No Changes Have Taken In Our Life
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No Changes Have Taken In Our Life

No Changes Have Taken In Our Life
„No Change Have Taken In Our Life“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Entgegen der Idee seiner Eltern, ein Handwerk zu erlernen, hat sich Ba dazu entschieden, an einer angesehenen Musikhochschule zu studieren. Sein Instrument ist die Tuba und seine Dozenten, allen voran sein Mentor und Förderer Ju, zeichnen ihn als einen der besten seines Jahrgangs aus. Die Graduierungsfeier verschläft er fast, weil sie sehr lang ist, und schon am nächsten Tag findet er sich auf dem langen Weg nach Hause wieder. Auf dem Land geht es anders zu als in der Großstadt, seine Eltern können nur noch wenig mit ihrem Sohn und dessen Lebenshaltung anfangen und seine Freunde gehen ebenso auf Abstand. Unbeirrt will Ba versuchen, als Musiker sich eine Existenz aufzubauen, doch die Zeiten sind hart, nicht nur für Künstler, und er muss schon bald feststellen, dass Ideale einen Menschen noch lange nicht die Miete zahlen oder Essen auf den Tisch bringen.

Nicht hat sich verändert

Im Internationalen Wettbewerb Animationsfilm wurde Xu Jingweis Film mit der Goldenen Taube auf der DOK Leipzig ausgezeichnet. Als Begründung heißt es, dass der Film mutig und herausfordernd sei und sein Thema mit einer Mischung aus Kritik und Witz behandle. No Changes Have Taken In Our Life heißt der Titel des 43 Minuten langen Animationsfilms, der einen ernüchternden Blick nach China, der Heimat des Regisseurs, wirft und dem Zuschauer anhand des Protagonisten zeigt, wie schnell die Ideale eines jungen Menschen an einer Vielzahl von Hindernissen scheitern. Die Kritik an der chinesischen Politik sowie der Gesellschaft sind mehr als offensichtlich, jedoch gelingt Jingwei zugleich eine universelle Parabel auf diese Themen, beobachten wir doch in vielen Kulturen die baldige Ernüchterung einer ganzen Generation, die merkt, dass der Lebensstandard der Eltern für sie nicht mehr erhältlich ist und vor allem die ästhetischen Berufsfelder immer mehr leiden, was Folgen hat.

Ästhetisch ist No Changes Have Taken In Our Life ebenso spröde wie die Botschaft, die übermittelt wird. Fast ausgeblichen wirken die Farben, in der Stadt wie auch dem Land, und die Menschen haben einen traurig-niedergeschlagenen Gesichtsausdruck, den der Held mit der Zeit auch annimmt. Es hat sich nichts verändert, stellt er fest, als er nach langer Zeit der Abwesenheit wieder auf seine Heimat blickt, und sich in gewisser Weise erhaben fühlt über den kleinbürgerlichen Idealen seiner Eltern, die teilnahmslos die Nachrichten und den Wetterbericht schauen. Man merkt dem jungen Mann an, dass er Vater und Mutter beeindrucken will, jedoch wollen die nur wissen, was für ein Instrument er überhaupt spielt, was einer von vielen Indikatoren für die Distanz der Generationen ist.

Blechern klingen die Stimmen der Menschen, als wären sie über das Telefon eingesprochen worden. Es passt zu dem Gesamtbild eines Prozesses, der immer mehr von der ehemals positiven Einstellung des jungen Mannes verzehrt und er sich gefangen sieht zwischen dem Anspruch an sich selbst und der Dringlichkeit, endlich Geld zu verdienen. Die Kultur stirbt immer mehr, es ist keine Zeit mehr für sie und ebenso keinen finanziellen Mittel mehr, ebenso wenig wie Interesse, denn alle, nicht nur Ba, sind in einem Hamsterrad gefangen.

Credits

OT: „Hai nei yang“
Land: China
Jahr: 2022
Regie: Xu Jingwei

Trailer

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No Changes Have Taken In Our Life
fazit
„No Change Have Taken In Our Life“ ist eine ernüchternder Blick auf das Verschwinden von Idealen, Optimismus und Kultur. Xu Jingwei zeigt eine gar nicht so fremd erscheinende Dystopie einer Welt, in der die Kunst stirbt und der reine Utilitarismus regiert.
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