Die unlangweiligste Schule der Welt
© Storming Donkey Productions/ TOBIS, Foto: Carolin Ubl

Die unlangweiligste Schule der Welt

Die unlangweiligste Schule der Welt
„Die unlangweiligste Schule der Welt“ // Deutschland-Start: 26. Oktober 2023 (Kino) // 1. März 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Wo immer Maxe (Lucas Herzog) auftaucht, ist Chaos angesagt. Regelmäßig bringt er alles in Unordnung, sei es zu Hause bei seiner Familie, wo er schon mal den Hof unter Wasser setzt, oder auch an der Schule. Das bringt ihn in Schwierigkeiten, da seine Lehrerin Frau Penne (Felicitas Woll) viel Wert auf Ordnung legt. Vor allem aber Direktor Schnittlich (Max Giermann) pocht darauf, dass an der Schule alles nach Vorschrift läuft. Seiner Vorschrift. Über Jahre hat er an seinem strengen Schul-Regularium gearbeitet, mit denen er seine Schüler und Schülerinnen quält. Und wenn es nach ihm geht, werden bald alle Schulen des Landes das Regelwerk befolgen müssen. Doch zum Glück ist da auch noch Inspektor Rasputin Rumpus (Serkan Kaya) von der Behörde für Langeweilebekämpfung und hat es sich zum Ziel gesetzt, die Katastrophe zu verhindern. Dafür heißt es aber erst einmal die Klassenfahrt zu überstehen …

Der (fast) alltägliche Schulwahnsinn

Kinder verbringen bekanntlich sehr viel Zeit an der Schule, mehrere Stunden pro Tag sind dieser wohl oder übel gewidmet. Insofern verwundert es nicht, dass viele Kinderbücher diesen Ort zum Schauplatz ihrer Geschichten machen und an die Erfahrungen der Zielgruppe anschließen wollen. Das zeigt sich auch in den Kinos, wo die Verfilmungen dieser Büche für volle Kassen sorgen. Die Schule der magischen Tiere und die Fortsetzung zogen ein Millionenpublikum an. Mit Das fliegende Klassenzimmer erscheint eine weitere Verfilmung des Klassikers von Erich Kästner. Und auch bei Die unlangweiligste Schule der Welt handelt es sich um die Adaption eines Romans, der in einer Schule spielt. Genauer hat Autorin Sabrina J. Kirschner bereits acht Bände dieser Reihe veröffentlicht, für Nachschub ist also erst einmal gesorgt.

Die Vorlagen muss man dabei nicht kennen, um beim ersten Film mitfiebern zu können. Innerhalb weniger Szenen wird hier bereits alles verraten, was man wissen muss. So gibt es den starken Kontrast zwischen dem chronischen Chaoten Maxe und dem peniblen Schuldirektor, der alles vermieten möchte, was auch nur Aussicht auf Spaß bringt. Das ist dann alles ziemlich schematisch und nur wenig an einer realistischen, nuancierten Figurenzeichnung interessiert. Aber der Zielgruppe dürfte das egal sein. Die unlangweiligste Schule der Welt wird trotz der Übertreibungen vielen im Publikum aus dem Herzen sprechen, wenn sich der Protagonist mit willkürlichen Regeln herumplagen muss, die Erwachsene aufstellen. Der Film hat dann auch durchaus eine anarchische Note, wenn sich hier die Jungs und Mädchen gegen die Tyrannei des Ernstes erheben.

Gutes Ensemble und hübsche Optik

Wobei das nicht mit der erfolgreichen Reihe Die Lümmel von der ersten Bank aus den 1960ern zu vergleichen ist, wo die Klassen sehr aufmüpfig waren und den Lehrern und Lehrerinnen unentwegt Streiche spielten. Dafür sind die Kinder hier dann doch viel zu brav. Da braucht es schon die Hilfe von außen. Genauer ist es eine eigene Behörde, die sich einmischt, was angesichts des Themas schon eine gewisse Ironie bedeutet. Schließlich gelten Behörden nicht unbedingt als Schauplatz von Rebellionen oder werden mit Spaß in Verbindung gebracht. Hier ist das anders. Tatsächlich ist Serkan Kaya (Der Pfau), der die Rolle des gehorsamen Anarchisten verkörpert, ein guter Grund, sich den Film anzuschauen. Wie seine schräge Figur Rasputin ein fantastisches Element in die Geschichte bringt, hat Unterhaltungswert. Überhaupt ist das Ensemble gut aufgelegt.

Die andere Stärke ist die stilisierte Optik, die immer mal wieder interessante Anblicke mit sich bringt. Und das von Anfang an: Ob es das anfängliche Zuhause von Maxe ist, die spätere Schule oder auch die geheimnisvolle Villa, welche die Klasse später erkundet, da ist schon einiges, was man sich gut anschauen kann. Der Inhalt kann da nicht mithalten. Gerade der Kampf gegen den Direktor ist kaum erwähnenswert, die Geschichte ist irgendwann vorbei, ohne dass die Kids viel tun mussten. Es ist auch nicht so, als wäre der ausgedehnte Mittelteil in der Villa wirklich relevant für die Handlung. Die unlangweiligste Schule der Welt ist mehr daran interessiert, irgendwelche komischen Momente zu schaffen, als diese zu einem wirklichen Narrativ zu verbinden. Auch bei den Figuren tut sich wenig, eine nennenswerte Entwicklung findet nicht statt oder ist wenn dann zu sprunghaft. Dadurch reicht es zu einem netten, unterhaltsamen Kinderfilm, mehr ist es aber nicht.

Credits

OT: „Die unlangweiligste Schule der Welt“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Ekrem Ergün
Drehbuch: Sabrina J. Kirschner
Vorlage: Sabrina J. Kirschner
Musik: Peter Peter
Kamera: Eric Ferranti
Besetzung: Lucas Herzog, Serkan Kaya, Max Giermann, Oliver Korittke, Felicitas Woll, Erna Westphal, German von Beug, Nasya Bozna, Leni Kramer, Otto Emil Koch, Giorgio Perone

Bilder

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Die unlangweiligste Schule der Welt
fazit
„Die unlangweiligste Schule der Welt“ ist ein netter Kinderfilm, der auf der gleichnamigen Buchreihe basiert. Der Kontrast zwischen Chaos-Schüler und einem regelfanatischen Schuldirektor sorgt für Identifikationsfläche, dazu gibt es visuell ansprechende Schauplätze. Die Geschichte ist jedoch recht dünn, das Ende auch irgendwie enttäuschend.
Leserwertung9 Bewertungen
6.2
6
von 10