The Flood – Danger Is Rising

Die Menschen in Louisiana steht ein gewaltiges Unwetter bevor, ein Hurrikan wird schon bald über die Gegend hinwegfegen. Während der Rest der Bevölkerung versucht, sich daheim zu verbarrikadieren, hat Sheriff Newman (Nicky Whelan) ein anderes Problem. Schließlich steht da plötzlich Elkins (Randy Wayne) vor ihr mit seinem Gefangenentransport. Da sie nicht weiterfahren können, sollen die Insassen, allesamt gewalttätige Schwerverbrecher wie Cody (Casper Van Dien), in den Gefängniszellen der Polizei untergebracht werden, bis der Sturm vorbei ist. Doch darauf ist der kleine Ort überhaupt nicht vorbereitet. Darauf spekuliert auch Rafe (Louis Mandylor), der mit seinen Männern Cody befreien will. Und als wäre das nicht alles schon schlimm genug, kommen mit dem stetig steigenden Wasserpegel auch ein paar hungrige Alligatoren, die ihre Chancen auf einen Leckerbisse wittern …

Ein tierisch gefährlicher Sturm

So ein Sturm kann schon sehr furchteinflößend sein. Wenn der Wind die Bäume zum Zittern bringt, alles weggeweht werden könnte und dazu noch Wassermassen auf einen einprasseln, fühlt man sich auf einmal ganz klein und hilflos. Kein Wunder also, wenn ein solches Unwetter immer wieder gern für Horrorfilme und Thriller verwendet wird. Manchen reicht ein solcher Hintergrund aber nicht aus, das Setting wird zum Anlass, um noch ein paar andere Bedrohungen hervorzuholen. In Bait – Haie im Supermarkt sind ein paar Menschen mit dem maritimen Jäger in einem Supermarkt gefangen und können nicht mehr heraus. In Crawl sind es Alligatoren, die in Folge eines Hurrikans über eine Stadt herfallen. Und auch The Flood – Danger Is Rising greift nun auf ein solches Szenario zurück.

Der Unterschied ist, dass hier eben keine reguläre Bevölkerung mit den riesigen Menschenfressern in Berührung kommt. Stattdessen setzen sich die Figuren aus den Mitarbeitenden der kleinen Polizeistation und den diversen Gangstern zusammen, die nicht nur miteinander, sondern auch den Alligatoren zu kämpfen haben. Das Szenario ist natürlich konstruiert ohne Ende, da wird schon mit großen Zufällen gearbeitet. Aber das muss ja nicht automatisch schlecht sein. Wenn in The Flood – Danger Is Rising drei Parteien auf engem Raum zusammentreffen, mag das nicht glaubwürdig sein, liefert aber grundsätzlich schon den Rahmen für viel Spannung. Da darf dann jeder gegen jeden oder zumindest für sich selbst kämpfen.

Langweilig und billig

Das Problem ist nur: Der Film wird nicht spannend. Die Gefahr nimmt natürlich zu, es wird auch das eine oder andere Menschlein den Abspann nicht mehr erleben. Es ist einem nur ziemlich egal. Das liegt an der Figurenzeichnung, die mal wieder lausig ist. The Flood – Danger Is Rising liefert einem einfach keinen Grund, warum man sich auch nur für eine der Personen interessieren sollte, die hier rumlaufen. Am ehesten geht das noch für Sheriff Newman, die als Protagonistin und Vertreterin des Guten die Heldenposition einnimmt. Es gelingt der oft in billigen Actionfilmen zu sehenden Nicky Whelan (The Best Man) aber nicht, aus dieser Rolle etwas herauszuholen. Ihre Figur ist so austauschbar, dass man auch nach anderthalb Stunden keine Identifikationsmöglichkeit hat. Die doppelte Gefahr aus Gangstern und Krokodilen reicht da nicht aus.

Darüber ließe sich hinwegsehen, wenn denn die Actionszenen gut wären. Aber auch in der Hinsicht ist The Flood – Danger Is Rising schwach. Regisseur Brandon Slagle hat einfach keine Idee, wie er diese bedrohlichen Momente packend inszenieren kann. Wobei ihm auch die Unterstützung durch das Effekte-Team fehlt. Die Alligatoren sind einfach zu billig, wirken wie aus einem alten Computerspiel reinmontiert. Klar kann nicht jeder Film über ein Hollywood-Budget verfügen, manchmal muss man mit wenig arbeiten. Man muss sich als Zuschauer bzw. Zuschauerin aber nicht mit wenig zufriedengeben. So groß die Gefahren in dem Film zweifelsfrei sind, das Ergebnis ist so langweilig und schäbig, dass einem die anderthalb Stunden mehr wert sein sollten, die hier zum Anschauen gebraucht werden.