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Der Zürich-Krimi: Borchert und der Mord ohne Sühne

Der Zürich-Krimi: Borchert und der Mord ohne Sühne

Der Zuerich Krimi Borchert und der Mord ohne Suehne Borchert und die Spur der Diamanten
„Der Zürich-Krimi: Borchert und der Mord ohne Sühne“ // Deutschland-Start: 26. Oktober 2023 (Das Erste) // 14. Dezember 2023 (DVD)

Inhalt / Kritik

Jahre ist es inzwischen her, dass seine Tochter Marie ermordet wurde. Doch Hans Siegenthaler (Thomas Huber) ist nie darüber hinweggekommen, zumal er zu wissen glaubt, wer dahintersteckt. Schon damals stand Bernadette Schanz (Melissa Anna Schmidt) im Verdacht, die Tat begangen zu haben. Nachweisen konnte man ihr das aber nicht, weshalb der trauernde Vater öffentlich protestiert. Selbst neue Beweise ändern daran nichts. Anwalt Thomas Borchert (Christian Kohlund) und Kanzleichefin Dominique Kuster (Ina Paule Klink) versuchen dennoch, Siegenthaler zu seinem Recht zu verhelfen und nehmen sich der Geschichte an. Als kurze Zeit später ein Anschlag auf Schanz und ihren Mann Beat (Michael Krabbe) verübt wird, rückt sofort ihr Mandant in den Verdacht. Wollte er das Gesetz selbst in die Hand nehmen?

Der grummelige Anwalt ist zurück

Es ist Donnerstagabend, da darf im Ersten wieder durch die Welt gereist werden, um Verbrechen aufzuklären. Zuletzt stand Der Irland-Krimi auf dem Programm: Bei Blackout und Mond über Galway musste sich Kriminalpsychologin Cathrin Blake auf Spurensuche begeben und dringende Antworten finden. Nun ist ihr Kollege Thomas Bochert wieder an der Reihe. Der ist als Anwalt zwar eigentlich weniger für solche Ermittlungen zuständig, was ihn aber nicht davon abhält, es trotzdem zu tun. Das Publikum will es auch nicht anders. Seit 2016 wird die ARD-Krimireihe Der Zürich-Krimi ausgestrahlt, jetzt gibt es doppelten Nachschub. Los geht es mit Borchert und der Mord ohne Sühne, die Woche drauf steht bereits Borchert und die Spur der Diamanten an.

Wer die vorangegangenen Filme gesehen hat, weiß bereits ziemlich genau, was einen erwartet. Noch immer grummelt der Protagonist durchgängig, legt sich mit allen an und schert sich nicht darum, Regeln einzuhalten. Er mag zwar im juristischen Bereich arbeiten, legt die Gesetze aber gern mal eigen aus. Hinzu kommt seine Furchtlosigkeit, wenn er sich immer wieder in gefährliche Situationen begibt, in denen er absolut keine Chance hätte. So auch in Der Zürich-Krimi: Borchert und der Mord ohne Sühne, wo akute Bedrohungen einfach an ihm abperlen. Das kann man dann imponierend finden oder lächerlich. Ändern wird sich das kaum, da die Reihe sehr auf diese Charaktereigenschaften ausgerichtet ist. Wäre Borchert nicht so, würden die ganzen Fälle nie aufgeklärt. Hauptmann Marco Furrer (Pierre Kiwitt) mag engagiert ein. An den Stellen, wo es drauf ankommt, sind seine kriminologischen Fähigkeiten jedoch überschaubar.

Wendungsreich und überzogen

Wobei auch Ermittlungsgenies sich die Zähne an dem Fall hätten ausbeißen können, dafür ist er einfach zu überzogen. Klar, realistisch waren die Filme dieser Reihe nie. Warum sollte es da beim 17. Teil anders werden? Hier wird aber schon richtig viel aufgetürmt, was das Publikum glauben muss. Das Ergebnis ist etwas zwiespältig. Zwischendurch kommt es zu einer interessanten Wendung, welche die wenigsten vorhersehen werden und die sogar recht clever ist. An anderen Stellen wird es umso dämlicher. Vor allem beim Finale enttäuscht Der Zürich-Krimi: Borchert und der Mord ohne Sühne. Da wird dann versucht, eine möglichst brenzlige Situation aufzubauen, löst diese aber auf geradezu lächerliche Weise auf. Das Verhalten der Figuren ist da einfach nicht schlüssig.

Aber auch vorher schon überzeugt das nur bedingt. Da fällt beispielsweise eine wichtige Spur einfach so vom Himmel und wird sofort verifiziert. Offensichtlich hatte Drehbuchautor Robert Hummel keine Lust oder auch keine Zeit, um diesen Strang wirklich zu erarbeiten. Bei den Figuren ist auch nicht viel geschehen, gerade Familie Schanz ist schon die ziemliche Karikatur skrupelloser Reicher. Wen das alles nicht stört, kann mit Der Zürich-Krimi: Borchert und der Mord ohne Sühne Spaß haben. Der Seifenoper-Krimi bietet genug, um sich hier nicht zu langweilen, zumal es immer mit einer gewissen Genugtuung verbunden ist, wenn abgehobene Eliten tatsächlich mal büßen müssen. Intelligente Fernsehunterhaltung ist das jedoch mit Sicherheit nicht.

Credits

OT: „Der Zürich-Krimi: Borchert und der Mord ohne Sühne“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Connie Walther
Drehbuch: Robert Hummel
Musik: Michael Klaukien
Kamera: Birgit Gudjonsdottir
Besetzung: Christian Kohlund, Ina Paule Klink, Pierre Kiwitt, Thomas Huber, Melissa Anna Schmidt, Michael Krabbe, Gitta Schweighöfer, Markus Gertken

Bilder

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fazit
Ein Mann will Jahre später noch Gerechtigkeit für seine ermordete Tochter. „Der Zürich-Krimi: Borchert und der Mord ohne Sühne“ lebt von diversen Wendungen und einer völlig überzogenen Darstellung einer reichen Familie, die über dem Gesetz steht. Das kann Spaß machen, ist aber schon irgendwie lächerlich – gerade beim Ende.
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