Kommissar Beck: Sackgasse TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek DVD kaufen
© ZDF/Johan Paulin

Kommissar Beck: Sackgasse

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„Kommissar Beck: Sackgasse“ // Deutschland-Start: 1. Oktober 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Gerade erst wurde Chris Simic aus dem Gefängnis entlassen. Doch viel hatte er nicht von seiner Freiheit: Jemand hat ihm in seiner eigenen Wohnung die Kehle durchgeschnitten. Könnte dies mit dem Überfall zusammenhängen, an dem er vor Jahren beteiligt war und dessen Millionen bis heute nicht aufzufinden sind? Vilhelm Beck (Valter Skarsgård) und Trine (Maria Sundbom Lörelius) sollen der Sache nachgehen und Nina (Alexandra Nordberg) befragen, die Freundin von Chris. Dabei eskaliert die Situation: Während Trine schwer verletzt wird, nehmen Nina und Milo (Lancelot Ncube) den jungen Polizisten als Geisel. Dessen Großvater Martin Beck (Peter Haber) ist anschließend voller Sorge, sein Team soll den Enkel zurückholen …

Letzte Folge der Staffel

Alle guten Dinge nehmen einmal ein Ende. Und das gilt auch für die weniger guten, siehe Kommissar Beck. So richtig überzeugend war die aktuelle Staffel ja nicht. Tödliche Falle und Inferno schafften es gerade mal so ins Mittelfeld. Beim dazwischen ausgestrahlten Quid pro quo hat es nicht einmal dafür gereicht. Mit Sackgasse folgt nun die vierte und letzte Episode, erneut im anderthalbstündigen Spielfilm-Format, bevor die Reihe dann wieder eine Pause einlegt. Wer jedoch gehofft hat, dass die seit 1997 produzierte Krimireihe, die hierzulande im ZDF gesendet wird, beim Endspurt noch einmal zulegt, sieht sich getäuscht. Zwar muss man sich über das Finale nicht wirklich ärgern, es erfüllt schon seinen Zweck. Mehr als das ist es aber nicht.

Zunächst irritiert der Film dabei aber schon. Nachdem es letztes Mal in Inferno darum ging, dass Josef zum Gegenstand interner Ermittlungen wurde und sich auf ziemliche Abwege begeben hat, war die Neugierde groß, wie es mit ihm weitergehen würde. Antwort: so wie immer. Die Ereignisse spielen in Kommissar Beck: Sackgasse keine Rolle mehr, die Fehltritte des Polizisten werden gar nicht erst thematisiert. Natürlich ist das in einem Krimi keine Pflicht. Aber es ist schon verschenktes Potenzial, da die Reihe mit lauter blassen Figuren zu kämpfen hat, denen nennenswerte Konturen fehlen. Da wäre die Geschichte eine Möglichkeit gewesen, mal ein bisschen an der Charakterisierung zu arbeiten. Stattdessen verschwimmen hier die Mitglieder wieder zu einem einzigen Grau.

Nicht wirklich spannend

Dafür bekommen die Becks wieder mehr zu tun. So war Enkel Vilhelm beim ersten Fall noch prominent integriert und man hatte den Eindruck, dass er vielleicht als Nachfolger in Position gebracht wird. Stattdessen verschwand er bei den beiden folgenden Teilen von der Bildfläche. Zum Abschluss darf er wieder im Mittelpunkt stehen, wenn auch nicht als kompetenter Polizist. Vielmehr ist er in Kommissar Beck: Sackgasse das Opfer einer Geiselnahme, was nicht gerade ein Bewerbungsschreiben für eine Führungsposition ist. Immerhin führt das dazu, dass auch die Titelfigur stärker involviert ist. Zumindest darf sich Kommissar Martin Beck Sorgen machen und von seiner Tochter ausgeschimpft werden, weil er Schuld ist an Vilhelms Entführung. Indirekt zumindest. Emotionell ist er deshalb diesmal stärker gefordert. Bei der Lösung des Falls ist er hingegen gewohnt passiv. Auch wenn er offiziell die Hauptfigur ist, niemand würde merken, wenn er ganz weg wäre.

Wer gern rätselt hat dieses Mal auch Sendepause. So wird ziemlich früh verraten, was geschehen ist. Auch beim Motiv braucht es kein Meisterhirn, um zu verstehen, worum es geht. Stattdessen versucht Kommissar Beck: Sackgasse, durch die Entführung Spannung zu erzeugen und so das Publikum zu beschäftigen. Das klappt aber nur bedingt. Während man sich die Woche zuvor in Inferno tatsächlich hätte vorstellen können, dass Josef aus der Reihe genommen wird, werden wohl die wenigsten befürchten, Vilhelm könnte wirklich etwas geschehen. Da zudem Ideen fehlten, wie man die Geiselnahme vielleicht einmal anders inszenieren könnte, und der Ablauf insgesamt ziemlich einfallslos ist, gibt es keinen wirklichen Grund, warum man nun ausgerechnet diesen Thriller anschauen sollte statt der vielen anderen. Kommissar Beck: Sackgasse setzt den Abstieg in die Belanglosigkeit fort, den man seit Längerem bei dieser ruhmreichen Reihe beobachten muss.

Credits

OT: „Beck: Deadlock“
Land: Schweden, Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Niklas Ohlson
Drehbuch: Johan Bogaeus
Vorlage: Maj Sjöwall, Per Wahlöö
Musik: Adam Nordén
Kamera: Mats Axby
Besetzung: Peter Haber, Valter Skarsgård, Jennie Silfverhjelm, Martin Wallström, Rebecka Hemse, Alexandra Nordberg, Måns Nathanaelson, Anna Asp, Elmira Arikan, Maria Sundbom Lörelius, Lancelot Ncube

Bilder

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Kommissar Beck: Sackgasse
fazit
Kommissar Beck: Sackgasse“ verzichtet auf Rätsel, sondern will lieber durch die Geiselnahme des jungen Vilhelm Beck Spannung erzeugen. Das klappt aber nur bedingt, da die Handlung keine eigenen Akzente setzt und man sowieso nicht davon ausgeht, dass es geschehen wird. Die Figuren sind sowieso blass wie eh und je.
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von 10