Als Werner Träsch (Uwe Ochsenknecht) seinem Chef und Freund Rüdiger Dorn (Rainer Strecker) bei dessen geerbten Elternhaus unter die Arme greifen will, entdecken sie darin jede Menge giftigen Asbest. Um diesen sachgerecht zu entsorgen, wenden sie sich an Katzbach (Dirk Martens), der zusammen mit seinem Sohn Fredi (Maximilian Ehrenreich) einen kleinen Betrieb führt. Als jedoch eben diese Abfälle kurze Zeit später auf einer illegalen Mülldeponie nahe einer Wald-Kita auftaucht, ist die Verwunderung groß. Und der Ärger auch. Während die beiden der Geschichte nachgehen und nach einer Erklärung suchen, droht auch noch privat Ärger. So hat sich Werners Freundin Gabi (Adelheid Kleineidam) wieder mit ihrem Ex-Freund Hendrik (Leander Haußmann) getroffen, was bald für Verstimmungen sorgt …
Tragikomische Abrechnung
Während der Abend am Donnerstag und Sonntag beim Ersten klar definiert ist – an beiden Tagen gibt es Krimis –, schwankt man am Freitag zwischen verschiedenen Genres. So finden sich zu dem Sendetermin reine Komödien oder das, was man bei der ARD dafür hält. Andere Filme wie letzte Woche Schule am Meer: Familienbande sind deutlich im Drama-Bereich angesiedelt, wenn ernste Themen gewälzt werden werden. Irgendwo dazwischen liegen Die Drei von der Müllabfuhr. Seit 2019 wird die Reihe inzwischen ausgestrahlt, jedes Jahr kommen zwei neue Teile hinzu. Jetzt ist es mal wieder soweit: Mit Altlasten geht es los. Die Woche drauf folgt mit Arbeit am Limit bereits Nachschub, was dann der zehnte Film der Reihe sein wird.
Wer die vorherigen Filme kennt, weiß bereits ziemlich genau, was ihn erwartet. So wird das Trio durch die Arbeit immer mit irgendwelchen Problemen konfrontiert, die von gesellschaftlicher Relevanz sind. So wurde beispielsweise in Zu gut für die Tonne die Frage thematisiert, ob es erlaubt sein sollte, Nahrung aus Müllcontainern zu holen. Auch Transgeschlechtlichkeit wurde angesprochen. Bei (K)eine saubere Sache ging es um Gleichberechtigung von Frauen und Betrug an älteren Menschen. Insofern verwundert es nicht wirklich, dass Die Drei von der Müllabfuhr: Altlasten ebenfalls mehr behandeln will als „nur“ die Arbeit bei der Müllabfuhr. Der Strang um den giftigen Müll, der aus Profitgier ausgerechnet bei einer Kita gelagert wurde, ist eine Abrechnung mit raffgierigen und selbstsüchtigen Leuten. Dieser ist thematisch natürlich recht nahe an dem grundsätzlichen Szenario, weshalb das ganz gut funktioniert.
Nett und lebensnah
Dazu kommen Geschichten, die im persönlichen Bereich spielen. Mal wieder darf es da um eine kriselnde Beziehung gehen, wenn sich Werners Freundin ein wenig mehr Einsatz und Interesse von ihm erwartet. Aber da ist auch das Verhältnis zwischen Katzbach und seinem Sohn. Die Drei von der Müllabfuhr: Altlasten spricht da einen Klassiker an, wenn der Nachwuchs mit den Erwartungen des Vaters zu kämpfen hat. Da geht es um mangelnde Wertschätzung sowie die Suche nach einem eigenen Weg. Originell ist das nicht, auch wenn der Sohn mit seiner erwünschten Laufbahn eines Krankenhaus-Clowns doch aus der Reihe fällt. Beide Punkte funktionieren aber, sind auch so alltäglich, dass sich im Publikum nicht wenige damit werden identifizieren können.
Der Humor hält sich dabei in Grenzen, ist mehr auf die Dynamik zwischen den Charakteren bezogen – sowie an dem übertriebenen Hendrik, der eher Karikatur ist. Das kann schon amüsant sein. Wer hier einschaltet, weil er viel lachen will, ist aber an der falschen Adresse. Dennoch ist die Tragikomödie durchaus solide. Die Figuren sind sympathisch, auch weil sie ein paar Macken haben. Man verbringt ganz gern Zeit mit dieser Truppe. Die Drei von der Müllabfuhr: Altlasten ist sicher kein Film, der allzu bleibende Eindrücke hinterlässt. Es reicht jedoch, um sich anderthalb Stunden lang nett die Zeit zu vertreiben und am Ende ein bisschen zuversichtlicher ins Wochenende zu starten.
OT: „Die Drei von der Müllabfuhr: Altlasten“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Neelesha Barthel
Drehbuch: Mario Sixtus
Musik: Birger Clausen
Kamera: Oliver Sander
Besetzung: Uwe Ochsenknecht, Jörn Hentschel, Aram Arami, Rainer Strecker, Dirk Martens, Maximilian Ehrenreich, Julia Jäger, Adelheid Kleineidam, Leander Haußmann, Mareile Blendl
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