Als der ehemalige Boxer John Caputo (Louis Mandylor) während des Zweiten Weltkriegs zu einem US-Stützpunkt auf den Salomon-Inseln im Pazifik geschickt wird, ahnt er nicht, was ihn erwarten würde. So trifft er dort seinen alten Jugendfreund James Robinson (Donald Cerrone) wieder, zu dem er schon länger keinen Kontakt mehr hatte. Es bleibt aber nicht viel Zeit, um sich wieder auszusöhnen und alte Wunden zu verarzten. Schließlich ist die Gefahr groß, dass neue hinzukommen: Die japanischen Truppen sind da, um die Insel einzunehmen und die US-Amerikaner zu vertreiben. Gemeinsam mit dem Feldpastor Reverend Conte (Quinton Jackson) und den anderen Männern will Caputo genau das verhindern. Dafür müssen sie jedoch drei Tage lang die Stellung halten, bis endlich Verstärkung da ist …
Ein B-Movie-Star auf dem Regiestuhl
Wer sich häufig B-Movies anschaut, könnte Louis Mandylor schon viele Male gesehen haben. In rund 140 Filmen hat der Australier mit den griechischen Wurzeln mitgespielt. Selten ist da mal etwas Erwähnenswertes dabei, darunter My Big Fat Greek Wedding und die beiden Fortsetzungen. Ansonsten dominieren Titel wie The Flood – Danger Is Rising oder As Good As Dead, sprich minderwertige Wegwerfware. Weniger bekannt ist, dass Mandylor hin und wieder auch selbst auf dem Regiestuhl Platz nimmt. Zu diesen seltenen Werken gehört der Kriegsfilm Operation Watchtower – Drei Tage in der Hölle, bei dem er die doppelte Herausforderung als Regisseur und Hauptdarsteller annimmt und auf diese Weise seine Vision konsequenter verfolgen kann.
Wobei man schon sehr großzügig sein muss, um bei diesem Film von einer Vision zu sprechen. Tatsächlich ist das hier völlig frei von Ideen, seien sie inhaltlicher oder inszenatorischer Natur. Natürlich muss ein Kriegsfilm nicht das Rad neu erfinden, um sein Publikum zu unterhalten. Aber es wäre schon von Vorteil, irgendetwas anbieten zu können, das dabei helfen kann, sich von der unzähligen Konkurrenz abzuheben. Schließlich werden ständig neue Genrebeiträge veröffentlicht, vor allem vom Zweiten Weltkrieg können Filmschaffende offensichtlich nicht genug bekommen. Bei Operation Watchtower – Drei Tage in der Hölle könnte allenfalls das Setting als ein solches Alleinstellungsmerkmal durchgehen. Die Salomon-Inseln sind nun wirklich kein besonders häufig gezeigter Schauplatz.
Überwiegend langweilig
Das spiegelt sich aber nur selten in sehenswerten Bildern wider. Da ist dann zwar Vegetation drauf, jedoch nicht genug, um wirklich als Argument für eine Sichtung durchzugehen. Auch wenn der Film sicherlich kein besonders hohes Budget hatte, etwas mehr als das hätte man schon erwarten dürfen. Das wäre nicht so schlimm, wenn das hier in den Actionszenen überzeugen würde. Doch die sind in Operation Watchtower – Drei Tage in der Hölle überraschend rar, da vergeht ewig viel Zeit, bis überhaupt gekämpft wird – auch das geschah sicherlich, um Geld zu sparen. Und wenn dann doch mal zur Waffe gegriffen wird, anstatt nur an einem Wartespiel teilzunehmen, hinterlässt das kaum Eindruck. Mandylor mag in vielen Actionfilmen mitgespielt haben. Das macht aus ihm aber keinen versierten Action-Regisseur.
Nicht dass er schauspielerisch einen besseren Eindruck hinterlassen würde. Aber das wäre angesichts des schwachen Drehbuchs auch ein Wunder gewesen. Klar versucht Autor Brandon Slagle, den Figuren ein bisschen mit auf den Weg zu geben. Vor allem das schwierige Verhältnis der beiden ehemaligen Freunde soll für Tiefe sorgen. Mehr als Augenwischerei ist das jedoch nicht. Die Männer sind so uninteressant, dass man kaum mit ihnen mitzittern kann. Das ist schade, weil sich das Szenario von Operation Watchtower – Drei Tage in der Hölle durchaus für einen spannenden Videoabend angeboten hätte. Trotz einer ziemlich kurzen Laufzeit von anderthalb Stunden ist das hier von Spannung jedoch weit entfernt. Wären da nicht die lauten Kampfszenen, der Film böte sich als Einschlafhilfe an.
OT: „3 Days in Malay“
Land: Thailand
Jahr: 2023
Regie: Louis Mandylor
Drehbuch: Brandon Slagle
Musik: Daniel Figueiredo
Kamera: Niccolo De La Fere
Besetzung: Louis Mandylor, Donald Cerrone, Quinton Jackson
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