Mit viel Leidenschaft arbeitete Finja Eilers (Andrea zum Felde) als Wirtin, ihre Kneipe „Die Perle“ war für viele ein zweites Zuhause. Und doch reichten die Einnahmen hinten und vorne nicht, weshalb sie sogar ihre Lebensversicherung kündigen musste. Nun ist sie tot, jemand hat sie mit einem Bierkrug erschlagen. Aber weshalb? Hängt dies mit den finanziellen Problemen zusammen? Oder hat das mit ihrem Ex-Mann André Eilers (Christian Beermann) zu tun, mit dem sie sich um den gemeinsamen Sohn Julius (Ben Leonard Stiehler) streitet? Viktoria (Lena Dörrie) und Feli Lorentzen (Caroline Hanke), die beide an dem Fall arbeiten, wollen dies wissen. Dabei geht ihnen die Geschichte aufgrund ihrer eigenen Lebensgeschichte besonders zu Herzen …
Ein tragischer Fall
Alles hat einmal ein Ende, auch die aktuelle Staffel von Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache. Insgesamt sechs Mal durften in dieser die ungleichen Schwestern Verbrechen aufklären, die eine als Polizistin, die andere als Forensikerin. Damit waren sie erfolgreich, zumindest innerhalb der Folgen. Die Qualität der Geschichten schwankte aber. Nach mehreren schwachen Fällen war Hensleffs letzter Fall um die ermordete Putzfrau einer Krimiautorin tatsächlich unterhaltsam. Auch Helden hatte zuletzt seine Momente. Mit Die Perle, die letzte der sechs Episoden kehrt die ZDF-Krimiserie jedoch wieder zu dem Durchschnitt zurück, den die meisten Teile hatten. Und dieser ist leider unterdurchschnittlich.
So fehlen dem bislang zehnten Auftritt der beiden Schwestern Punkte, welche ihn irgendwie auszeichnen oder von anderen Krimis unterscheiden würde. Das Setting ist gewöhnlich. Der Fall ist überschaubar: Zwar werden mehrere Möglichkeiten angeboten, weshalb die Frau vielleicht ermordet wurde. Aber diese sind so uninteressant und austauschbar, dass Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Die Perle kaum in Erinnerung bleibt. Wenn überhaupt ist es die tragische Komponente, welche das Publikum bewegen kann. Dass ein Junge seine Mutter verliert, ist traurig. Auch später hat Drehbuchautorin Isabell Serauky einiges dafür getan, dass den Zuschauern und Zuschauerinnen ganz schwer ums Herz werden darf. Wo andere Krimis eine Art Wohlfühlqualität haben, wenn der Gerechtigkeit gedient wurde, bleibt das hier aus.
Nicht genug
Nur ist das mal wieder manipulativer ausgefallen. Zudem geht erneut Zeit für kleine private Nebengeschichten drauf, die nichts mit dem Krimi an sich zu tun haben. Wenn dies der Unterhaltung dient oder der Figurenzeichnung, ist nichts dagegen einzuwenden. Bei Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Die Perle ist das aber nicht mehr als Füllmaterial, was bei einer Laufzeit von unter einer Stunde dann Verschwendung ist. Insgesamt hat die Folge dann auch zu wenig zu bieten und bestätigt nach einem zwischenzeitlichen Quasi-Hoch die wenig berauschende Anfangsqualität. Selbst wenn der Krimi nicht richtig viel falsch macht, das ist einfach nicht genug. Dafür ist die Genrekonkurrenz einfach zu umfangreich.
OT: „Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Die Perle“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Christine Repond
Drehbuch: Isabell Serauky
Musik: Oliver Thiede
Kamera: Timo Moritz
Besetzung: Lena Dörrie, Caroline Hanke, Tamer Trasoglu, Claudiu Marc Draghici, Mathias Harrebye-Brandt, Petra Friedrich, Anne Moll, Jonah Djalili, Christian Beermann, Julia Nachtmann, Ben Leonard Stiehler, Jörg Pose, Bo Hansen, Andrea zum Felde
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