Malibu: Küss den Frosch TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek DVD kaufen
© ZDF/Manju Sawhney

Malibu: Küss den Frosch

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„Malibu: Küss den Frosch“ // Deutschland-Start: 22. Oktober 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Die Freude ist groß bei Philine Schilling (Dennenesch Zoudé), als auf dem Campingplatz Malibu eine seltene Kröte findet. Bei Jantje (Karla Nina Diedrich) und Stefan Schäfer (Tom Radisch) hält sich die Freude darüber jedoch in Grenzen, da dies bedeutet, dass sie den Teil des Platzes nicht weiter nutzen können. Ihre Pläne für den Ausbau können sie damit erst einmal begraben. Damit sitzt auch Jacob Bernstein (Nicola Mastroberardino) zwischen den Stühlen, da er einerseits mit den Schäfers befreundet ist, beim Amt aber losgelöst davon entscheiden muss, was zu tun ist. Philine beschäftig aber noch etwas anderes, macht sie doch die Bekanntschaft des 20 Jahre jüngeren Cosmo Klüwer (Karl Seibt), der gerade mit seiner Clique Urlaub auf dem Platz macht. Aufgrund einer Beinverletzung kann er bei vielen Aktivitäten nicht mitmachen, kommt dabei aber Philine immer näher …

Zurück zum Campingplatz

Und weiter geht es mit Malibu. Offensichtlich erfreute sich die ZDF-Filmreihe, die letztes Jahr im Rahmen der Programmschiene Herzkino ihren Anfang nahm, größerer Beliebtheit. Zumindest war sie groß genug, um gleich drei neue Filme zu rechtfertigen. Letzte Woche ging es mit Schwesterherzen los, diese Woche steht Küss den Frosch an, die Woche drauf folgt Mein Traum, dein Traum. Es scheint dem Sender also ernst damit zu sein, für mehr Abwechslung am Sonntagabend zu sorgen, losgelöst von Rosamunde Pilcher und Konsorten. Und zumindest teilweise ist der Neuzugang ja auch eine wohltuende Abwechslung vom Einerlei zum Wochenausklang, wo sich sonst vieles um kitschige Liebesgeschichten drehte.

Das heißt nicht, dass es in den Filmen nicht auch um Liebe und Beziehungen gehen kann. So gibt es gerade bei den Schäfers immer mal wieder Reibereien, wenn sie versuchen, sich auf dem Campingplatz ein neues Leben aufzubauen. In Malibu: Küss den Frosch kommt noch die Sache mit Philine und Cosmo hinzu. So ganz glücklich ist es ja nicht, dass die Episodenfigur gleich bei beiden Themen so involviert ist. Es wäre genauso gut möglich gewesen, den jungen Verletzten mit einem anderen Gast zusammenzubringen. Wobei der Film die Figur damit interessanter macht. Anfangs wird sie allein auf die Geschichte mit der Kröte reduziert: Sie ist eine verbissene Aktivistin, die keine Kompromisse eingeht und der das Schicksal der Familie auch recht egal ist. Erst mit der Zeit erfahren wir mehr über sie und dass dieser Kampf auch etwas ist, um sich abzulenken.

Besser, aber nicht gut

Damit relativiert der Film den Schutz des Tieres, was etwas zwiespältig ist. Die Grundsatzdebatte, ob das Tierwohl hier wichtiger ist als das der Menschen, wird vorzeitig abgewürgt und nie richtig durchgesprochen. Das ist schade, weil das Thema eigentlich spannend und aktuell ist. Man interessiert sich aber nicht einmal für die Unterscheidung von Frosch und Kröte, wie der Titel bereits klar macht. Und auch sonst bleibt Malibu: Küss den Frosch mal wieder unter den Möglichkeiten. Inzwischen scheint es sich zu bestätigen, dass die anderen Figuren, die dauerhaft auf dem Platz wohnen – Dieter Marzinowski (Christian Hockenbrink) und das Ehepaar Nikos (Heiko Pinkowski) und Irene Mariolis (Susi Banzhaf) – die Drehbuchteams nicht interessieren. Waren sie zu Beginn der Reihe noch integraler Bestandteil, hat ihr Auftauchen inzwischen nur noch Alibifunktion. Das ist bedauerlich, da sie als humorvolle Tupfer einiges beitragen können und den Reiz des speziellen Mikrokosmos Campingplatz mit ausmachen.

Trotz dieser Mängel ist Malibu: Küss den Frosch im Vergleich zum Vorgänger aber ein Fortschritt. Wo dieser mal wieder mit überzogenem Drama die positiven Aspekte der Filme zunichtemachte, ist das hier insgesamt glaubwürdiger. Es bleibt zudem die Zeit für einige recht menschliche Momente, wenn es bei einer Partie Doppelkopf zum Streit kommt. Insgesamt bleibt die Reihe damit eine der sympathischeren aus dem Herzkino-Sammelbecken, da grundsätzlich die Mischung aus Universellem und Individuellem stimmt. Das Setting des etwas ursprünglichen Campingplatzes ist sowieso nach wie vor eine Stärke. Es braucht aber noch bessere Drehbücher, um aus dem Szenario etwas zu machen, für das es sich tatsächlich einzuschalten lohnt.

Credits

OT: „Malibu: Küss den Frosch“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Luise Brinkmann
Drehbuch: Jörg Tensing, Stephanie Blöbaum
Musik: Ingo Ludwig Frenzel, Felix Raffel
Kamera: Fee Scherer
Besetzung: Karla Nina Diedrich, Tom Radisch, Lewe Wagner, Dennenesch Zoudé, Karl Seibt, Nicola Mastroberardino, Christian Hockenbrink, Heiko Pinkowsk, Susi Banzhaf

Bilder

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Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

Herzkino Kritiken



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Malibu: Küss den Frosch
fazit
„Malibu: Küss den Frosch“ kommt mit einem interessanten Thema, wenn es um den Zwiespalt aus Tierschutz und Menschenwohl geht. Der Film ist auch weniger überzogen als die Vorgänger, die durch zu starkes Drama negativ aufgefallen sind. Dennoch bleibt die Reihe um das Treiben auf einem Campingplatz nach wie vor unter den Möglichkeiten.
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