Baby Assassins
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Baby Assassins

Baby Assassins
„Baby Assassins“ // Deutschland-Start: 29. September 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Mahiro (Saori Izawa) und Chisato (Akari Takaishi) erscheinen wie normale, leicht überdrehte Teenagerinnen, doch eigentlich sind die beiden Auftragskillerinnen, und das mit großem Erfolg. Ihre Tarnung als Schülerinnen ist perfekt, jedoch müssen sie sich nach ihrem Abschluss der High School einen Nebenjob suchen, wie es ihre Auftraggeber verlangen, damit sie nicht auffallen. Darüber hinaus müssen die beiden zusammenziehen, was zuerst kein Problem darstellt, aber je länger sie unter einem Dach wohnen, desto mehr fallen die Unterschiede zwischen der extrovertierten Chisato und der schüchternen, soziopathischen Mahiro auf. Als es Mahiro gelingt, einen Nebenjob in einer Bar zu ergattern, findet sie mehr und mehr Gefallen an der Arbeit dort, bis eines Tages ein Yakuza auftaucht und eine Schießerei beginnt. Dass sich Mahiro mit einem der Bosse angelegt hat, findet sie erst viel später heraus. Nun müssen die beiden Auftragskillerinnen wieder miteinander arbeiten, wenn sie ihren gefährlichsten Gegner bezwingen wollen.

Killer und Millenial Culture

Mit Baby Assassins gelang dem japanischen Regisseur und Drehbuchautor Yugo Sakamoto ein großer Hit an den Kinokassen, der auch international auf vielen Festivals lief. Schon wenige Monate nach der Fertigstellung von Baby Assassins dachte er schon über eine Fortsetzung nach, die ebenfalls auf ein paar Festivals lief und die hierzulande vielleicht ebenso von Busch Media Group fürs Heimkino veröffentlicht wird. Nun macht der Zuschauer jedoch erst einmal Bekanntschaft mit Mahiro und Chisato, zwei Millennials, die alle bekannten, abseitigen und seltsamen Trends der Jugendkultur wie auch der ihrer Heimat Japan in sich vereinen (oder ihnen zumindest während ihres ersten Leinwandauftritts begegnen). Die Mischung aus Action und Komödie erinnert dabei an Filme wie Kick-Ass, die einen vergleichbaren Ton anschlagen, bleibt dabei seinen Wurzeln innerhalb des japanischen Independent-Kinos durchaus treu in puncto Ästhetik wie auch Erzählweise.

Auf der reinen Genreebene bedient Baby Assassins den sehr modernen und teils auch kommerziell sehr erfolgreichen Ruf nach der Actionfilmen, die mit einer Spur Ironie daher kommen. Schon vom ersten Moment an wird mit den Konventionen des Genres, speziell natürlich des Auftragskillerfilms a la Léon – Der Profi bewusst gespielt, wobei der Witz ist, das vor allem eine der beiden Heldinnen gar nicht anders kann, als derart anti-sozial durch die Welt zu streifen. Dabei streift Sakamotos Drehbuch diverse für Millennials typische Themen wie Gaming-Kultur, die Obsession mit Influencern sowie das Suche nach einer Identität, besonders einer geschlechtlichen. Die Auftragsmorde sowie die Actionszenen werden beinahe zu einer Nebensache in diesem Teenagerfilm, der zu brutal ist, um einer zu sein, doch sich redlich Mühe gibt, gerade ein junge Zielpublikum anzusprechen. Einige Szenen sind dabei gelungen, andere widerum sind zu bemüht einen bestimmten Ton zu treffen oder ein Thema anzuschneiden im Rahmen der Coolness (oder vielmehr der Woke-ness).

Funktionierende Mitglieder der Gesellschaft

Das soll nicht heißen, dass Baby Assassins keinen gewissen Reiz hat. Technisch gesehen kann man Sakamoto keinerlei Vorwürfe machen, denn besonders die Action- und Kampfszenen können sich sehen lassen, selbst wenn man bisweilen ein Auge zudrücken muss, wenn ein schmächtig aussehender Jugendlicher es mit einer ganzen Heerschar an Yakuza-Schergen aufnimmt. Diese Babys, um beim Titel zu bleiben, wollen nur spielen und haben sichtlich Spaß dabei, was man den beiden Hauptdarstellerinnen auch ansieht, deren Chemie den ein oder anderen auf dem Papier eher weniger gelungenen Witz noch einigermaßen unterhaltsam machen. Speziell ihre Bemühungen, in der Gesellschaft zu leben, wobei sie dieser durch ihren Taten doch den Rücken gekehrt haben, sind das Fundament einiger solcher Pointen. Gleiches gilt für bestimmte Aspekte japanischer Kultur, insbesondere für das Abseitige, für das Sakamoto eine Vorliebe zu haben scheint.

Credits

OT: „Beibi warukyure“
Land: Japan
Jahr: 2021
Regie: Yugo Sakamoto
Drehbuch: Yugo Sakamoto
Musik: Supa Love
Kamera: Moritada Iju
Besetzung: Akari Takaishi, Saori Izawa, Masanori Mimoto, Mone Akitani, Yasukaze Motomiya

Bilder

Trailer

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Baby Assassins
fazit
„Baby Assassins“ ist eine solide Mischung aus Action und Komödie. Als reine Unterhaltung ist Yugo Sakamotos Film gerade technisch recht gelungen, doch thematisch wie auch erzählerisch oft oberflächlich und auf einen schnellen (nicht selten auch billigen) Witz aus.
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