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Der Irland-Krimi: Blackout

Der Irland Krimi Blackout Mond ueber Galway
„Der Irland-Krimi: Blackout“ // Deutschland-Start: 12. Oktober 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß, als die Leiche von Moira McKendry (Lauryn Canny) gefunden wird, umso mehr, da es sich offensichtlich um ein Gewaltverbrechen handelt. Wer könnte nur die 16-jährige Schülerin ermordet haben? Sean Kelly (Declan Conlon) nimmt dabei besonders Hanna (Tara Cush) unter die Lupe. Nicht nur, dass sie die beste Freundin der Toten ist. Sie war auch die Letzte, die sie noch lebend gesehen hat, und soll sich mit ihr gestritten haben. Kriminalpsychologin Cathrin Blake (Désirée Nosbusch) soll sich der schüchternen Jugendlichen annehmen und etwas mehr aus dieser herausholen. Aber auch andere wie der dubiose Pizzabote Fintan Daly (Killian Filan) rücken ins Visier der Ermittlungen …

Doppelschlag aus Irland

Fans von Der Irland-Krimi dürfen sich auf Nachschub freuen. Dieses Mal ging es sogar vergleichsweise schnell. Bislang war es bei der seit 2019 ausgestrahlten ARD-Krimireihe so, dass man immer rund anderthalb Jahre warten musste, bis etwas Neues kam. Dieses Mal war es nur rund ein Jahr. Wie gehabt gibt es gleich zwei Teile im wöchentlichen Abstand. Los geht es mit Blackout, bevor die Woche drauf mit Mord über Galway der nächste Streich kommt. Ob das eine gute Nachricht, darüber darf man sich aber streiten. Letztes Jahr hat es bei Preis des Schweigens immerhin noch für Durchschnitt gereicht, so wie bei den meisten Filmen dieser Reihe. Fall Nummer sieben ist aber eindeutig darunter einzuordnen.

Die Mängel sind dabei der unterschiedlichsten Natur. Wenig berauschend ist beispielsweise der Kriminalfall an sich. Immerhin drei Leute haben an dem Drehbuch gearbeitet, genauer Elke Hauck, Sven S. Poser und Sebastian Andrae. Gegenseitig inspiriert haben sie sich dabei aber kaum, die Geschichte ist letztendlich nur eine lieblose Aneinanderreihung von 08/15-Elementen. Überraschend ist hier wenig. Der Irland-Krimi: Blackout hat auch keine weitergehenden Ambitionen. Theoretisch hätte man auch gesellschaftliche Aspekte aufnehmen können, und sei es nur als Porträt einer jungen Generation. Dafür reicht das hier aber nicht. Das Interesse an den Figuren war gering, alles ist nur ein Mittel zum Zweck.

Schlecht synchronisierte Langeweile

Wobei auch die Synchronisation ihren Anteil daran haben könnte, dass man nur schwer Zugang zu den Figuren findet. Grundsätzlich ist es zwar löblich, dass bei dieser Reihe tatsächlich Schauspieler und Schauspielerinnen vor Ort engagiert werden, anstatt nur irgendwelche Deutschen ins Ausland zu schaffen und so zu tun, als wäre sie Einheimische – siehe etwa Kommissar Dupin oder Der Kroatien-Krimi. Bei Der Irland-Krimi: Blackout nimmt man den Figuren ab, dass sie tatsächlich irisch sind. Es bedeutet aber auch, dass die auf Englisch gedrehten Filme wieder ins Deutsche übersetzt werden müssen. Und dabei wird es so holprig, sowohl bei der Übersetzung selbst wie auch der Intonation, dass einen das regelmäßig aus dem Geschehen reißt, weil es einfach zu künstlich ist.

Dafür gibt es wieder atmosphärische Bilder der irischen Provinz. Anders als die anderen Ausland-Krimis im Ersten, die gerne mal besonders schick sein wollen, sind die Landschaften auf der Insel rau und ursprünglich. Für einen Krimi ist das perfekt, weswegen es besonders schade ist, wie schwach dieser hier geworden ist. Der Irland-Krimi: Blackout ist ein Beispiel dafür, dass man zwar eine grundsätzliche Idee für eine Reihe hat, aber bei der konkreten Umsetzung zu planlos ist. Da ist dann zwar vielleicht nichts dabei, worüber man sich unbedingt ärgern müsste. Es gibt zumindest nichts, was wirklich gar nicht funktioniert. Langeweile ist aber nicht gerade eine bessere Alternative. Und von der gibt es hier reichlich: Die Geschichte kommt einfach nie in Schwung. Selbst zum Ende hin, wenn der Drama-Anteil stark erhöht wird und es sogar richtig brenzlig wird, reicht das nicht aus, um einen tatsächlich mitzureißen.

Credits

OT: „Der Irland-Krimi: Blackout“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Matthias Tiefenbacher
Drehbuch: Elke Hauck, Sven S. Poser, Sebastian Andrae
Musik: Martina Eisenreich
Kamera: Hanno Lentz
Besetzung: Désirée Nosbusch, Declan Conlon, Rafael Gareisen, Róisín O’Donovan, Tara Cush, Michael Patric, Connie Doona, Killian Filan

Bilder

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Der Irland-Krimi: Blackout
fazit
„Der Irland-Krimi: Blackout“ lockt zwar mal wieder mit stimmungsvollen Aufnahmen von der irischen Provinz. Der Fall um eine ermordete Jugendliche ist aber langweilig. Zudem macht die missglückte Synchronisation wieder einiges von der Atmosphäre kaputt.
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