Die Whistleblowerin TV Fernsehen arte ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Arte/Oliver Ziebe/Christoph Assmann

Die Whistleblowerin

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„Die Whistleblowerin“ // Deutschland-Start: 10. November 2023 (arte) // 13. November 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Die Überraschung ist groß bei Tom Arndt (Artjom Gilz), als er eines Tages wieder von Galina Gromowa (Katharina Nesytowa) kontaktiert wird. Jahre ist es her, dass er mit der Russin zusammen war – bis diese plötzlich verschwand. Nun ist sie zurück und hat eine beunruhigende Nachricht: Russische Hacker sollen in ein Berliner Krankenhaus eingedrungen sein. Galina selbst habe Infos dazu, auch wie man das Krankenhaus retten kann. Sie ist sogar bereit, alles mit Toms Schwester Friederike Lang (Jennifer Ulrich) zu teilen, die den Krisenstab im Auswärtigen Amt leitet. Dafür sollen aber die Russin und ihre Tochter Sonja (Emilia Diekmann) in Sicherheit gebracht werden. Friederikes Chef Jan Multhaup (Christian Erdmann) lässt sich auf den Deal ein. Doch das Misstrauen ist groß …

Eine tödliche Gefahr

An Krimis und Thrillern mangelt es im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht gerade. Jede Woche erscheinen neue Folgen der diversen Reihen und Serien, allein in den letzten Tagen gab es mit Der Usedom-Krimi: Friedhof der Welpen, Solo für Weiss: Liebeswut, Tatort: Was ihr nicht seht und München Mord: Der gute Mann vom Herzogpark vier neue Filme der diversen Endlosproduktionen. Aber offensichtlich kann man hierzulande nicht genug von all dem bekommen, weshalb dann und wann auch Einzeltitel gedreht werden, losgelöst von den Reihen. Mit Die Whistleblowerin kommt nun ein solcher Titel. Die Erwartungen dürften da größer sein. Immerhin wird er gleich zweimal zur Prime Time gebracht, erst auf arte, ein paar Tage später im ZDF.

Wobei der Film nur bedingt mit den obigen Titeln zu vergleichen ist. Während die meisten Genrebeiträge damit beginnen, dass eine Leiche gefunden wird und nun die Tatperson gefunden werden muss, gibt es hier keine Toten. Zumindest noch nicht. Vielmehr geht es in Die Whistleblowerin genau darum, Tode zu verhindern. Die Methode ist überaus perfide. Ein Krankenhaus heimlich lahmzulegen und damit alle in Gefahr zu bringen, die darin sind? Da braucht es schon eine gehörige Portion Skrupellosigkeit. Aber dafür gibt es ja zum Glück die Russen. Dass die auch in fremden Ländern keine Zurückhaltung kennen, haben die diversen Vergiftungsfälle bewiesen. Während dort aber konkrete Interessen vorlagen, ist das mit einem Krankenhaus – genauer sogar mehreren – noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Eine, bei der auch nicht klar ist, was genau eigentlich beabsichtigt wird.

 

Das wird sich auch nicht ändern. Regisseur und Co-Autor Elmar Fischer (Unterm Radar, Eine riskante Entscheidung) interessiert sich nicht übermäßig für den Feind, sondern macht aus der Geschichte eine Art Paranoia-Thriller, verbunden mit ein bisschen Beziehungsdrama. So steht bei Die Whistleblowerin die Titelfigur immer im Verdacht, nicht mit offenen Karten zu spielen. Nicht nur, dass sie selbst für den russischen Geheimdienst tätig war, weshalb man ihr ganz grundsätzlich nicht trauen kann. Da ist noch die Sache mit ihrem spurlosen Verschwinden damals, was ebenfalls Fragen aufwirft. Treibt sie ein doppeltes Spiel? Will sie wirklich dem Krankenhaus helfen oder führt sie in Wahrheit etwas Finsteres im Schilde?

Aber auch auf der Seite der „Guten“ gibt es Unsicherheiten. Gerade Multhaup stellt sich als jemand heraus, der für die Verfolgung seiner Interessen selbst keine großen Skrupel hat. Das hätte sicherlich interessant sein können. Irgendwie werden bei Die Whistleblowerin aber nur irgendwelche Klischees aufgewärmt. Es gibt auch keine überraschenden Wendungen, was man bei einem Film über Verrat und potenziellen Doppelverrat eigentlich erwarten durfte. Da selbst die Figuren ziemlich langweilig sind, kommt der deutsche TV-Film trotz der brenzligen Situation und der drohenden Gefahren nie so richtig in Gang. Ein bisschen darf man hier zwar darüber diskutieren, wie viel man beim Umgang mit Terroristen in Kauf nehmen darf. Der Aspekt wird aber nicht konsequent genug verfolgt, weshalb der Thriller nach einem vielversprechenden Anfang wenig Eindruck hinterlässt.

Credits

OT: „Die Whistleblowerin“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Elmar Fischer
Drehbuch: Elmar Fischer, Holger Joos
Musik: Matthias Beine
Kamera: Bjørn Haneld
Besetzung: Artjom Gilz, Katharina Nesytowa, Jennifer Ulrich, Christian Erdmann, Emilia Diekmann, Kiana Akhavan

Bilder

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Die Whistleblowerin
fazit
Die Situation ist gleichermaßen perfide wie vielversprechend: Russische Hacker haben ein Berliner Krankenhaus infiltriert. Das hätte ganz spannend werden können. „Die Whistleblowerin“ versucht sich aber als eine Mischung aus Paranoia-Thriller und Beziehungsdrama, setzt dabei auf so viele Klischees und langweilige Figuren, dass kein bleibender Eindruck entsteht.
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