Tatort Gold TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek
© SWR/Benoît Linder

Tatort: Gold

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„Tatort: Gold“ // Deutschland-Start: 3. September 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als die Ludwigshafener Kommissarinnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) die Suche nach dem vermissten Boris Wolter aufnehmen, ahnen sie nicht, welch spektakuläre Wendung dies noch nehmen wird. Denn die Ermittlungen führen sie zu wertvollen Münzen, die im Kofferraum des verschwunden Bank-Filialleiters gefunden werden. Dabei handelt es sich nicht um irgendwelche neuen Münzen. Vielmehr bestätigt Albert Dürr (Heino Ferch), Direktor des Wormser Nibelungen-Museums, dass sie Teil des legendären Nibelungenschatzes sein sollen. Aber wie ist Wolter an diese herangekommen? Und was ist mit dem jungen Mann, der in seiner Freizeit an mittelalterlichen Ritterspielen teilnimmt, nur geschehen?

Neustart mit einer alten Legende

Es darf am Sonntagabend wieder im Ersten gemordet werden! Nachdem die letzten Wochen nur Wiederholungen ausgestrahlt wurden, hat die neue Saison begonnen. Ob das aber unbedingt eine gute Nachricht ist, darüber lässt sich streiten. So war der Auftakt mit Polizeiruf 110: Du gehörst mir über eine dramatische Kindesentführung nicht übermäßig gelungen. Nachdem man hierfür der kleineren internen Konkurrenz noch den Vortritt ließ, startet jetzt der Platzhirsch Tatort durch. Dafür geht es dieses Mal nach Ludwigshafen, wo das Urgestein Odenthal wieder die Ermittlungen aufnimmt. Das war bei den letzten Filmen nicht gerade ein Anlass für Freude. Und auch bei Gold, der 78. Fall der Kommissarin, dürfte sich bei den meisten die Begeisterung in Grenzen halten.

Wobei man dem Film eines zugutehalten muss: Austauschbar ist er nicht. Wo man viele Teile des ARD-Dauerbrenners schon vergessen hat, noch bevor sie vorbei sind, hat sich die 1242. Episode einiges zurechtgelegt, wofür man sie in Erinnerung behalten könnte. Das fängt schon damit an, dass sich Tatort: Gold auf die Nibelungensage bezieht, also eine der urdeutschen Legenden. Wie oft hat man das schon bei einem Fernsehkrimi? Dabei geht es nicht nur um den Schatz an sich, der hier gefunden wurde und als wahrscheinliches Mordmotiv dienen darf. Immer wieder wird auch aus der Sage zitiert, es gibt eine Bühnenaufführung, zwischendurch darf auch gesungen werden. Das ist ebenfalls etwas, das man so nicht unbedingt erwarten würde.

Seltsam unwirklich

Insgesamt ist der Film eine irgendwie eigenartige Angelegenheit. Das hat auch damit zu tun, dass es zwischendurch schon komischer zu gehen darf. Das wird so skurril, dass man sich fragen darf, ob das nicht eigentlich für die Kollegen aus Münster gedacht war, dann aber versehentlich in Ludwigshafen gelandet ist. Gerade die schrägen Figuren fallen auf, das ist man so von Odenthal und Co, die sonst ganz betont ernst machen, nicht gewohnt. Nur wird das nicht konsequent durchgezogen. Man konnte oder wollte sich wohl nicht ganz entscheiden, ob Tatort: Gold ein klassischer Krimi sein soll, weswegen es immer mal wieder zu Schwankungen kommt. Wahrscheinlich würde man sich nicht einmal wundern, wenn sich am Ende herausstellt, dass es sich nur um einen Traum handelt.

Traumhaft ist der Film selbst kaum, trotz der leicht unwirklichen Atmosphäre. Wer zu Beginn der neuen Saison hoffte, endlich mal wieder einen ganz normalen Rätselkrimi sehen zu dürfen, ganz ohne jeglichen Schnickschnack, der darf dieses Wochenende aussetzen. Immerhin, man folgte hier mal nicht dem Trend, ständig persönliche Bezüge aufzubauen oder nur kaputte Figuren herbeizukarren. Letztere gibt es zwar schon, da sind ein paar Situationen, wo das unter Beweis gestellt wird. Aber auch das wirkt irgendwie so weltfremd, dass man eher verdutzt auf den Bildschirm starrt. Schlecht ist Tatort: Gold nicht, da gab es schon deutlich Übleres von diesem Team. Weiterempfehlen muss man das Ergebnis aber ebenso wenig.

Credits

OT: „Tatort: Gold“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Esther Wenger
Drehbuch: Katja Röder, Fred Breinersdorfer
Musik: Robert Schulte-Hemming, Jens Langbein
Kamera: Michael Merkel
Besetzung: Ulrike Folkerts, Lisa Bitter, Peter Espeloer, Annalena Schmidt, Heino Ferch, Ulrike C. Tscharre, Hendrik Heutmann, Karin Hennemann, Marie Bonnet, Pheline Roggan

Bilder

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Tatort: Gold
fazit
„Tatort: Gold“ ist ein irgendwie schräger Teil, bei dem es nicht nur um Münzen aus dem legendären Nibelungenschatz geht. Man hat hier auch das Gefühl, selbst die Wirklichkeit verlassen zu haben. Wer einen klassischen Krimi sehen will, braucht das nicht unbedingt. Es gab aber auch schon Schlimmeres aus Ludwigshafen.
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