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© ZDF/Frank Dicks

Ein Sommer auf Malta

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„Ein Sommer auf Malta“ // Deutschland-Start: 8. Oktober 2023 (ZDF) // 8. Dezember 2023 (DVD)

Inhalt / Kritik

Auch wenn die Insel noch so schön ist: Franka (Katharina Nesytowa) hat keine Zeit für Sightseeing. Stattdessen ist sie nach Malta gekommen, um John (Michael Epp), den neuen Leiter der dortigen Sprachschule, genauer unter die Lupe zu nehmen. Der ist engagiert, hält aber nicht viel von Regeln, was der Mutter-Organisation ein Dorn im Auge ist. Umso mehr, da die unkonventionellen Unterrichtsmethoden zu Beschwerden mancher Schüler und Schülerinnen geführt hat. Während Franka noch versucht, die Situation in den Griff zu bekommen, lernt sie den Handwerker Till (Eugen Bauder) kennen, der sofort seinen Charme spielen lässt. Anfangs blockt Franka ab, bleibt auf Distanz. Doch dann lässt sie sich auf seine Avancen ein und beginnt, die Zeit auf Malta zu genießen …

Die übliche Sommer-Romanze

Der Sommer ist gerade erst vorbei, auch wenn man das an den Temperaturen nur manchmal merkt. Insofern ist es ein irgendwie passender Zeitpunkt, um Ein Sommer auf Malta auszustrahlen, wenn das Bedürfnis groß ist, die Jahreszeit noch ein bisschen mehr in die Länge zu ziehen. Andererseits gehört dies fest zu der ZDF-Reihe Ein Sommer in… dazu. Seit 2009 werden die Filme inzwischen produziert. Gesendet werden sie dabei vorzugsweise im Frühjahr oder im Herbst. Entsprechend mussten Fans des Dauerbrenners auch wieder ein wenig warten, bis es Nachschub gibt. Ein halbes Jahr liegt zwischen dem letzten Film Ein Sommer auf Kreta und dem neuen. Da die einzelnen Teile völlig unabhängig voneinander sind, macht das eh nichts mit den Pausen. Jeder Film steht für sich.

Dabei ist die Machart natürlich immer sehr ähnlich. Das Konzept sieht vor, dass es die Hauptfigur aus irgendeinem Grund in einen malerische Urlaubslandschaft verschlägt und sich dabei verliebt. Das Publikum bekommt auf diese Weise Postkartenidyllen und große Gefühle in einem. So etwas funktioniert, weshalb so viele Herzkino-Teile darauf zurückgreifen. Ob nun Rosamunde Pilcher, Inga Lindström oder Das Traumschiff, man gibt sich da nicht viel. Ein Sommer auf Malta nimmt einen mit zum südeuropäischen Inselstaat, der sich hier von seiner besten Seite zeigen darf. Meistens zumindest. Zwischendurch wird die Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia angesprochen, ein Schatten, der noch immer auf der Insel liegt. Mit der Geschichte hat dies jedoch nichts zu tun, weshalb das wie ein Fremdkörper wirkt.

Hübsche Berieselung mit Schönheitsflecken

Konsequenter ist schon das Thema der Sprache, wenn zwei der drei Hauptfiguren in diesem Bereich arbeiten. Und auch wenn Englisch nicht die Muttersprache in Malta ist, sondern das Maltesische, ist die Insel für Englisch-Sprachkurse doch ziemlich beliebt. Während das noch einigermaßen nachvollziehbar ist, irritiert es, dass mal wieder alle Leute, denen Franka begegnet, Deutsch sprechen – vom Klempner bis zum Polizisten. Fürs Publikum daheim ist das praktisch, das sich bis auf ein paar Brocken Englisch nicht mit Fremdsprachen beschäftigen muss. Glaubwürdig ist das aber nicht. Nicht dass Glaubwürdigkeit beim Herzkino gefragt wären. Wie so viele andere Filme aus dieser Sonntagsschiene ist Ein Sommer auf Malta gnadenlos überkonstruiert und hat höchstens zufällig mal etwas mit der Realität da draußen zu tun.

Wen das nicht stört, findet hier gewohnt schöne Bilder und attraktive Menschen, was für ein Wohlgefühl sorgen soll. Wobei Drehbuchautor Jens Urban (Meine Freundin Conni – Geheimnis um Kater Mau) auch ein paar hässliche Punkte eingebaut hat. Dass bei zwei potenziellen Love Interests der Protagonistin einer der beiden Männer irgendwas ausgefressen haben muss, ist klar. Überraschend ist die Auflösung nicht. Allenfalls das seltendämliche Verhalten der Frauen gibt Anlass zur Irritation. Hinzu kommen bei Ein Sommer auf Malta einige Schicksalsschläge, die hineingepresst wurden und auf zynische Weise ausgeschlachtet werden. Auch an der Stelle darf man also nicht weiter darüber nachdenken. Das Drama ist oberflächliche Berieselung, die sich zwar einen feministischen Anstrich gibt, ansonsten inhaltlich aber ziemlich dünn ist. Die gelegentlichen Versuche einer Komik verpuffen ebenfalls wirkungslos.

Credits

OT: „Ein Sommer auf Malta“
Land: Deutschland, Malta
Jahr: 2023
Regie: Annette Ernst
Drehbuch: Jens Urban
Musik: Ulrich Reuter
Kamera: Guntram Franke
Besetzung: Katharina Nesytowa, Michael Epp, Eugen Bauder, Adisat Sementisch, Ana-Carolina Kleine, Claudia Kottal, Anja Antonowicz, Victoria Schranz

Bilder

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Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

Herzkino Kritiken

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Ein Sommer auf Malta
fazit
„Ein Sommer auf Malta“ bietet wie immer hübsche Bilder und attraktive Menschen in einer völlig überkonstruierten Geschichte, die sich um Glaubwürdigkeit nicht schert. Das reicht zum Berieseln am Sonntagabend, darüber nachdenken darf man aber nicht.
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