Die Familie Claus 3

Suzanne Claus (Bracha van Doesburgh) hat sich etwas Besonderes für ihre Familie einfallen lassen. So will sie den gemeinsamen Skiurlaub nutzen, um alle zusammenzubringen und ihrem Freund Jef (Kürt Rogiers) einen Heiratsantrag zu machen. Noël (Jan Decleir) und sein Enkel Jules (Mo Bakker) sind hingegen nicht so wirklich begeistert. Schließlich sind die beiden in Wahrheit der Weihnachtsmann und müssen noch kräftig die Bescherung vorbereiten. Während sie heimlich ihrer weihnachtlichen Mission nachgehen, kommt Jules’ jüngere Schwester Noor (Amber Metdepenningen) hinter das Geheimnis und will nun selbst mitmachen. Aber ist sie auch schon bereit für diese verantwortungsvolle Aufgabe?

Auftakt der Weihnachtssaison

Kaum ist Halloween vorbei, werden bei Netflix die Kürbisse beiseitegeschafft und stattdessen die Weihnachtsdekoration ausgepackt. Knapp zwei Monate lang erscheinen dann neue Filme, manchmal auch Serien, die irgendwie ans Fest der Liebe angelehnt sind. Den Auftakt macht dieses Jahr ein alter Bekannter. So ging 2021 das belgische Familienabenteuer Die Familie Claus an den Start, bei dem ein Junge feststellt, dass er aus einer Weihnachtsmannfamilie stammt. Ein Jahr drauf ging es mit Die Familie Claus 2 bereits weiter, bei dem der Nachwuchs-Weihnachtsmann eine besondere Herausforderung meistern musste. Wieder ein Jahr später bringt Netflix mit Die Familie Claus 3 bereits den dritten Film heraus.

Wer hier mitschauen möchte, sollte dabei nach Möglichkeit schon die beiden Vorgänger gesehen haben. So ist die Geschichte zwar an und für sich nicht sonderlich kompliziert, schließlich richtet man sich erneut an ein jüngeres Publikum. Man verzichtet aber auch darauf, die Figuren und die Familienverhältnisse zu erklären. So sollte man schon wissen, dass Familie Claus im Geheimen als Weihnachtsmänner unterwegs sind. Auch der Tod des Vaters, der im ersten Film eine größere Rolle spielt und unter dem Jules viel zu leiden hatte, wird vorausgesetzt. Schließlich ist die Mutter inzwischen neu vergeben und will ihrem Freund einen Heiratsantrag machen. Zwei Jahre nach dem Auftakt ist das ein bisschen schnell. Es scheint aber niemanden zu stören, auch weil man anderweitig viel beschäftigt ist.

Plädoyer für Zusammenhalt

Tatsächlich ist der dritte Teil inhaltlich ein bisschen überfrachtet. So gibt es neben dem besagten Heiratsantrag und der Sache mit Noor noch einen weiteren Handlungsstrang, der den Jungen Felix (Celest Cornelis) betrifft. Der ist die Hoffnung des Skisports, zumindest wenn es nach dessen Onkel geht. Dabei will er das eigentlich gar nicht. Ach, und dann wäre da noch Noël, der nach einem verpatzten Auftritt mächtig Schwierigkeiten hat. An Inhalt mangelt es in Die Familie Claus 3 also nicht. Umso mehr, da der Film mit einer Laufzeit von 75 Minuten eine recht kurze Produktion ist. Da wird dann schon ein wenig von Thema zu Thema gehetzt, ohne dass das immer alles ganz zu Ende erzählt wird. Es wirkt auch nicht immer durchdacht. Wenn Noël und Jules schon vor der Weihnachtsnacht unterwegs sind, ist das erst einmal erklärungsbedürftig. Werden Geschenke neuerdings auch an anderen Tagen verteilt?

Die Hauptgeschichte betrifft dabei Noor. Offensichtlich will Regisseur und Drehbuchautor Ruben Vandenborre, der schon den Vorgänger inszeniert hat, die Hauptfigur austauschen. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass Mo Bakker inzwischen ein Jugendlicher ist und so vielleicht nicht mehr als Identifikationsfigur für Kinder funktioniert. Zumindest ist es auffällig, dass seine junge Kollegin Amber Metdepenningen in den Credits vor ihm genannt wird, nachdem sie in den ersten beiden Filmen kaum in Erscheinung getreten ist. Insgesamt macht die Nachwuchsschauspielerin ihre Sache ordentlich, so wie alles in Die Familie Claus 3 solide ist. Das Familienabenteuer versteht sich als Plädoyer für Zusammenhalt und dafür, anderen beizustehen, selbst wenn diese sich nicht immer toll verhalten. Das ist immer wieder nett, egal ob zu Weihnachten oder zu anderen Zeiten.