Sword Art Online Staffel 1
© REKI KAWAHARA/ASCII MEDIA WORKS/SAO Project
Sword Art Online Staffel 1
„Sword Art Online“ // Deutschland-Start: 20. Sep. 2013 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Der Hype im Vorfeld war immens, sie alle wollten dabei sein, als Sword Art Online veröffentlicht wurde. Schließlich soll das Computerspiel eine Revolution sein im Bereich der virtuellen Realität. Noch nie soll es sich so echt angefühlt haben, in einer anderen Welt zu sein. Das stellt sich als tatsächlich wahr heraus. Wahrer, als es den 10.000 Spielern und Spielerinnen lieb sein kann: Sie sind in dieser Welt gefangen und können sich nicht mehr ausloggen. Zunächst glauben sie noch, dass dies ein Bug ist, ein anfängliches Versehen. Doch Kayaba Akihiko, der Schöpfer des Spiels, verkündet, dass dies so beabsichtigt war. Nur wer alle 100 Level schafft, wird einen Weg zurück in die Realität finden. Der Rest muss bleiben oder sterben. Einer dieser 10.000 ist Kirito, der durch seine Erfahrungen als Beta-Tester besser auf die Gefahren vorbereitet ist. Aber auch auf ihn warten unvorstellbare Abenteuer …

Der Anfangs einer Erfolgsgeschichte

Als Reki Kawahara 2002 mit seiner Saga Sword Art Online begonnen hat, dürfte er in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet haben, welch gigantischen Erfolg er damit haben würde. Ursprünglich als Romanreihe gestartet, gewann die Geschichte mit der inzwischen 27 Bänder umfassenden Light Novel Version ab 2009 noch einmal deutlich an Popularität. Später folgten diverse Anime-Adaptionen – zuletzt das Spielfilm-Doppel Sword Art Online: Progressive – Aria of a Starless Night und Sword Art Online: Progressive – Scherzo of Deep Night – sowie unzählige Videospiele. Tatsächlich ist das Franchise inzwischen so gewuchert, dass man kaum noch den Überblick hat. Zumal da noch diverse Spin-offs sind, die das Ganze noch einmal aus einer anderen Perspektive erzählen. Das macht es für Neulinge noch schwieriger sich zurechtzufinden.

Anmerkung: Die Kritik unten bezieht sich aufgrund einer Verwechslung auf die dritte Staffel. Der Text wird überarbeitet.

Wer von vorne anfangen will, kann dies mit der Animeserie hier tun, die 2012 an den Start ging. Wobei man auch hier das Gefühl hat, mitten ins Geschehen geworfen zu werden. An und für sich sollte man meinen, dass eine Geschichte um 100 Level, die gemeistert werden müssen, diese nach und nach abarbeitet. Bei Sword Art Online findet das aber erstaunlicherweise kaum statt. Wir begleiten auch keinen Neuling, wie es naheliegend gewesen wäre, um so Identifikationsfläche zu schaffen. Später kommt zwar Asuna hinzu. Doch der Fokus liegt zunächst auf dem erfahrenen Einzelgänger Kirito, der vor sich hin werkelt, ohne dass man den Eindruck hätte, er verfolge dabei ein konkretes Ziel. Allgemein ist die erste Staffel etwas ziellos, befasst sich oft mit ganz anderen Themen.

Frustrierend wenig draus gemacht

Manchmal ist das spannend, wenn es beispielsweise um die Idee des freien Willens geht. So wird die Welt nicht nur von menschlichen Spielern und Spielerinnen bevölkert, sondern auch von reinen Computer-Figuren. Beim Austausch zwischen den beiden Gruppen kommt es zu Diskussionsansätzen, die interessant sind. Andere Stellen sind dafür umso langweiliger, wenn Sword Art Online beispielsweise beim Thema Klassenkampf nur Stereotype und Klischees aufwärmt oder mal wieder Frauen sexualisiert werden. Etwas enttäuschend ist zudem, dass kaum ein Abenteuergefühl aufkommt. Natürlich kann man die Serie nicht mit klassischen Fantasy-Abenteuern wie Record of Lodoss War vergleichen. Schon das Science-Fiction-Setting verhindert das, aber auch die Zielsetzung. Hier geht es eher um einen Überlebenskampf als den Kampf gegen das Böse. Aber auch der Aspekt wird nie richtig spannend. Wo man bei anderen Survivalgeschichten ständig mitfiebert, geschieht hier viel zu selten etwas.

Visuell ist das auch eher durchwachsen. Wenn die Serie schon so selten mal Kämpfe zeigt, sollte man meinen, dass diese wenigstens ordentlich was hermachen. Viel zu oft begnügte man sich bei Sword Art Online aber mit Standbildern, während irgendwelche Effekte drumherum eine Dynamik vorgaukeln, die gar nicht da ist. Klar darf man bei einer Fernsehserie kein Kino-Niveau erwarten. Ein bisschen veralbert darf man sich bei der Produktion von A-1 Pictures (The Seven Deadly Sins) aber schon fühlen. Dass dabei noch Pseudo-Fachausdrücke durch die Gegend geworfen werden, die letztendlich ziemlich nichtssagend sind, hinterlässt auch keinen besonders guten Eindruck. Schlecht ist der Anime deswegen nicht. Zwischendurch gibt es sehenswerte Passagen. Und neugierig ist man ja trotzdem, wie der Weg aus dieser Welt aussehen wird. Aber es ist schon eine frustrierende Erfahrung, wie ein derart spannendes Szenario so wenig genutzt wurde.

Credits

OT: „Sword Art Online“
Land: Japan
Jahr: 2012
Regie: Tomohiko Itō
Drehbuch: Yukie Sugawara, Yukito Kizawa, Muneo Nakamoto, Yoshikazu Mukai, Shūji Iriyama, Naoki Shōji
Vorlage: Reki Kawahara
Musik: Yuki Kajiura
Animation: A-1 Pictures

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Sword Art Online
fazit
„Sword Art Online“ hat ein spannendes Szenario, wenn Menschen in einer virtuellen Rollenspielwelt gefangen sind und sich den Weg nach draußen kämpfen müssen. Viel draus gemacht wurde aber nicht. So wird erstaunlich wenig gekämpft, und wenn doch, sieht das billig aus. Besser sind die Passagen rund um das Thema freier Wille. Aber auch mit diesen ist die Animeserie oft ziellos bis langweilig.
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