Die PAW Patrol staunt nicht schlecht, als sie zum Müllplatz gerufen wird, wo ein Dieb zugeschlagen hat. Aber wer? Und aus welchem Grund? Dahinter steckt die Wissenschaftlerin Victoria Vance, die sich nie von anderen ernstgenommen fühlte und es nun allen beweisen möchte. Zu diesem Zweck hat sie es auf einen ganz besonderen Meteor abgesehen. Dieser schlägt auch tatsächlich in der Abenteuerstadt ein. Zu ihrem Ärger erhält jedoch nicht sie die Kräfte, die von dem Meteor ausgehen, sondern die Welpentruppe, die sich daraufhin in die Mighty Pups verwandeln. Aber Vance gibt noch nicht auf und verbündet sich zu diesem Zweck mit einem alten Feind der heldenhaften Tiere …
Zweiter Kino-Auftritt der Welpen-Truppe
Die Serie PAW Patrol bringt es auf inzwischen 235 Episoden, weitere sind in Arbeit. Das Merchandising ist sowieso überall. Selbst wer keine Kinder hat oder eines ist, dürfte in den letzten Jahren keine Chance, vor den allgegenwärtigen Welpen zu entkommen. Insofern war es nur eine Frage der Zeit, bis diese auch das Kino erobern würden. Im Sommer 2021 war es so weit: Nach diversen längeren Specials stand mit PAW Patrol: Der Kinofilm der erste richtige Film der Hunde an und setzte die Erfolgsgeschichte fort. Bei einem Budget von 26 Millionen US-Dollar spielte das Abenteuer 144 Millionen wieder ein. Diese Zahl ist umso beeindruckender, da der Start in die Corona-Pandemie fällt und der Film in den USA parallel zum Streamen veröffentlicht wurde, was zu einem Teilboykott durch die Kinos führte. Insofern darf man gespannt sein, wie sich Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm unter regulären Startbedingungen schlagen wird.
Die Geschichte schließt dabei zum Teil an den Vorgänger an. Gesehen haben muss man diesen aber nicht unbedingt, um hier einsteigen zu können. Theoretisch muss man nicht einmal die Serie kennen, den Ereignissen kann man auch ohne Vorkenntnisse folgen. Hilfreich sind diese aber schon, da darauf verzichtet wird, die Figuren und die Konstellation genauer vorzustellen. Man fiebert dann doch eher mit, wenn man weiß, wer diese ganzen Hunde eigentlich sind. Charakterisiert werden in PAW Patrol: Der Mighty Kinofilm nur wenige. So legt Regisseur und Co-Autor Cal Brunker, der schon den ersten Film inszenierte, einen größeren Fokus auf Skye, die wegen ihrer geringen Größe Minderwertigkeitskomplexe hat und für die das Abenteuer die Möglichkeit bedeutet, über sich hinauszuwachsen. Ebenfalls etwas mehr Aufmerksamkeit erhält Liberty, die verzweifelt nach ihrer eigenen Superkraft sucht, was hier aber mit Humor umgesetzt wird.
Überzogen mit schöner Aussage
Diese Gegenüberstellung von ernstem Anliegen und Comic Relief funktioniert, der Film schwankt zwischen kindgerechtem Humor und Action. Letztere wird durch die neuen Fähigkeiten verstärkt, wenn auf einmal (fast) alle Superhelden-Eigenschaften im Stil der X-Men und Konsorten haben. Das ist natürlich völlig überzogen. Schon die reguläre Serie interessierte sich natürlich nicht für Realismus, wenn vermenschlichte Hunde regelmäßig die Menschen retten müssen. Wenn in PAW Patrol: Der Mighty Kinofilm diese aber auf einmal durch die Luft fliegen können oder das Feuer beherrschen, dann ist das noch mal ein ganz anderes Level. Die Zielgruppe wird das jedoch weniger stören, wenn es auf einmal richtig absurd wird. Die will in erster Linie sehen, wie die Helden und Heldinnen die Bösen aufhalten und alle retten.
Das ist schon ganz nett und man ahnt als Erwachsener, warum so viele Kinder die kleinen Hunde für die Größten halten. Die Aussage, dass auch vermeintlich unwichtige oder schwache Leute etwas bewegen können, ist willkommen. PAW Patrol: Der Mighty Kinofilm versteht sich da schon als Mutmacher. Viel Tiefsinn hat das natürlich nicht. Auch visuell ist das nicht so ausgefeilt oder kreativ wie bei den Produktionen der großen Animationsstudios. Wobei Mikros Animation, die zuletzt auch am fantastischen Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem beteiligt waren, doch eine ordentliche Arbeit abliefern. Technisch liefert sich das Studio keine Blöße, die Figuren sind ansprechend gestaltet – darunter auch der besonders putzige Welpen-Nachwuchs, der eingeführt wird. Die große Kunst mag das nicht sein, aber es erfüllt seinen Zweck und wird für Millionen leuchtender Augen sorgen.
OT: „PAW Patrol: The Mighty Movie“
Land: Kanada
Jahr: 2023
Regie: Cal Brunker
Drehbuch: Cal Brunker, Bob Barlen
Musik: Pinar Toprak
Animation: Mikros Animation
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