Cyberbunker Darknet in Deutschland Netflix Streamen online
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Cyberbunker: Darknet in Deutschland

Cyberbunker Darknet in Deutschland Netflix Streamen online
„Cyberbunker: Darknet in Deutschland“ // Deutschland-Start: 8. November 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Zuletzt veröffentlichte Netflix mehrere True Crime Dokus, die ein Schlaglicht auf einzelne Verbrecher und die Jagd auf sie warfen. Los ging es mit Vjeran Tomic: Der Spiderman von Paris über den gleichnamigen französischen Fassadenkletterer und Dieb. Im Anschluss erzählt Schnappt Gotti, mit welch großem Aufwand der US-amerikanische Mafiaboss überwacht wurde. Von großem Interesse war natürlich auch Der Fall Jens Söring: Tödliche Leidenschaft, allein schon weil hier im Mittelpunkt ein Deutscher steht, der in einem spektakulären Prozess als Mörder verurteilt wurde. Bei Cyberbunker: Darknet in Deutschland geht es zwar um kein Kapitalverbrechen, aber auch hier gibt es einen deutschen Bezug.

Versteckte Server für Verbrechen

Genauer erzählen Kilian Lieb und Max Rainer von einem Internet Service Provider, der in den Niederlanden und in Deutschland tätig war. Genauer geht es um Cyberbunker, die ehemalige Militärbunker kauften und darin Rechenzentren aufbauten. Auf diesen Servern war alles möglich, wofür die Leute zu zahlen bereit waren und was von niemandem gefunden werden sollte. Das waren – wenig überraschend – viele kriminelle Geschäfte. Unter anderem war dort Kinderpornografie gespeichert. Aber auch für andere Verbrechen war immer Platz. Wie Cyberbunker: Darknet in Deutschland verrät, war man nicht wählerisch. Sven Olaf Kamphuis und Herman Johan Xennt erlaubten alles und interessierten sich nicht dafür, was genau ihre Kunden dort speichern wollten.

Damit einher geht im Dokumentarfilm, inwieweit das strafbar ist. Tragen solche Server-Anbieter zu den begangenen Verbrechen bei? Haben Sie Verantwortung für das, was dort geschieht? Müssen sie wissen, was dort gespeichert ist? Inzwischen ist die Antwort klar, Cyberbunker: Darknet in Deutschland fasst am Ende zusammen, was bei den Gerichtsverhandlungen am Ende herauskam. 2021 folgte die Verurteilung, kürzlich wurden diese Urteile bei der Revisionsverhandlung bestätigt. Es ist also, anders als bei dem True-Crime-Kollegen Jens Söring, nicht so, dass es noch offene Fragen gäbe oder Anlass für weitergehende Diskussionen. Der Mystery-Faktor, den manche Produktionen in diesem Segment haben, fehlt hier völlig.

Nüchtern und informativ

Sehenswert sind die rund 100 Minuten aber schon. So gibt es gerade für ein Publikum, an dem das Thema bislang vorbeigegangen war, viel zu erfahren. Chronologisch erzählt Cyberbunker: Darknet in Deutschland, wie es zu den Bunkern kam, aber auch wie schwierig es für die Polizei war, die Männer zu überführen. Schließlich war der Bunker daraus ausgerichtet, dass niemand hineinschauen kann und überprüfen, was dort los ist. Der Film erzählt, wie es dennoch gelungen ist, auch durch Interviews mit einem Staatsanwalt. Es kommen aber nicht nur die Hüter des Gesetzes zu Wort, die Verbrecher dürfen ebenfalls ihre Sichtweise teilen. Die ist teilweise kurios, manchmal gar verstörend. Gerade die Ausreden rund um die Kinderpornografie sind dazu geeignet, dass es einem eiskalt den Rücken hinunterläuft.

Glücklicherweise verzichtet man hier auf eine effekthascherische Inszenierung, wie sie bei solchen True Crime Dokus viel zu oft vorkommt. Recht nüchtern und unaufgeregt gehen Lieb und Rainer vor. Das Duo verlässt sich ganz auf die Geschichte und die Interviewpartner. Der Plan geht auf, Cyberbunker: Darknet in Deutschland ist ein informativer Vertreter dieser zuweilen fragwürdig sensationalistischen Form der Unterhaltung. Wer noch nichts zu dem Thema weiß oder eine Zusammenfassung der Ereignisse möchte, die über eine bloße Wikipedia-Lektüre hinausgeht, ist hier an einer guten Adresse. Und auch wenn hier keine Verbrechen begangen wurden, vergleichbar zu denen bei den obigen Beispielen, ist es doch unheimlich, was hier im Geheimen so getrieben wurde.

Credits

OT: „Cyberbunker: Darknet in Deutschland“
IT: „Cyberbunker: The Criminal Underworld“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Kilian Lieb, Max Rainer
Drehbuch: Kilian Lieb, Max Rainer
Musik: Ziggy Has Ardeur, Konstantin Gropper
Kamera: Joseph Strauch, Borris Kehl

Trailer

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Cyberbunker: Darknet in Deutschland
fazit
„Cyberbunker: Darknet in Deutschland“ erzählt die Geschichte von Leuten, die gut versteckte Server betrieben, auf denen andere alles Mögliche abladen konnten – vor allem illegales Zeug. Das Ergebnis ist ein informativer Dokumentarfilm, der recht nüchtern ausgefallen ist, dabei aber sehenswert und spannend bleibt.
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