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How to Become a Mob Boss

„How to Become a Mob Boss“ // Deutschland-Start: 14. November 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

An True Crime Dokus mangelt es bei Netflix gerade nicht. Während es eine Zeit lang so aussah, als würde der Streamingdienst sein Angebot in dieser Hinsicht zurückfahren, wird momentan ein Titel nach dem anderen rausgehauen. Da war beispielsweise Der Fall Jens Söring – Tödliche Leidenschaft über die spektakuläre Geschichte um einen deutschen Studenten und einen brutalen Doppelmord. Cyberbunker: Darknet in Deutschland befasste sich mit finsteren Machenschaften, die auf versteckten Servern gebunkert waren. Escaping Twin Flames wiederum erzählte von einem bizarren Internet-Liebeskult, bei dem die Menschen einer Gehirnwäsche ausgesetzt waren. Im Vergleich dazu ist die neue Serie How to Become a Mob Boss recht traditionell.

Ratgeber für angehende Kriminelle

Genauer erfahren wir hier in sechs Episoden von ebenso vielen Unterweltgrößen. Diese sind zum Teil sehr bekannt. So ist die Auftaktfolge Al Capone gewidmet, der wie kaum ein anderer als Synonym für das organisierte Verbrechen gilt. Aber auch Pablo Escobar und John Gotti dürften den meisten namentlich etwas sagen. Letzterer war kürzlich selbst Inhalt einer Netflix True Crime Doku: Schnappt Gotti erzählte, wie der notorisch unantastbare Gangster doch noch überführt werden konnte. How to Become a Mob Boss geht da weniger in die Tiefe, was auch schon allein der Laufzeit wegen kaum möglich wäre. Die Folgen dauern jeweils nur rund eine halbe Stunde. Das reicht nur für einen ersten Einblick, mehr ist bei dem Format gar nicht möglich.

Eine reine Infoveranstaltung war hier ohnehin nicht angedacht. Stattdessen soll das Publikum unterhalten werden. Zu dem Zweck folgt man hier dem Konzept, das Netflix schon in How to Become a Tyrant und How to Become a Cult Leader demonstriert hatte. Genauer sind die Serien wie eine Art Ratgeber gestaltet, anhand derer die Zuschauer und Zuschauerinnen selbst zu erfolgreichen Monstern werden können. Das kann mal als Best-Practice-Beispiel laufen, wenn die Verbrecher besonders eindrucksvoll agierten. Es wird aber auch vor Negativ-Beispielen gewarnt, etwa bei Gotti, der sich so sicher fühlte, dass er zu viel quatschte. Auf diese Weise springt How to Become a Mob Boss nicht nur von Gangster zu Gangster, sondern auch von Thema zu Thema, lehrt einen etwa, wie man sich erfolgreich vor dem Gesetz versteckt.

Hauptsache lustig

Verbunden wird das erneut mit einem sehr humorvollen Ton. Auch wenn die Geschichten eigentlich sehr ernst waren, die Erzählung ist es nicht. Selbst bei Morden bleibt man dieser spöttischen Machart treu. Das kann man dann als geschmacklos empfinden angesichts der zahlreichen Menschen, die unter diesen Bossen zu leiden hatten. Ob es nun die Drogenopfer von Escobar oder auch Frank Lucas waren oder die Leute, die Gotti hinrichten ließ: Man sollte schon eine Vorliebe für schwarzen Humor haben, um bei How to Become a Mob Boss wirklich Spaß zu haben. Und eben die Fähigkeit, einzelne Punkte auszublenden.

Die Serie macht es einem insofern leichter, weil hier auffällig oft mit animierten Sequenzen gearbeitet wird. Wo andere Dokus mit nachgestellten Szenen arbeiten, dürfen sich hier gezeichnete Figuren die Hände schmutzig machen. Das trägt zusammen mit dem Humor dazu bei, dass die Ereignisse nicht ganz so real erscheinen. Kurzweilig ist How to Become a Mob Boss ohnehin. Ein Publikum, das gerne ein wenig mehr über einige große Verbrecher erfahren möchte, ist hier an einer guten Stelle. Im Schnellverfahren bekommt man eine Einführung und kann so bei der nächsten Party mit Allgemeinwissen protzen. Nur das mit der praktischen Umsetzung sollte man sich vielleicht doch noch einmal überlegen. Wer kann, sollte sich das übrigens im englischsprachigen Original anschauen, wo erneut Peter Dinklage als Erzähler herumführt.

Credits

OT: „How to Become a Mob Boss“
Land: USA
Jahr: 2023
Kamera: Robert Featherstone, John W. Rutland, Paul de Lumen, David Sarasti, Jamie Urman
Erzählung: Peter Dinklage

Bilder

Trailer

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How to Become a Mob Boss
fazit
Wie die beiden vorangegangenen Serien auch ist „How to Become a Mob Boss“ ein unterhaltsamer Einblick in die Machenschaften einiger grausamer Menschen. Wer sich nicht an der schon etwas fragwürdigen humorvollen Umsetzung stört, hat hier seinen Spaß und bekommt zumindest einiges an Einsteigerinfos.
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