Die Vorteile des Betrogenwerdens Burning Betrayal O lado bom de ser traída Streamen online Netflix
© Juliana Cerdeira/Netflix

Die Vorteile des Betrogenwerdens

Die Vorteile des Betrogenwerdens Burning Betrayal O lado bom de ser traída Streamen online Netflix
„Die Vorteile des Betrogenwerdens“ // Deutschland-Start: 25. Oktober 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Für Babi (Giovanna Lancellotti) bricht eine Welt zusammen. Seit Jahren ist sie mit Caio (Micael) zusammen, die Hochzeit ist bereits fest geplant. Doch ausgerechnet während ihres Junggesellinnenabschieds erhält sie ein Paket mit Bildern, die eindeutig beweisen, dass er sie betrügt. Wie konnte er ihr das nur antun? Für sie steht fest, dass damit alles ein Ende hat, sie will nichts mehr mit dem miesen Kerl zu tun haben. Da trifft es sich doch gut, dass sie dem Richter Marco (Leandro Lima) über den Weg läuft. Sofort fühlen sie sich zueinander hingezogen, sie beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Dabei weiß Babi eigentlich nicht so viel über ihre neue Flamme …

Ein neuer Mann muss her!

Es ist ein beliebtes Szenario in Filmen: Die Protagonistin muss zu Beginn der Geschichte erfahren, dass ihr Partner sie betrogen hat. Das wird für sie zum Anlass, etwas Neues zu starten, sich auszuprobieren, vielleicht gar selbst zu verwirklichen. Ob das die Roman-Adaption Britt-Marie war hier war, unzählige Netflix-Komödien oder auch die ganzen Herzkino-Beiträge, die Liste ist geradezu endlos. Wer noch nicht genug, für den hat der Streamingdienst nun Die Vorteile des Betrogenwerdens im Angebot. Wobei das hier in eine etwas andere Richtung geht als bei den obigen Beispielen. Genauer geht der brasilianische Film in ganz viele Richtungen auf einmal, sodass man oft gar nicht weiß, was genau er eigentlich sein will.

So hat man anfangs noch den Eindruck, es handele sich um eine Komödie. Zumindest sind die Reaktionen von Bibi schon sehr überzogen. Vor allem die Szene, in der sie sich am ihren Ex rächen will, während ihre beste Freundin Paty (Camilla de Lucas) anderweitig für Ablenkung sorgt, ist mit sehr viel Humor erzählt. Wer allerdings hofft, dass der Rest des Films genauso ist, sieht sich getäuscht. Die Vorteile des Betrogenwerdens legt viel größeren Wert auf Sexszenen. Von denen gibt es viele, alle paar Minuten zieht sich jemand aus. Tatsächlich gibt es bereits eine erste Sexszene, noch bevor die Geschichte angefangen hat. Selbst während des Abspanns ist nackte Haut zu sehen, als man schon gar nicht mehr versucht, etwas zu erzählen. Das ist dermaßen übertrieben, dass auf einmal sogar 365 Days narrativ ambitioniert wirkt.

Hauptsache Sex

Romantisch ist der Film dabei nicht sonderlich, die Bettakrobatik hat Vorrang im Vergleich zu den Gefühlen. Man weiß hier auch nie so wirklich, ob hier überhaupt tiefere Emotionen vorliegen als die einer körperlichen Anziehungskraft. Glücklich wird mit dem Ergebnis dann vor allem auch ein Publikum, das dem obigen polnischen Überraschungshit etwas abgewinnen konnte. Immerhin: Bei Die Vorteile des Betrogenwerdens wird nicht so getan, als sei sexuelle Nötigung etwas Tolles. Vielmehr geht es hier sogar um weibliche Selbstbestimmung, auch wenn diese etwas eintönig ausfällt: Ich ficke, also bin ich. Insgesamt hält sich die Spannung ziemlich in Grenzen. Über lange Zeit wird man sich dabei fragen, wo genau der Thriller ist, der in der offiziellen Beschreibung angekündigt wird.

Erst im weiteren Verlauf kommt dieser zum Vorschein. Schon vorher wird zwar immer wieder darüber gesprochen, dass da irgendwelche schmutzigen Dinge laufen und Babi in etwas Gefährliches hineinrutscht. Aber die Verfilmung eines Romans von Sue Hecker sieht darin keine wirkliche Priorität. Als Die Vorteile des Betrogenwerdens irgendwann aufs Gaspedal tritt und einen weiteren Richtungswechsel anstrebt, darf man daher dann schon etwas irritiert sein. Der Zielgruppe werden die ständigen Wechsel egal sein. Die sehen attraktive Menschen im Bett oder an anderen Orten und bekommen später etwas Nervenkitzel. Das muss dann so reichen. Dass der Thriller ziemlich dämlich ist und kein klares Konzept verfolgt, wird da zur Nebensache.

Credits

OT: „O lado bom de ser traída“
IT: „Burning Betrayal“
Land: Brasilien
Jahr: 2023
Regie: Diego Freitas
Drehbuch: Camila Raffanti, Oavi Kolb
Vorlage: Sue Hecker
Musik: Ed Côrtes
Kamera: Victor Alencar
Besetzung: Giovanna Lancellotti, Leandro Lima, Camilla de Lucas, Bruno Montaleone, Micael

Bilder

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=RbmFGZaGrUg

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Die Vorteile des Betrogenwerdens
fazit
„Die Vorteile des Betrogenwerdens“ wird zwar als Thriller verkauft. Tatsächlich ist die Romanadaption aber in erster Linie eine Aneinanderreihung von Sexszenen, die dann und wann durch Humor oder Nervenkitzel unterbrochen werden. Das ist ziemlich dämlich und ohne klare Linie, der Zielgruppe wird es egal sein.
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