eine zweite Staffel ist bereits in Arbeit. Da verwundert es nicht, dass auch Videospiele, ein wichtiger Bestandteil der japanischen Verwertungskette, produziert wurden. Tatsächlich erschien bereits 2001 From TV Animation – One Piece: Grand Battle! für die PlayStation. Mehrere Dutzende weiterer Spiele für die unterschiedlichsten Systeme sind seither erschienen.

Ruffy und seine verschwundene Crew

Eines dieser Spiele ist One Piece: Unlimited World Red, das 2013 auf dem Nintendo 3DS erschienen ist und im Anschluss für zahlreiche weitere Konsolen veröffentlicht wurde. Die Geschichte ist dabei immer gleich. Es verschlägt die Strohhutbande auf eine Insel, wo schon bald die Hölle los ist. Schließlich muss Ruffy erfahren, dass der Rest seiner Crew entführt wurde. Und wie es sich für einen ehrenwerten und loyalen Piraten geziemt, macht er sich im Anschluss an die Arbeit, die anderen zu befreien. Dabei macht er die Bekanntschaft von Pato, einem Waschbären, der seinem Herrchen treu ergeben ist und im Spiel irgendwo zwischen Helfer und Antagonist angesiedelt ist. Während Ruffy immer mehr Figuren befreit, die im Anschluss dann auch gespielt werden dürfen, erfahren wir mehr über Pato und sein etwas spezielles Verhältnis zum Boss.

Das klingt vielversprechend. Und doch ist die Geschichte ein großer Schwachpunkt des Spiels, wenn man hier von Dialogen gequält wird, die irgendwie ganz viel sagen wollen, dabei aber nichts zu sagen haben. Der krude Aspekt um Leute, die von dem wahren Bösewicht übernommen werden, wird sowieso nie zu einem wirklichen Inhalt aufgebaut. Dafür gibt es in One Piece: Unlimited World Red einiges an Fanservice, wenn lauter ehemalige Gegner plötzlich wieder auftauchen. Die Rahmenhandlung ist vielfach nur ein Mittel zum Zweck, damit die Strohhutbande sich mit bewährten Widersachen wie Sir Crocodile und Rob Lucci rumplagen darf. Das ergibt dann alles keinen Sinn, ist aber zumindest einigermaßen unterhaltsam. Während die übrigen Gegner, die man in den Leveln über den Weg läuft, eher eintönig sind, muss man sich bei den Bossen schon einiges einfallen lassen.

Massive Beschäftigungsmöglichkeiten

An der Stelle kommen auch die massiven Möglichkeiten ins Spiel, die Truppe nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Nicht nur dass man sein Team aus drei der später insgesamt neun spielbaren Charaktere zusammenstellt, die alle besondere Eigenschaften mitbringen. Manche braucht man sogar, um an versteckte Schätze heranzukommen. Es gibt auch die Möglichkeit, den Figuren einzelne Boni-Fertigkeiten mitzugeben – zum Beispiel ein höherer Angriffswert oder mehr Resistenz gegen etwa Feuer –, und diese gezielt zu verbessern. Zu diesem Zweck werden das ganze Spiel über Gegenstände eingesammelt, die entweder von Kämpfen zurückgelassen werden oder weil man sie in Kisten findet. Diese lassen sich zu anderen Objekten erweitern oder zusammenbauen. Und weil das noch nicht genug war, gibt es bei One Piece: Unlimited World Red die Option, Fische oder Landtiere zu fangen, die Stadt auf der Insel zu erweitern, sich an Mini-Spielen zu versuchen oder Spezialaufträge anzunehmen.

Das Ergebnis ist ein Spiel, dessen eigentliche Geschichte recht schnell durch ist, das einen aber mit unzähligen Nebentätigkeiten auch hunderte von Stunden kosten kann. Für Fans ist das einen Blick wert, da man hier schon ziemlich viel mit den liebgewonnenen Figuren anfangen kann. Dazu gehört auch, ihnen die unterschiedlichsten Outfits anzuziehen, die an frühere Situationen aus dem Manga bzw. den Anime erinnern. Auch die vielfältigen Angriffe des Teams machen Laune. Ohne diesen Fan-Bonus bleibt aber ein nur mittelmäßiges Spiel übrig. So kann das exzessive Drumherum nicht verdecken, dass die einzelnen Level spieltechnisch wenig Abwechslung bieten. Das Setting ändert sich, unter anderem sind wir in einer Wüste, im Eis und einem Dschungel unterwegs. Man macht aber stundenlang nur dasselbe, weshalb das bald eintönig ist.

Credits

OT: „One Piece: Unlimited World Red“
Land: Japan
Jahr: 2013
Director: Shuji Yoshida
Vorlage: Eiichiro Oda
Publisher: Bandai Namco Games
Entwickler: Ganbarion
Plattformen: Nintendo 3DS, Nintendo Switch, PC, PlayStation 3, PlayStation 4, PlayStation Vita, Wii U, Nintendo Switch, PC, PlayStation 4

Bilder

Trailer

One Piece Special

Zum 20-jährigen Jubiläums von One Piece blickten wir in unserem Special auf den Dauerbrenner zurück. Außerdem findet ihr dort Links zu sämtlichen Kritiken, die wir zu dem Thema haben.

One Piece [Special]



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One Piece: Unlimited World Red
fazit
„One Piece: Unlimited World Red“ ist prinzipiell ein Fest für die Fans der beliebten Mangareihe bzw. des Animes, wenn man hier mit den Strohpiraten gegen zahlreiche bekannte Gegner antrifft. Doch während es drumherum massig Optionen gibt, mit denen man sich viele Stunden beschäftigen kann, ist das eigentliche Spielprinzip recht eintönig. Die nichtssagende Geschichte macht die Sache auch nicht besser.
Leserwertung30 Bewertungen
2.5