In einem Gefängnis auf den Philippinen wartet Emon (Brandon Vera) auf das Ende seiner Strafe, damit er endlich wieder zurückkehren kann zu seiner Frau Sheryl (Mary Jean Lastomosa) und der gemeinsamen Tochter Jane (Freya Fury Montierro). Das ehemalige Mitglied der US-Special Forces war einst gefürchtet wegen seiner Brutalität, doch alleine schon wegen seiner Tochter hat er geschworen, sich zu verändern, was ihm seine Frau einfach nicht glauben will. Hinter Gittern hat er mit dem Kleinkriminellen Timoy (Pepe Herrera) Freundschaft geschlossen, dem er die Gangs vom Halse hält, während dieser ihm unter anderem die Gebärdensprache beibringt, damit er nach seiner Freilassung mit der gehörlosen Jane kommunizieren kann. Nach einer Schlägerei mit ein paar Mitgefangenen scheint die Freilassung wieder in weiter Ferne gerückt zu sein, jedoch werden nur wenige Stunden später die Gefängnistore geöffnet und alle entlassen.
Die Freude über die wiedergewonnene Freiheit währt aber nur kurz, denn auf der Insel hat sich ein Virus verbreitet, das die Infizierten in tollwütige Bestien verwandelt. Eine Horde von ihnen macht sogleich Jagd auf die Gefangenen, während Emon und Timoy gerade noch entkommen können. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Emons Familie, die in einem riesigen Wohnkomplex von den Infizierten umzingelt ist.
Wenn die Toten wiederauferstehen, …
Wenn es ein Genre gibt, bei dem in den letzten Jahren eine gewisse Übersättigung stattgefunden hat, dann ist dies wahrscheinlich der Zombiefilm. Während Serien wie The Walking Dead oder Fear the Walking Dead langsam aber sicher zu Ende erzählt sind, gingen Franchises wie Train to Busan schon bei der Fortsetzung die Ideen aus. Mit Day Zero, der seine Premiere auf dem Neuchatel International Fantastic Film Festival 2022 feierte, legt der philippinische Regisseur Joey De Guzman seinen Beitrag zu diesem Genre vor, nachdem er sich bereits mit The Ghosting (2019) im Horrorgenre ausgetobt hatte. In Deutschland steht nun die Premiere des Filmes fürs Heimkino an, wobei man sich als Horrorfan keineswegs viel Neues vom Titel versprechen sollte.
Alleine, wenn man schon die Tagline des Films liest, die „When the dead rise. humanity fails“ lautet, wird wohl der ein oder andere genervt mit den Augen rollen. Leider kommt es dann auch so, wie man es sich vorgestellt hat, denn Day Zero erfüllt von der ersten Minute an jedes Klischee des Zombie-Horrors, erzählerisch wie auch inszenatorisch. Von den flackernden Lichtern, wenn die Figuren einen Raum betreten, bis hin zu den Momenten der Stille, die naturgemäß einen jump scare oder eine erneute Verfolgung durch die Infizierten ankündigen. Zumindest jedoch gibt es bei Day Zero einige Gewaltspitzen und blutige Effekte, über die sich Freunde dieser Schauwerte mit Sicherheit freuen werden, auch wenn es nichts gibt, was man nicht auch in einer Folge von The Walking Dead sehen kann.
Entkommen um jeden Preis
Erfreulich zu verbuchen ist dabei die Laufzeit und das damit verbundene Tempo von Day Zero. Man merkt Joey De Guzmans Stil seine Tätigkeit als Cutter an sowie seine Erfahrung mit Musikvideos, denn besonders die schon erwähnten Kämpfe gegen die Infizierten sind dynamisch in Szene gesetzt. In diesen Momenten kann Hauptdarsteller Brandon Vera punkten, dessen schauspielerische Fähigkeiten zwar überschaubar sind, er aber gerade in Actionszenen punktet. Der Kampfsportler setzt dabei allerlei Hilfsmittel gegen die Infizierten ein, schreckt aber auch nicht davor zurück, einige zünftige Hiebe zu verteilen.
Nach gerade einmal 72 Minuten hat man dann genug gesehen von der Geschichte, die sich eigentlich nur ums Entkommen der Figuren aus einer neuen bedrohlichen Situation drehte. Auch die Effekte und die Action wiederholen sich, sodass eine gewisse Ermattung beim Zuschauer einsetzt und Day Zero nach einer Weile wirklich zäh wird.
OT: „Day Zero“
Land: Philippinen
Jahr: 2022
Regie: Joey De Guzman
Drehbuch: Ays De Guzman
Musik: Malek Lopez, Erwin Romulo
Kamera: Mo Zee
Besetzung: Brandon Vera, Pepe Herrera, Mary Jean Lastimosa, Joey Marquez, Freya Fury Montierro
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