Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil The Jewel of the Nile
© 20th Century Fox

Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil

Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil The Jewel of the Nile
„Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil“ // Deutschland-Start: 13. März 1986 (Kino) // 26. April 2001 (DVD)

Inhalt / Kritik

Es läuft nicht bei Joan Wilder (Kathleen Turner). So sehr sich die erfolgreiche Autorin von Abenteuerromanen auch bemüht, ihr will einfach nichts mehr einfallen. Dass sie ständig von Jack Colton (Michael Douglas) unterbrochen wird, der in Südfrankreich nur noch in den Tag hineinlebt, macht die Sache nicht besser. Da trifft es sich doch gut, als eines Tages der Staatsmann Omar Khalifa (Spiros Focás) vor ihr steht und sie dafür gewinnen will, seine Autobiografie zu schreiben. Begeistert sagt sie zu, gegen den Willen von Jack, und macht sich gemeinsam mit dem charmanten Fremden auf die Reise. Dort angekommen, muss sie jedoch feststellen, dass sie sich in ihm getäuscht hat und er in Wahrheit ein grausamer Diktator ist. Als Jack die Wahrheit erfährt, macht er sich gemeinsam mit Ralph (Danny DeVito) auf den Weg. Nicht nur, dass sie Joan befreien wollen. Omar soll zudem im Besitz eines wertvollen Juwels sein …

Ein zweiter Teil mit Problemen

Die 1980er waren eine wunderbare Zeit für Fans von Abenteuerfilmen. Mit Jäger des verlorenen Schatzes (1981) wurde die fantastische Trilogie rund um den Archäologen Indiana Jones begründet. Auch Die Goonies (1985) um eine Freundesclique, die ihr Zuhause durch den Fund eines Schatzes retten wollen, genießen bis heute Kultstatus. Ganz so bleibend ist der Eindruck von Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten (1984) zwar nicht gewesen. Die Abenteuerkomödie erfreute sich aber damals großer Beliebtheit, spielte an den Kinokassen mehr als das Zehnfache des Budgets wieder ein und erhielt auch gute Kritiken. Insofern verwunderte es nicht, dass im Jahr drauf mit Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil ein zweiter Teil erschien.

Kommerziell war auch der zweite Film erfreulich. Die Resonanz war aber deutlich bescheidener. Dabei hielt man sich eng an das, was den Vorgänger so erfolgreich machte. So kehrte mit Douglas, Turner und DeVito das Trio vom letzten Mal zurück. Hinter den Kulissen gab es aber diverse Wechsel. So führte statt Robert Zemeckis nun Lewis Teague Regie, den man wohl am ehesten durch seine Stephen King Adaptionen Cujo (1983) und Katzenauge (1985) kennt. Und auch das Drehbuch wurde diesmal anderweitig verfasst. Autorin Diane Thomas wurde durch zwei Kollegen ersetzt, wohl aus Kostengründen. Es ist dann auch das Skript, das bei Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil für Enttäuschung sorgt. Turner selbst fand es so katastrophal, dass die aus dem Projekt aussteigen wollte und nur durch die Androhung einer heftigen Strafe zum Bleiben gezwungen werden konnte. Zwar wurde im Anschluss noch viel herumgedoktert. Glücklich war sie mit dem Ergebnis aber nicht.

Weniger komisch

Dabei hat das Drehbuch zwei Probleme. Das erste ist, dass bereits die Grundgeschichte kaum funktioniert. Dass Joan dem vermeintlichen Edelmann hinterherreist, um dessen Biografie zu schreiben, leuchtet schon nicht ein. Ebenso wenig, was Omar sich davon erhofft. Richtig übel ist der Einfall mit dem Juwel, das mit einer konstruierten Wendung einhergeht. Aber auch im Hinblick auf den Humor macht Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil keine besonders gute Figur. Es fehlen einfach die tatsächlich komischen Einfälle. Wo es beim Original noch Spaß machte, dem streitenden Nicht-Paar zuzusehen oder eben auch Ralph, ist das hier alles mehr Pflichterfüllung.

Zum Teil wird das durch das Ensemble aufgefangen. So merkt man Turner gar nicht an, dass sie überhaupt keine Lust hatte. Überhaupt funktioniert das Zusammenspiel des Trios gut. Und dann wären da noch die Schauwerte. War es beim letzten Mal der Dschungel, der uns spannende Aufnahmen bescherte, geht es dieses Mal in die Wüste. Zu sehen gibt es in Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil dadurch einiges. Genug, um sich einen langweiligen Abend irgendwie zu vertreiben oder wenn der Film eh im Fernsehen läuft. Wo man andere 80er-Jahre-Abenteuer aber bis heute gut anschauen kann, fehlt es hier an einem überzeugenden Argument, sich auf die Zeitreise begeben zu wollen.

Credits

OT: „The Jewel of the Nile“
Land: USA
Jahr: 1985
Regie: Lewis Teague
Drehbuch: Mark Rosenthal, Lawrence Konner
Musik: Jack Nitzsche
Kamera: Jan de Bont
Besetzung: Michael Douglas, Kathleen Turner, Danny DeVito, Spiros Focás, Avner Eisenberg, Hamid Fillali

Trailer

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Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil
fazit
„Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil“ hielt sich zwar eng an die erfolgreiche Formel des Vorgängers, ist aber deutlich schwächer. Vor allem das Drehbuch macht dem Film zu schaffen. Da kann auch das erneut gut aufgelegte Trio sowie die stimmungsvollen Aufnahmen aus der Wüste nicht mehr viel retten.
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