Emma (Phillipa Soo), die sich von einem Schicksalsschlag erholen konnte, feiert gerade die Verlobung mit Sam (Simu Liu), als sie eine Nachricht von ihrem totgeglaubten Ehemann erhält. Jesse (Luke Bracey) galt lange als verschollen und jetzt soll er wieder aufgetaucht sein? Da nimmt die berühmte Achterbahn der Gefühle natürlich neue Fahrt auf. Für welchen Weg wird sich Emmas Herz entscheiden?
Sperriger Aufbau
Emmas Herz ist eine Liebesdramödie, die unter der Regie von Andy Fickman (Chaos auf der Feuerwache) entstanden ist und auf einem Roman von Taylor Jenkins Reid basiert. Die US-amerikanische Autorin war an der Drehbucharbeit beteiligt. Das Werk erzählt von dem Gefühlschaos, in das Emma Blair stürzt, als ihr Ehemann, der damals mit einem Helikopter im Meer abgestürzt ist, plötzlich am Handy seine Rückkehr verkündet. Dabei hat sie sich gerade erst neu verlobt. Der Ausgangskonflikt ist nicht uninteressant und bietet große Fallhöhen und Potenzial für eine spannende Geschichte. Ausgeschöpft wird das hier leider selten. Das liegt zum einen an dem sperrigen Aufbau, der sich besonders in der ersten Viertelstunde teilweise selbst die Luft rausnimmt. Zum anderen will man viel Handlung und Hintergrundgeschichte erzählen und das rasch getaktet, worunter die Nachvollziehbarkeit der Figurenbeziehungen und der Weg eine emotionale Verbundenheit zu den Figuren aufbauen zu können leiden.
Behauptungen
Eine Weltreise von Jesse und Emma wird im Schnelldurchlauf gezeigt. Diese klischeehafte Aufzählung zeigt jedoch nur die Behauptung einer Beziehung. Hier lernt man weder Jesse noch Emma wirklich kennen, es gibt kaum Ecken oder Kanten. Es sieht schön aus, aber wirkt gestellt. Ein anderes Beispiel: Jesse soll auf einer einsamen Felseninsel überlebt haben. So wirklich glaubhaft wird das dem Publikum aber nicht dargeboten. Man erfährt auch fast nichts von Jesses Odyssee. Er sinniert zwar mal über den Luxus eines Wasserhahns und hat einen Albtraum, doch das sind eher abgehakte Punkte auf einer Liste. Da hätte es bestimmt noch erzählerische Luft nach oben gegeben.
Da vieles im Rahmen einer Behauptung bleibt und die Schauspieler mitunter gegen hölzerne Drehbuchstellen kämpfen müssen, wirkt diese Verfilmung streckenweise sehr zäh. Es ist schwer, sich emotional an diese Figuren zu hängen und ihre Geschichte mit Interesse zu verfolgen. Zwar findet der Regisseur auch ein paar gute Momente und charmante Bilder in der Landschaft von Massachusetts, insgesamt überträgt sich aber zu wenig Gefühl. Durch das Glattgebügelte verflüchtigt sich der Film nach dem Schauen potenziell auch relativ schnell wieder aus der Erinnerung, was der Grundidee des Buches nicht unbedingt gerecht wird.
Gute Momente
Hervorheben kann man Simu Liu, der seinen Musikunterricht in eine Vorlesung zum Thema „Wie sehr liebe ich Emma Blair?“ verwandelt. Der Darsteller, der 2023 im Erfolgsfilm Barbie zu sehen war, erhält für seine Figur zwar nicht so viel Raum, aber wenn er zu sehen ist, transportiert er die innere Zerrissenheit und Gefühlswelt von Sam glaubwürdig. Der Film findet zwischendurch lustige Augenblicke, die eine charmante Leichtigkeit heraufbeschwören. Phillipa Soo als Emma und Michaela Conlin als Marie haben beispielsweise immer mal wieder eine gute Chemie zusammen.
OT: „One True Love“
Jahr: 2023
Land: USA
Regie: Andy Fickman
Drehbuch: Tylor Jenkins Reid, Alex Jenkins Reid
Vorlage: Taylor Jenkis Reid
Musik: Nathan Wang
Kamera: Greg Gardiner
Besetzung: Phillipa Soo, Simu Liu, Luke Bracey, Michaela Conlin, Michael O’Keefe, Lauren Tom, Tom Everett Scott, Beth Broderick
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