Seitdem er ein Kind ist, ist Derek Echevaro (Alex Sharp) von der Existenz außerirdischen Lebens überzeugt. Schließlich hat er damals selbst ein UFO gesehen, auch wenn ihm dies niemand glauben wollte. Inzwischen ist aus dem Kind ein junger Erwachsener geworden, der ein großes mathematisches Talent entwickelt hat. Doch seine Begegnung ist ihm nie aus dem Sinn gekommen. Als er von einer eigenartigen Beobachtung an einem Flughafen erfährt, ist er deshalb Feuer und Flamme. Denn auch wenn die Behörden abwinken und andere Erklärungen liefern, wächst in Derek die Gewissheit, dass es sich tatsächlich um Aliens gehandelt haben muss. Zusammen mit seiner Freundin Natalie (Ella Purnell), aber auch seiner Professorin Dr. Hendricks (Gillian Anderson) will er hinter das Geheimnis kommen und beweisen, dass Kommunikation mit dem Weltall möglich ist …
Die Suche nach Aliens
Seitdem die Menschen zum Himmel blicken und verstanden haben, dass dieser mehr ist als eine funkelnde Tapete, gab es Spekulation über ein Leben da draußen. Gibt es Außerirdische? Und wenn ja, wie mögen diese aussehen? Da bis heute die Existenz nicht bewiesen wurde, ebenso wenig die Nicht-Existenz, lädt das natürlich zum Träumen ein. Und dazu, in Filmen der Fantasie freien Lauf zu lassen. Mal dürfen wir freundliche Wesen kennenlernen (E.T. – Der Außerirdische), oft sind die Besucher sehr aggressiv und wollen die Welt erobern (Independence Day). Möglich ist so ziemlich alles. Im Fall von Die UFO-Verschwörung kommen wir aber gar nicht erst so weit. Stattdessen wird hier noch über die Möglichkeit diskutiert, ob es Aliens gibt und ob sie vielleicht schon mal da waren.
Letzteres wird immer mal wieder von Menschen behauptet. Die Doku-Serie Encounters sammelte kürzlich mehrere Beispiele und ließ die Betroffenen zu Wort kommen, die von ihren Erfahrungen berichten dürfen. Bei Die UFO-Verschwörung gibt es keine eindeutige Begegnung, sondern nur eine Beobachtung. Aber eine, die etwas fadenscheinig abgetan wird. Wenn der Protagonist sich nicht mit den offiziellen Aussagen zufriedengeben mag, wird das als mutig beschrieben. Da ist mal jemand, der sich keinen Müll vorsetzen lässt. Gleichzeitig bedient der Film damit das heikle Narrativ, dass „die da oben“ dauernd lügen und die Wahrheit zu verschleiern versuchen. Der Grat zwischen aufgewecktem Heldentum und QAnon-Geschwurbel ist manchmal sehr schmal.
Am Traum festhalten
Damit der Protagonist nicht vorschnell vom Publikum als Spinner abgetan wird, legt ihm Regisseur und Drehbuchautor Ryan Eslinger allerlei mathematische Formeln in den Mund. Das Motto: Wer wissenschaftlich bewandert ist, den muss man ernstnehmen. Das ist schon ein bisschen plump und führt zudem dazu, dass Derek nicht unbedingt als Identifikationsfigur taugt. Außerdem hat es nicht viel mit Wissenschaft zu tun, wenn jemand das Ergebnis vorher festlegt und danach die Beweise sucht. Aber so genau wollte man das bei Die UFO-Verschwörung dann doch nicht nehmen. Das hier ist mehr ein bisschen verträumtes Wohlfühl-Science-Fiction, weniger eine konkrete Auseinandersetzung mit dem Thema.
Als solches funktioniert der Film aber. Er regt ein entsprechend veranlagtes Publikum dazu an, eigenen Träumen zu folgen und sich von niemandem abhalten zu lassen. Das kann man schön finden oder naiv, inspirierend oder gefährlich. Ganz so anregend wie Arrival, das sich ebenfalls mit einer möglichen Kommunikation mit außerirdischem Leben beschäftigte, wird es aber so oder so nicht. Zwar werden auch in Die UFO-Verschwörung existenzielle Fragen gestellt. Aber das ist dann doch mehr die Light-Variante. Vielleicht befürchtete Eslinger, dass schon die Arbeit mit den Formeln kompliziert genug ist, weshalb der Rest etwas einfacher ausfallen durfte. Tatsächliche Erkenntnisse findet man so aber kaum. Wer die gar nicht braucht oder sich mit weniger zufriedengeben mag, kann aber reinschauen und im Anschluss noch einmal in Richtung Himmel schauen. Vielleicht findet sich dort ja was.
OT: „UFO“
Land: USA
Jahr: 2018
Regie: Ryan Eslinger
Drehbuch: Ryan Eslinger
Musik: West Dylan Thordson
Kamera: Ryan Samul
Besetzung: Alex Sharp, Gillian Anderson, Ella Purnell, David Strathairn, Benjamin Beatty
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