La Vie de château Leben im Schloss DVD kaufen TV Fernsehen arte Streamen online Mediathek

Leben im Schloss

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„Leben im Schloss“ // Deutschland-Start: 29. April 2016 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Basse-Normandie, 1944: Marie (Catherine Deneuve) führt mit ihrem Mann Jérôme (Philippe Noiret) und dessen Mutter Charlotte (Mary Marquet) ein schönes, aber nicht sehr aufregendes Leben im Schloss. Von dem Krieg bekommen sie nicht viel mit, es herrscht eintönige Idylle. Doch das ändert sich eines Tages schlagartig, als Julien (Henri Garcin) vom Himmel fällt. Der Widerstandskämpfer kommt direkt aus England und soll die letzten Vorkehrungen für die Landung amerikanischer Fallschirmspringer treffen. Marie ist Feuer und Flamme, ist begeistert von dem Mut des Fremden. Und auch der deutsche Hauptmann Klopstock (Carlos Thompson) macht der jungen Frau den Hof. Das bleibt Jérôme nicht verborgen, der auf einmal seine Trägheit überwinden und für seine Liebe kämpfen muss …

Kriegskomödie ohne viel Krieg

So richtig produktiv war Jean-Paul Rappeneau als Filmemacher ja nicht. Gerade einmal acht Spielfilme inszeniert er im Laufe seiner immerhin fünf Jahrzehnte umfassenden Karriere. Zu den bekanntesten Werken des französischen Regisseurs gehört sicherlich Die schönen Wilden aus dem Jahr 1975 mit Catherine Deneuve als flüchtigen Verlobten, die kurz vor der Hochzeit davonläuft und einen Mann auf dessen Insel in den Wahnsinn treibt. Schon ein knappes Jahrzehnt zuvor hatte Rappeneau mit der großen Filmdiva gedreht. Auch in seinem Langfilmdebüt Leben im Schloss verkörperte sie eine Ehefrau in einer abgeschiedenen Gegend, die zwischen mehreren Männern steht und bei der die Situation zunehmend im Chaos versinkt.

Ein großer Unterschied zwischen den beiden Filmen ist dabei natürlich das Thema Krieg. Eigentlich ist das weniger für Komödien geeignet, vor allem solche, bei denen der Humor schon etwas alberner wird. Bei manchen wird das Unbehagen auslösen, gerade auch in einer Zeit, in der Kriege plötzlich wieder die Nachrichten dominieren. Zumindest Rappeneau und seine drei Mitautoren hatten zwei Jahrzehnte nach dem Ende des Weltkriegs aber keine Bedenken. Wobei von diesem eh nicht viel bleibt. Zwar wird von Kämpfen gesprochen, es werden Anschläge vorbereitet. Gerade durch das Nebeneinander von deutschen Soldaten und dem Widerstandskämpfer ist das Thema eigentlich omnipräsent. Und doch hat man bei Leben im Schloss nie wirklich das Gefühl, dass da ein Krieg herrscht, bei dem jeden Tag unzählige Menschen sterben. Das Grauen ist ganz nah und doch weit weg.

Klassisches Lustspiel

Wer sich daran nicht stört, kann Jahrzehnte später aber immer noch sein Vergnügen damit haben. Leben im Schloss nimmt das in Komödien immer wieder gern verwendete Konzept eines Liebesdreiecks, reichert dies um eine vierte Person an, die selbst mitmischen will. Allein das würde schon für reichlich Chaos sorgen. Das Kriegsszenario ist insofern da hilfreich, weil die drei Männer unterschiedliche Positionen einnehmen. Da ist der Schurke Klopstock, der Held Julien und Jérôme, der dazwischensteht und eigentlich nichts mit dem Ganzen zu tun haben will. Wäre da nicht seine Frau, die ihm zu entgleiten droht, hätte er die Geschichte einfach ausgesessen und so getan, als würde ihn das alles nichts angehen.

Wie sie da alle durch die Gegend stolpern, Pläne über den Haufen geworfen werden und sich Verhältnisse immer wieder verändern, das macht schon Laune. Ebenso die zum Teil recht schrägen Figuren. Klar ist der Film albern. Aber die Mischung aus Situationskomik und Spott, wenn irgendwie alle irgendwann durch den Kakao gezogen werden, passt und macht die Komödie zu einem nostalgischen Geheimtipp vor den Fernsehern. Ein bisschen schade ist, dass der Schwung zum Ende hin rausgenommen wird und Leben im Schloss etwas unnötig ins Pathos abgleitet. Statt leichter Unterhaltung sind dann doch große Gefühle angesagt. Aber das schmälert den Eindruck nur minimal. Wer einfach Lust hat auf ein klassisches Lustspiel, ist hier an einer guten Adresse.

Credits

OT: „La Vie de château“
Land: Frankreich
Jahr: 1966
Regie: Jean-Paul Rappeneau
Drehbuch: Jean-Paul Rappeneau, Alain Cavalier, Claude Sautet, Daniel Boulanger
Musik: Michel Legrand
Kamera: Pierre Lhomme
Besetzung: Catherine Deneuve, Philippe Noiret, Pierre Brasseur, Henri Garcin, Mary Marquet, Carlos Thompson

Bilder

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Leben im Schloss
fazit
„Leben im Schloss“ ist eine noch immer unterhaltsame Komödie um ein Liebesdreieck im besetzten Frankreich. Das ist ziemlich albern, zum Ende wird das Pathos auch ein bisschen groß. Ansonsten macht es aber Spaß, wie eine gelangweilte Hausfrau einen Widerstandskämpfer anhimmelt und damit ihren Mann aus der Deckung holt
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