For All Mankind Staffel 4 Apple TV+ Streamen online
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For All Mankind – Staffel 4

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„For All Mankind – Staffel 4“ // Deutschland-Start: 10. November 2023 (Apple TV+)

Inhalt / Kritik

Die Menschheit hat einen riesigen Schritt getan: Nicht nur sind in den 1990er Jahren erstmals Menschen auf dem Mars gelandet, sondern der rote Planet ist inzwischen dauerhaft besiedelt worden. In der „Happy Valley“ getauften Marsbasis tummeln sich 2003 fast 300 Personen. Längst nicht alle von ihnen sind Wissenschaftler oder Astronauten wie Ed Baldwin (Joel Kinnaman). Der Mars ist nicht nur Forschungs-, sondern auch Wirtschaftsstandort, wo Arbeiter des Helios-Konzerns Rohstoffe abbauen. Verschiedene Parteien arbeiten zudem Pläne aus, um auch an die Rohstoffe zu kommen, die in Asteroiden lagern. Darunter sind Eds Tochter Kelly (Cynthy Wu) und die NASA-Wissenschaftlerin Aleida Rosales (Coral Peña). Aleidas frühere Mentorin Margo Madison (Wrenn Schmidt) lebt indessen schon seit Jahren im Exil in Russland. Seit dem Anschlag auf das Johnson Space Center wird sie in ihrer Heimat für tot gehalten. Als Irina Morozova (Svetlana Efremova), die Leiterin des russischen Raumfahrtprogramms, auf Margo zu kommt und sie um Hilfe bittet, hat Margo keine andere Wahl, als die Russen zu unterstützen.

Der neue Alltag im All

Es hat sich also einiges getan in der Welt von For All Mankind, seitdem wir die Figuren am Ende der dritten Staffel zuletzt gesehen haben. Wie gewohnt springt die Serie mit dem Beginn einer neuen Staffel in ein neues Jahrzehnt. Während einige Figuren erwartungsgemäß nicht mehr Teil des Ensembles sind, weil sie in der letzten Staffel ihr Leben lassen mussten, tauchen andere ohne Erklärung kaum oder gar nicht mehr auf. Über Ellen Wilson erfahren wir etwa nur, dass sie inzwischen nicht mehr Präsidentin der Vereinigten Staaten ist (stattdessen ist in dieser alternativen Realität nun Al Gore an der Reihe). An Figuren mangelt es den Autoren dennoch nicht, schließlich werden zahlreiche neue Charaktere eingeführt, darunter der einfache Arbeiter Miles Dale (Toby Kebbell) und der neue NASA-Chef Eli Hobson (Daniel Stern).

Die ersten drei Staffeln verließen sich zum Spannungsaufbau immer wieder auf eine bisweilen unrealistisch wirkende Anhäufung von Krisen und Unfällen. Damit wirkten sie mitunter zwar manchmal wie eine „NASA Soap Opera“, boten aber dank der starken Drehbücher und Darsteller dennoch Unterhaltung auf hohem Niveau und waren vor allem hochspannend. Staffel vier verlässt diese Pfade nun insofern, als die Probleme alltäglicher werden. Insbesondere der im Mittelpunkt der Handlung stehende, sich immer weiter zuspitzende Konflikt zwischen den angestellten Arbeitern auf dem Mars und ihren Auftraggebern erinnert einen nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Autoren- und Schauspielerstreiks in den USA doch sehr an unsere reale Welt. Jedenfalls geht es in der Serie nun geerdeter zu (wenn man das im Fall von einer zum Großteil auf dem Mars spielenden Handlung sagen kann). Besonders sichtbar wird dies an der neuen Figur des Miles Dale. In der Hoffnung, das große Geld zu machen, fliegt der frühere Ölbohrinselarbeiter auf den Mars. Dort muss er enttäuscht feststellen, dass er sich am unteren Ende der Happy Valley-Hierarchie befindet und versucht, alternative Verdienstquellen für sich zu erschließen.

Ruhig und ohne große Sprünge

Zwar beginnt die Staffel in der ersten Folge mit einem großen Setpiece, bei dem ein Asteroid „eingefangen“ werden soll. Danach wird es jedoch eine ganze Weile ruhiger und abgesehen von den obligatorischen Außenaufnahmen bleiben Spezialeffekte oder gar Action größtenteils aus. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich das in den letzten Folgen der Staffel wieder ändert (der Presse wurden vorab nur sieben der zehn Episoden zur Sichtung bereitgestellt). Als neuer wichtiger Ort der Handlung kommt Russland hinzu (gedreht wurde dafür in Bulgarien). Dort begleiten wir die ein unauffälliges Leben führende Margo in ihrem Alltag, der plötzlich auf den Kopf gestellt wird, als sich die politischen Verhältnisse schlagartig ändern. Auch in diesem Handlungsstrang zeigt sich, dass For All Mankind nun mehr interpersonelles Drama ist als dies zuvor der Fall war. Die Handlung schreitet langsamer voran und spielt zumindest während der ersten sieben Episoden komplett im Jahr 2003.

Schauspielerisch und produktionstechnisch bietet die Apple TV+-Serie aber ein gewohnt hohes Niveau. Die neue Ausrichtung der Serie mag nicht jedem gefallen und das behäbigere Erzähltempo einige Zuschauerinnen und Zuschauer vielleicht sogar manchmal langweilen. In dieser Staffel geht es nicht um die Landung auf einem neuen Planeten, sondern darum, wie man dort zusammenlebt und -arbeitet. Das bringt automatisch andere, alltäglichere Probleme mit sich, die die Autoren gekonnt in die Erzählung einweben. Wer also nicht in jeder Folge explodierende Raumschiffe und andere Katastrophen erwartet und sich auf die kleineren Konflikte einlässt, der wird auch von der vierten Staffel von For All Mankind wieder gut unterhalten.

Credits

OT: „For All Mankind“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Lucas Ettlin, Dan Liu, Sylvain White, Maja Vrvilo, Sergio Mimica-Gezzan
Drehbuch: Matt Wolpert, Ben Nedivi, David Weddle, Bradly Thompson, Andrew Black, Sabrina Almeida, Jovan Robinson, Eric Phillips, Kate Burns
Idee: Ronald D. Moore, Matt Wolpert, Ben Nedivi
Musik: Jeff Russo, Paul Doucette
Kamera: Ross Berryman, Karl Walter Lindenlaub
Besetzung: Joel Kinnaman, Wrenn Schmidt, Krys Marshall, Edi Gathegi, Cynthy Wu, Coral Peña, Toby Kebbell, Tyner Rushing, Daniel Stern, Svetlana Efremova

Bilder

Trailer

Interviews

Ihr wollt mehr über die Serie erfahren? Wir hatten die Gelegenheit, zwei Interviews zur vierten Staffeln von For All Mankind zu führen.

Ben Nedivi / Matt Wolpert [Interview]

Ronald D. Moore / Maril Davis [Interview]

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For All Mankind – Staffel 4
fazit
An den mit dem Sprung in ein neues Jahrzehnt verbundenen Wechsel des Erzähltempos und an die Art der Konflikte muss man sich erst gewöhnen. Doch "For All Mankind" bietet auch in seinem vierten Jahr faszinierende Unterhaltung auf hohem Niveau.
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