The Siege Die Belagerung
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The Siege – Die Belagerung

„The Siege – Die Belagerung“ // Deutschland-Start: 1. September 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich ist Walker (Daniel Stisen) als Auftragsmörder gefragt und erfolgreich. Das heißt aber nicht, dass zwischendurch nicht doch auch etwas schiefgehen kann. Und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als ein geheimes Untergrund-Lager aufzusuchen, wo er eine neue Identität erhalten soll. Für ihn ist das nichts Besonderes, vielmehr Teil seiner Arbeit. Doch diese Routine wird unterbrochen, als eben dieses Lager von Unbekannten überfallen ist. Ziel des Angriffs ist dabei nicht Walker, sondern Elda (Lauren Okadigbo), die sich gemeinsam mit ihrer Beschützerin Juliet (Yennis Cheung) zur selben Zeit dort aufhält und die einem mächtigen Verbrecher ein Dorn im Auge ist. Liebend gern würde sich Walker aus der ganzen Geschichte raushalten. Nur muss er dann feststellen, dass es den Angreifern herzlich egal ist, dass er damit nichts zu tun hat, weswegen er sich wohl oder übel mit den beiden Frauen zusammenschließen muss …

Ein gewaltsamer Überfall

Es gehört zu den in Filmen immer wieder gern verwendeten Szenarien: Die Hauptfiguren befinden sich an einem Ort, meistens ihr Zuhause, an dem sie von irgendwelchen Fremden angegriffen werden. Hits wie Panic Room setzten auf dieses Szenario, auch in neueren unbekannten Titeln wie The Long Night und Motherly finden sich Elemente davon. Die Spannung besteht dann üblicherweise darin, ob es die Räuber oder irren Killer schaffen werden, sich Zugriff zum Haus zu verschaffen. Es entsteht ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem sich beide Seiten belauern und die unterschiedlichsten Methoden angewendet werden, um irgendwie siegreich zu sein. Zumindest anfangs scheint es so, als ginge auch The Siege – Die Belagerung in diese Richtung. Der Titel klingt danach.

Tatsächlich dauert es aber nicht lang, bis sich die Leute Zugriff verschafft haben und es ans Eigemachte geht. Da wird nicht groß belauert oder an Strategien gefeilt. Das hier ist keiner der Filme, bei denen die Spannungskurve langsam nach oben steigt. Stattdessen wird mehr oder weniger sofort zugeschlagen. The Siege – Die Belagerung versteht sich als Actionfilm, bei dem die Figuren in erster Linie miteinander kämpfen sollen. Das kann mal aus nächster Nähe geschehen, an anderen Stellen wird scharf geschossen. Erlaubt ist alles, was die Gegenseite zum Einlenken bringt. Wobei Einlenken in dem Fall bedeutet, dass sie tot umfallen sollen. Und da die wenigsten das ganz freiwillig machen, dauert es eben eine Weile, bis aus dem Angriff der Sieger hervorgeht.

Viel Action, wenig Spannung

Dass dies Walker sein wird, steht außer Frage. Diese Art Filme funktionieren nach dem Prinzip, dass eine Ein-Mann-Armee erfolgreich sein soll. Wobei natürlich noch die beiden Frauen hinzukommen. Während Elda nicht mehr ist als die obligatorische Damsel in Distress darf Juliet deutlich mehr tun. Als Figur ist sie aber ebenso wenig interessant. Zwar ist hier ausnahmsweise mal eine Frau für das Drehbuch verantwortlich, genauer Nicole Bartlett. Wer deswegen aber gehofft hat, dass die Frauenfiguren mehr hergeben, wird enttäuscht. The Siege – Die Belagerung ist austauschbare B-Movie-Ware ohne jegliche Ambition. Ein visuelles Hintergrundrauschen, bei dem sich der eigene Kopf von selbst ausschaltet. Allenfalls das mit dieser Schattenorganisation, die sich um neue Identitäten kümmert, hat Potenzial, welches aber kaum genutzt wird.

Nun muss natürlich nicht jeder Film intellektuell stimulierend sein. Das sind Actionfilme in der Regel nicht. Spannend sollte das Ergebnis aber schon sein. Doch auch wenn Daniel Stisen nach Last Man Down erneut seinen mächtigen Körper in die Kampfschale wirft, aufregend wird das Ganze nie. Zumal der norwegische Bodybuilder doch noch die eine oder andere Schauspielstunde nehmen darf. Die wenige Szenen, in denen man bei The Siege – Die Belagerung doch noch mehr versucht als das bloße Gekloppe, hätte man sich lieber sparen sollen. Insgesamt kann man den Film getrost ignorieren, dafür liefert das Genre zu viel Besseres und Interessanteres, als dass man sich hiermit begnügen müsste.

Credits

OT: „The Siege“
Land: UK, USA
Jahr: 2023
Regie: Brad Watson
Drehbuch: Nicole Bartlett
Musik: Sam Ewing
Kamera: James Oldham
Besetzung: Daniel Stisen, Lauren Okadigbo, Yennis Cheung, Byron Gibson, Michael Geary, Samantha Schnitzler, Phillip Ray Tommy

Bilder

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The Siege – Die Belagerung
fazit
„The Siege – Die Belagerung“ beginnt vielversprechend, wenn ein geheimer Ort für neue Identitäten von Verbrechern angegriffen wird. Es wird aber weder aus dem Setting noch dem Szenario viel gemacht. Stattdessen gibt es zahlreiche Kämpfe, die auf Dauer zu sehr langweilen. Inhaltliche Ambitionen gibt es ohnehin nicht.
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